Tipps für das Training: Hund alleine zu Hause lassen
Die meisten Hundehalter verbringen am liebsten jede freie Minute mit Ihrem Vierbeiner. Dennoch ist es manchmal nötig, dass Du Deinen Hund alleine lassen musst. Als Rudeltier ist Dein Vierbeiner aber nicht gern allein und kann daher eine ernsthafte Trennungsangst entwickeln. Wie Du mit Deinem Hund übst, problemlos allein zu bleiben und damit Deine Nerven, die Deiner Nachbarn und Deiner Fellnase schonst, erfährst Du in diesem Ratgeberartikel.
Warum leiden Hunde, wenn sie allein zu Hause bleiben sollen?
Der Hund ist ein sehr soziales Wesen. Es liegt in seiner Natur, immer mit seinem Rudel zusammen zu sein. Doch im Alltag mit Hund ist es nicht immer möglich, Deinen Vierbeiner überall hin mitzunehmen. Es gibt Situationen, in denen Deine Fellnase brav zu Hause auf Dich warten muss, z.B. wenn Du zur Arbeit gehst, einkaufst oder andere Verpflichtungen hast. Nur die wenigsten Hunde nehmen es problemlos hin, von ihrer Familie oder ihrer Bezugsperson getrennt zu sein. Das kann nicht nur für Dich, sondern auch für die Nachbarn und vor allem für Deinen Hund sehr stressig werden.
Es ist wichtig, mit Deinem Welpen oder erwachsenen Hund zu üben, dass es nicht schlimm ist, wenn Du ihn hin und wieder alleine lässt. Er muss erst lernen, dass er entspannt zu Hause wartet und die Sicherheit bekommen, dass Herrchen oder Frauchen garantiert wiederkommen. Sonst kann sich mit der Zeit eine echte Trennungsangst entwickeln, die sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden Deines Hundes, sowie sein Angst- und Aggressionsverhalten auswirkt.
So erkennst Du Trennungsangst beim Hund
Schritt für Schritt: So lernt Dein Hund das Alleinsein
Wenn Du Deinen Hund dazu bringen möchtest, dass Du ihn ohne Probleme alleine lassen kannst, solltest Du viel Zeit für das Training einplanen. Am besten fängst Du möglichst früh damit an, sodass es für Deinen Vierbeiner normal ist, auch mal eine Weile, ohne Dich zu sein. Wenn ein neuer Hund bei Dir einzieht, solltest Du Dir ein paar Wochen Urlaub nehmen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Welpen oder einen erwachsenen Hund handelt. Nutze die freie Zeit, Dich voll und ganz auf die wichtigsten Trainingseinheiten mit Deiner neuen Fellnase zu konzentrieren.
Ab wann und wie lange kannst Du Deinen Hund alleine lassen?
Fange sofort mit dem Training an und lasse Deinen Hund immer mal wieder eine kurze Zeit allein. Dabei gehst Du, wie immer im Hundetraining, sehr langsam und in kleinen Schritten vor. Beginne damit, Deinen Vierbeiner zwischendurch hin und wieder allein im Zimmer zu lassen. Anfangs reicht es, wenn es nur ein kurzer Moment ist. Klappt das gut und Dein Hund bleibt entspannt auf seinem Platz liegen, kannst Du den Zeitraum langsam weiter ausdehnen. Wenn Deine Fellnase auch dabei entspannt bleibt, ziehe Dir die Jacke an und verlasse für einen Moment die Wohnung. Häufige Wiederholungen helfen, dass Dein Hund die Situation als normal wahrnimmt und entspannt auf Deine Rückkehr warten kann.
Generell solltest Du Deinen Hund nicht länger als vier bis sechs Stunden allein lassen. Das gestaltet sich manchmal schwierig, wenn Du berufstätig bist und länger auf Arbeit bleiben musst. Hier empfiehlt es sich, einen Hundesitter zu beauftragen, der Deinen Hund zwischendurch abholt und eine Runde mit ihm spazieren geht. So kann er sich austoben, hat ein wenig Abwechslung und dann wieder entspannt auf Dich warten.
Wichtige Tipps, damit Du Deinen Hund entspannt alleine lassen kannst
Schaffe die richtigen Voraussetzungen, damit das Training funktioniert. Gehe in sehr kleinen Schritten vor und achte darauf, dass Du wieder zurückkommst, bevor Dein Hund Stress entwickelt. Hier unsere besten Tipps für ein Training gegen die Trennungsangst.
Starte mit einem ausgelasteten Hund
Nur Hunde, die sich ausgepowert haben, können entspannt zu Hause bleiben. Bevor Du mit Deinem Hund trainierst oder ihn für mehrere Stunden allein lässt, solltest Du einen Spaziergang mit ihm machen und ihn beschäftigen. Tob mit ihm, lass ihn schnüffeln, veranstalte Suchspiele oder trainiere einige Kommandos. Das sorgt dafür, dass er überschüssige Energie loswird und zu Hause entspannt schlafen kann. Wenn er müde ist, wird er sich einfach auf seinen Platz zurückziehen und weniger auf dumme Gedanken kommen.
