Altdeutscher Schäferhund: Vierbeiniges Multitalent mit viel Ausdauer
Unter allen Hunderassen fällt der Altdeutsche Schäferhund als echtes Allroundtalent auf. Egal, ob Polizeihund, Therapiehund, Rettungshund oder als Begleiter für Menschen mit Einschränkungen, beispielsweise als Blindenführhund oder Diabetiker-Warnhund – er erfüllt unerschrocken und zuverlässig alle geforderten Aufgaben. Altdeutsche Schäferhunde glänzen mit ihrer Verlässlichkeit, ihrem Gehorsam und ihrer Gutmütigkeit. Sie stehen ihrem Herrchen und Frauchen immer treu zur Seite und fühlen sich in ihrer Familie pudelwohl. In unserem Rasseporträt stellen wir Ihnen nun den multitalentierten Vierbeiner genauer vor.
Herkunft des Altdeutschen Schäferhundes
Der Altdeutsche Schäferhund ist keine eigenständige Hunderasse, die vom FCI anerkannt wurde. Denn dort wird er bei den Hüte- und Treibhunden als langhaarige Variante des Deutschen Schäferhundes geführt. Dies lässt sich auf seine Vorfahren zurückführen, die vor allem in den mittel- und süddeutschen Regionen als Hütehunde ihren Menschen zur Seite standen.
Die Zucht des Deutschen Schäferhundes begann im Jahre 1899, als die Menschen danach strebten, einen Gebrauchshund zu domestizieren, der in vielerlei Funktionen einsetzbar ist. Die Rassestandards wurden von Anfang an durch den Verein für Deutsche Schäferhunde e. V. (SV) bestimmt und im Laufe der Jahre immer weiter deutlich begrenzt. So legte der Verein 1930 unter anderem fest, dass Deutsche Schäferhunde in der langhaarigen Version aus dem Verein ausgeschlossen und ebenso nicht mehr zur weiteren Zucht zugelassen werden. Liebhaber der langhaarigen Vierbeiner nahmen dies zum Anlass, ihre eignen Vereine zu gründen und dort die Altdeutschen Schäferhunde zu züchten, die sich zumeist nur aufgrund ihres langen Fells von den Deutschen Schäferhunden unterscheiden. Erst seit 2010 wurde die Langstockhaar-Varietät wieder in die Rassestandards aufgenommen.
Erscheinungsbild des Altdeutschen Schäferhundes
Die vorkommenden Fellfarben beim Deutschen und Altdeutschen Schäferhund in schwarz-beige, schwarz-braun, schwarz oder wolfsgrau sind gleich, ebenso wie die Größe und das Gewicht der Vierbeiner. Lediglich am längeren, buschigen Fell des Altdeutschen Schäferhundes lässt sich dieser eindeutig erkennen. Vor allem an den Ohren, der Rute und den Läufen ist dessen Fell besonders weich sowie buschig. Charakteristisch für den Altdeutschen Schäferhund ist außerdem der besonders starke Haarwuchs am Hals, die sogenannte „Mähne“ des Vierbeiners. Neben dem langen Deckhaar besitzen Altdeutsche Schäferhunde auch eine dichte, flauschige Unterwolle. Dadurch wirken sie von ihrer Statur her meist etwas kräftiger als ihre deutschen Verwandten.
Treuer Begleiter in allen Situationen: Charakter des Altdeutschen Schäferhundes
Schäferhunde werden von uns Menschen schon immer mit besonders vielen positiven Charaktereigenschaften und einem ansprechenden Wesen verknüpft. Sie gelten als besonders intelligente und lernwillige Vierbeiner, die je nach Zweck andere Charakterzüge zum Vorschein bringen. Sie eignen sich ideal als Dienst- oder Rettungshunde, die bei Einsätzen mit ihrer furchtlosen, wachsamen und zuverlässigen Art beste Leistungen vollbringen. Auch den Aufgaben eines treuen Familienhundes werden Altdeutsche Schäferhunde ohne Probleme gerecht. Sie sind kinderlieb, gutmütig und lieben das gemeinsame Herumtoben mit ihren zweibeinigen Freunden. Als Therapie- und Begleithunde, beispielsweise für blinde Personen oder Menschen mit Einschränkungen, können Altdeutsche Schäferhunde ihre Stärken in Sachen Geduld und Gehorsam sowie ihre offene, freundliche Art besonders ausleben. Sie gelten stets als ruhige und ausgeglichene Begleiter ihrer Herrchen und Frauchen, die diesen in allen Situationen treu zur Seite stehen und ihre Bezugspersonen beziehungsweise ihr menschliches Rudel jederzeit verteidigen.
