Rasseportrait Dalmatiner – Wichtige Punkte zum Punktehund
Spätestens seit „101 Dalmatiner“ erfreut sich der getupfte Hund großer Beliebtheit. Dabei punktet der Dalmatiner nicht nur mit seinem extravaganten Aussehen. Auch in Sachen Charakter sprechen viele Punkte für diese Hunderasse. Dennoch gibt es einiges, was man über den Dalmatiner wissen muss. Wenn diese Punkte geklärt sind, steht der Freundschaft mit der treuen Seele mit dem bunten Fell nichts mehr im Wege.
Sieg in Punkten: Das Aussehen des Dalmatiners
In Hinblick auf das Aussehen hat er definitiv die höchste Punkt(e)zahl. Schon früh begeisterte sich der britische Adel für das auffällig gezeichnete Fell des getupften Hundes und umgab sich gern mit Hunden dieser Rasse. Und spätestens mit dem Disney-Klassiker „101 Dalmatiner“ war es auch um den Rest der Welt geschehen. Auf der Beliebtheits-Skala rangiert der Dalmatiner weltweit hoch oben und das hat natürlich auch mit seinem einzigartigen Look zu tun. Weiß mit schwarzen Punkten ist dabei die klassische Fellfärbung, doch auch Hunde mit braunen Tupfen sind weit verbreitet, dazu kommen exotischere Farbvarianten von gelblich-getupft bis blau-gepunktet. Der Dalmatiner hat einen athletischen Körperbau mit muskulösen Schultern, einen langen, eleganten Hals und kurze Stichelhaare. Es gibt auch langhaarige Dalmatiner, die in der Zucht jedoch nicht gewünscht sind.
Dalmatiner: Ein Hund mit Charakter
Auch, wenn der Hund zunächst aufgrund seiner Optik positiv auffällt, punktet er darüber hinaus auch im Wesen mit vielen liebenswerten Eigenschaften. Der Dalmatiner ist voller Lebensfreude und sehr sensibel, gilt als hochintelligent, verschmust und energiegeladen.
Was gibt’s denn da zu lachen? Das Grinsen des Dalmatiners
Viele Dalmatinerhalter beobachten bei ihren Vierbeinern ein bei Hunden seltenes Phänomen: Der Hund grinst! Dabei fletscht er die Zähne, ist seinem Gegenüber aber freundlich gesinnt! Ahnungslose mag das vermeintlich aggressive Zähnefletschen erschrecken, unter Kennern gilt diese Besonderheit aber als ein liebenswertes Markenzeichen der Rasse, da es unter „Dalmis“ gehäuft auftritt. Warum Hunde dieses Grinsen zeigen, ist nicht geklärt. Vermutet wird, dass sie sich das „Lächeln“ von ihren Menschen abgeschaut haben. Da Dalmatiner als besonders aufmerksame und empathische Hunde gelten, könnte diese Nachahmung unter ihnen daher so weit verbreitet sein.
Seit wann gibt es Dalmatiner?
Der Dalmatiner ist ein Hund mit ungewisser Herkunft. Zwar wird im Rassestandard Kroatien als sein Ursprungsland beschrieben, doch auch in anderen Ländern finden sich zahlreiche Hinweise auf seine Vorfahren. Manche Forscher vermuten sogar das alte Ägypten als die Wiege des Dalmatiners. Denn auf einer Grabplatte eines altägyptischen Pharaos wurde die Abbildung eines gepunkteten Hundes gefunden. Damit wäre diese Hunderasse sehr alt: Der Pharao lebte um 2000 v. Chr.! Auch in der Kunst und in historischen Aufzeichnungen finden sich viele Hinweise darauf, dass die Geschichte des Dalmatiners weit in die Vergangenheit reicht.
Genau so vielfältig wie die Regionen, in denen die Vorfahren der heutigen Dalmatiner angetroffen wurden, war auch ihr Einsatzgebiet. Als Begleithund von Pferdekutschen, Wachhund an der kroatischen Grenze und Jagdhund sollen Dalmatiner und ihre Vorfahren im Einsatz gewesen sein. Außerdem schmückte sich der Adel gern mit dem auffälligen Punktehund. Auch als Maskottchen für die Feuerwehr sind Dalmatiner bis heute berühmt und beliebt. Besonders im England des 16. Jahrhunderts waren die Hunde für die Feuerwehr im Einsatz und machten den Weg frei für die noch von Pferden gezogenen Löschfahrzeuge. Als eigenständige Rasse wurde der getupfte Tausendsassa Anfang des 19. Jahrhunderts anerkannt.
Wichtige Punkte für Erziehung und Haltung
Dalmatiner sind sehr gelehrig und clever. Allerdings raten Experten für eine erfolgreiche Erziehung zu einer gefestigten Persönlichkeit, Fingerspitzengefühl und guten Nerven. Eine zu harte Maßregelung verzeiht der sensible Hund nicht so schnell und reagiert darauf mit Sturheit. Motivation ist laut Dalmatinerexperten das geeignetste Erziehungsmittel. Mit Druck solltest Du stets umsichtig umgehen, da dies gegenteilige Effekte haben kann. Bei vielen Dalmatinern sind Belohnungen in Form von Leckerchen die richtige Motivationsstrategie. Da jeder Hund ein Individuum ist, probiere am besten verschiedene Möglichkeiten aus, um die richtige Motivation für Deinen Vierbeiner zu finden. Dann kannst Du ihm auch mit etwas Geduld die wichtigsten Grundregeln beibringen. Diese Rasse besitzt nur einen gering ausgeprägten Jagdtrieb, weshalb mit Hilfe von Grundkommandos ein Freilauf problemlos möglich ist. Für einen ausgeglichenen Dalmatiner ist es wichtig, dass Du ihn ausreichend und rassegerecht beschäftigst und bewegst. Als hochempathischer Hund reagiert er auch auf Stimmungen in seiner Umgebung. Stress und schlechte Laune machen ihm zu schaffen, auch Unsicherheiten in Bezug auf seine Erziehung erkennt er schnell und kann Deine Konsequenz dann schon mal auf den Prüfstand stellen.