Etabliere ein Ritual
Routinen im Alltag helfen Deinem Vierbeiner, sich zu orientieren und geben ihm Sicherheit. Wenn Du ein kleines Ritual entwickelst, bereitest Du Deinen Hund darauf vor, dass er gleich einige Zeit alleine bleiben muss. Dann kann er sich daran gewöhnen und weiß, was er zu erwarten hat. Außerdem gibt es ihm die Sicherheit, dass Du wieder zurückkommst.
Ein Ritual könnte beispielsweise sein, dass Du mit Deinem Hund spazieren gehst und spielst, ihn dann zu Hause auf seinen Platz schickst, während Du Dich anziehst, um die Wohnung zu verlassen. Wenn Dein Hund Dir dabei auf Schritt und Tritt folgt, bevor Du gehst, überprüfe, ob Du im Training vielleicht zu schnell vorgangen bist und er eine Trennung jetzt garnicht aushalten kann. Solange Dein Hund nicht stressfrei allein bleiben kann, sollte er auch nicht allein gelassen werden. Vielen Hunden hilft es auch, wenn sie beruhigende Gerüche (z.B. Lavendelduft) oder alltägliche Geräusche (Hintergrundmusik, Hörbuch. Fernseher oder Radio) haben, damit sie sich besser entspannen können und sich nicht so allein fühlen. Wenn Dein Hund stark auf Geräusche aus dem Treppenhaus reagiert, kannst Du online nach „Brown Noise“ suchen, das hilft vielen Hunden.
Verabschiedung und Begrüßung
Mache kein Drama aus der Verabschiedung. Für Deinen Hund ist es besser, wenn Du keine große Szene daraus machst und womöglich sogar noch ein schlechtes Gewissen dabei hast. Je unaufgeregter Du mit der Situation umgehst, umso leichter fällt es Deinem Vierbeiner, diese als normal zu betrachten. Wenn Du Dich wortreich und mit vielen Emotionen verabschiedest, signalisierst Du Deiner Fellnase, dass irgendwas los ist. Bessser ist es, wenn Du Dich an die Rituale hältst und Deinem Hund dadurch keinen Anlass zur Sorge bereitest. Er weiß, was ihn zu erwarten hat und dass Du wieder kommst.
Bei der Begrüßung darfst Du Deinen Hund ruhig beachten. Viele Hundetrainer empfehlen, den Hund zu ignorieren, aber ehrlich gesagt ist das kein normales Verhalten in einem Rudel. Auch unter Hunden werden Mitglieder des Rudels begrüßt, wenn sie zurückkommen. Es ist also normal, dass Dein Hund Dich begrüßen möchte und das darf er auch. Achte jedoch darauf, dass dabei nicht zu viel Aufregung im Spiel ist. Wenn Du seine Stimmung als überdreht oder zu erleichtert empfindest, hat er in Deiner Abwesenheit wahrscheinlich sehr viel Stress gehabt.
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Räumliche Begrenzung
Manche Hunde sind damit überfordert, wenn Sie die ganze Wohnung für sich haben. Es kann Deinem Vierbeiner leichter fallen, sich nur in einem bestimmten Raum aufzuhalten, während er auf Dich wartet.
Aber auch, wenn Deine Fellnase während Deiner Abwesenheit sich in einem Zimmer oder der ganzen Wohnung aufhalten darf, solltest Du mögliche Gefahrenquellen wegräumen, bevor Du das Haus verlässt. Mache die Wohnung hundesicher, damit er nichts zerstört, was ihm schaden kann.
Beschäftigung während des Alleinseins
Nicht nur Trennungsangst kann ein Grund dafür sein, dass Dein Hund nicht gut allein sein kann. Auch Langeweile führt dazu, dass er bellt, jault oder die Wohnung auseinandernimmt. Sorge dafür, dass er ausgetobt ist, bevor Du ihn allein lässt. Alternativ kannst Du ihm auch eine Beschäftigungsmöglichkeit geben. Dies können beispielsweise Kausnacks oder Kau-Spielzeuge sein. Fülle einen Kong mit etwas Leckerem, das Dein Hund herausschlecken kann. Dann ist er beschäftigt und Kauen sorgt außerdem dafür, dass Stress abgebaut wird. Achte aber darauf, dass Du ihm nur Dinge gibst, an denen er sich in Deiner Abwesenheit nicht verletzen oder diese verschlucken kann.
Fazit
Das Training zum Alleinsein ist sehr aufwendig und zeitintensiv, aber es lohnt sich. Nehme Dir die Zeit und sei geduldig. Probiere aus, welche Tipps für Deinen Hund am besten passen und habe Nachsicht, wenn es nicht sofort funktioniert. Wenn Du dran bleibst wird Dein Vierbeiner schnell lernen, dass es okay ist einige Zeit allein zu bleiben. Ein sorgfältiges Training lässt Dich und Deinen Hund ein ganzes Leben lang davon profitieren. Wir wünschen viel Erfolg!