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Konsequenz gepaart mit Zuneigung: Erziehung des Altdeutschen Schäferhundes
Echte Power-Vierbeiner wie der Altdeutsche Schäferhund brauchen neben genügend Bewegung und konsequenter Führung auch eine frühzeitige Sozialisierung mit anderen Hunden. Denn nur so gelingt es, den vielschichtigen Charakter des Vierbeiners komplett zu entfalten. Wenn Sie sich einen Altdeutschen Schäferhund als neues Mitglied Ihrer Familie anschaffen möchten, sollten Sie daher von Anfang an auf eine strikte, aber liebevolle Erziehung achten. Im besten Fall sollten Sie bereits Erfahrung mit Hunden haben und auch ein Besuch in einer Hundeschule ist stets eine gute Idee.
Außerdem sind Altdeutsche Schäferhunde echte Sportskanonen, die Bewegung brauchen und lieben. Sie eignen sich daher perfekt für gemeinsame sportliche Aktivitäten wie ausgiebige Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren. Auch Hundesportarten wie Agility oder Obedience machen nicht nur Hund und Herrchen Spaß, sondern trainieren auch die Konzentration sowie die Selbstkontrolle und dadurch ebenfalls das Sozialverhalten des Altdeutschen Schäferhundes.
Am besten sollten Altdeutsche Schäferhunde in einem Haus mit einem großen Grundstück gehalten werden, auf dem der Vierbeiner sich im Idealfall frei bewegen und dort als der Wachhund fungieren kann.
Die Pflege des Altdeutschen Schäferhundes
Wie bei uns Menschen bedeuten auch beim Hund längere Haare immer etwas mehr Pflege. Dennoch sollten Sie es nicht übertreiben und auf übermäßiges Baden und bürsten verzichten, da sonst die Unterwolle Schaden nehmen kann. Kämmen Sie das Fell Ihres Altdeutschen Schäferhundes ein bis zweimal pro Woche mit einer geeigneten Bürste durch – während des Fellwechsels gerne öfters. Achten Sie für eine gesunde Fellstruktur außerdem auf eine gesunde Ernährung mit qulitativem Hundefutter. Ohren, Augen und Pfoten sollten ebenfalls regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.
Rassetypische Krankheiten beim Altdeutschen Schäferhund
Altdeutsche Schäferhunde gelten mit einer Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren und ihrer generellen körperlichen Verfassung als eine robuste Hunderasse. Dennoch sind auch sie nicht vor bestimmten Krankheiten gefeit. Ähnlich wie bei anderen mittelgroßen bis großen Hunderassen sind Altdeutsche Schäferhunde für Gelenkprobleme wie Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellenbogendysplasie (ED) anfällig. Ebenfalls wird bei vielen Vierbeinern dieser Rasse ein erhöhtes Vorkommen der degenerativen Lumbosakralstenose beobachtet. Eine neurologische Erkrankung, die unter anderem durch starke Schmerzen bis hin zu Lähmungen gekennzeichnet ist.
Da Erkrankungen wie HD und ED erblich bedingt sind, ist es wichtig, dass Sie schon beim Kauf Ihres Altdeutschen Schäferhund-Welpen auf die Gesundheit achten. Informieren Sie sich über seriöse Züchter – diese finden Sie unter anderem beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) – und besuchen Sie diese vor dem Kauf mehrmals. So können Sie nicht nur Welpen und Elterntiere, sondern auch die Zucht und deren Arbeitsweise rundum kennenlernen.
Fazit
Der Altdeutsche Schäferhund ist ein treuer Begleiter. Egal in welcher Funktion, ob Arbeits- oder Familienhund, diese Vierbeiner stehen ihrem Herrchen und Frauchen stets treu und verlässlich zur Seite. Mit genügend Bewegung und einer konsequenten Erziehung wird er zum idealen Familienmitglied. Achten Sie stets auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Pflege und ausreichend Auslastung. So wird Ihr Altdeutscher Schäferhund Ihnen im besten Fall eine lange Zeit Freude und schöne Momente bereiten.