Pflegeleichter Punktehund
Die Pflege des Dalmatiners ist aufgrund seines kurzen Fells nicht besonders aufwändig. Allerdings haart der Hund das ganze Jahr über recht stark. Mit einem Handschuh mit Gumminoppen hast Du ein praktisches Utensil zur Pflege des Dalmatinerfells zur Hand. Auch eine Fusselrolle ist für Dalmatinerbesitzer unentbehrlich. Allerdings nicht zur Pflege des Hundefells: Die kurzen Haare setzen sich schnell in Textilien und in Deiner Kleidung fest und halten sich dort mit einer erstaunlichen Hartnäckigkeit. Schwarze Haare auf hellen Stoffen, weiße auf dunklen. Die Entfernung dieser kleinen „Souvenirs“ des Dalmatiners dauert zuweilen länger, als die Pflege seines Fells.
Punktabzug: Rassebedingte Krankheiten
Von allen Hunderassen ist der Dalmatiner am häufigsten von Taubheit betroffen. Experten sprechen gar von 30%. Die Ursachen sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass die Taubheit erblich ist und dass sie offenbar mit der Pigmentierung zusammenhängt. Je mehr Punkte oder Platten, desto geringer die Gefahr, dass der Hund schlecht hört. Sehr weiße Dalmatiner oder solche mit blauen Augen sind deutlich öfter von Taubheit betroffen. Wer einen Dalmatiner als Welpen beim Züchter kauft, sollte auf Grund der Erblichkeit der Taubheit auf jeden Fall abklären, ob in der Familiengeschichte des Welpen Fälle von Taubheit auftraten. Sollte der erwachsene Hund im Laufe der Zeit buchstäblich „nicht mehr hören“, sollte beim Tierarzt ein Test auf eine mögliche Taubheit eingeleitet werden.
Weitere bei Dalmatinern verbreitete Krankheiten sind eine erhöhte Neigung zu Allergien und Harnsteine, die auch in Hinblick auf die richtige Ernährung eine wichtige Rolle bei der Gesundheit dieser Hunde spielen.
Purinreduziert: Wichtiges zur Ernährung
Eine Besonderheit bei dieser Rasse ist, dass den Tieren aufgrund von genetischer Veranlagung ein bestimmtes Enzym fehlt. Dieses baut bei anderen Hunden Harnsäure ab und wandelt sie in Allantoin um, sodass der Organismus sie ausscheiden kann. Ist das Harnsäuretransportsystem der Leber defekt wie bei diesen Hunden, scheiden sie im Vergleich zu anderen Tieren die 10-fache Menge an Harnsäure täglich aus. Der Stoff ist schwer wasserlöslich und kann kristallisieren, was zu Kristallen, Gries und Harnsteinen führen kann. Eine purinreduzierte Ernährung ist deshalb für die meisten Dalmatiner empfehlenswert. Purin steckt vor allem in Bierhefe, Gehirn und Innereien wie Milz, Nieren und Leber. Auch pflanzliche Futtermittelbestandteile wie Hülsenfrüchte und einige Getreidesorten enthalten einen hohen Anteil an diesem Stoff. Baut der Organismus Purin ab, entsteht dabei Harnsäure. Da er selbst ebenfalls Purine produziert, muss die zugeführte Menge berücksichtigt werden. Achte zudem darauf, dass Dein Vierbeiner ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. So kann er einen Großteil der Harnsäure über den Urin ausscheiden. Eine Überzüchtung in der Vergangenheit hat zudem dazu geführt, dass viele dieser Hunde an Allergien leiden und empfindlich gegenüber verschiedenen Futtermittelbestandteilen wie Weizen oder bestimmten Eiweißen sind. In solchen Fällen können glutenfreies, hypoallergenes und getreidefreies Hundefutter, wie die Nature-Reihe von Josera, geeignet sein. Diese verzichten auf typische allergieauslösende Inhaltsstoffe und ersetzen sie durch Alternativen wie Kartoffeln, Erbsen und Lachs.
Das optimale Futter für Deinen gepunkteten Liebling:
Fazit
Für einen Dalmatiner als Haustier gibt es mindestens 101 gute Gründe. Der fröhliche Fleckenhund punktet dabei nicht nur mit seinem Aussehen. Allerdings braucht er viel Bewegung und eine liebevolle, konsequente Erziehung. Wem schnell die Hutschnur platzt, dem zeigt der Hund die kalte Schulter. Als sportlicher Freizeitpartner und schmusebedürftiger Familienhund ist er für alle Aktivitäten mit seinen Menschen zu haben. Aufgrund seiner Intelligenz ist er gut trainierbar und begeistert sich für Hundesportarten. Auch an Pferden zeigen viele Dalmatiner großes Interesse – was in ihrer Vergangenheit als Kutschenbegleithund begründet sein mag.