Amerikanischer Cocker Spaniel: Der „Staubsauger mit Glamour-Faktor“ im Portrait
Spätestens seit „Susi und Strolch“ ist der Amerikanische Cocker Spaniel mit seinen großen Augen und seinem sanften Wesen bekannt wie ein bunter Hund. Sogar unter Hollywoodstars erfreut sich der American Cockerspaniel großer Beliebtheit. Auch als Familienhund eignet sich der fröhliche Spaniel bestens, sofern man einige Besonderheiten dieser Rasse berücksichtigt. Wichtige Informationen zum Amerikanischen Cocker Spaniel und „Fun Facts“ – von der Waldschnepfe bis zu George Clooney – haben wir in diesem Ratgeber für Dich zusammengefasst.
Was unterscheidet den American Cocker Spaniel vom englischen Cocker Spaniel?
Der American Cocker Spaniel ist eine Zuchtvariante vom English Cocker Spaniel. Englische Cocker Spaniel wurden einst als Jagdhunde, genau genommen als Stöberhunde eingesetzt. Ihr Job: Wild oder Geflügel aufstöbern, aufscheuchen und damit dem Jäger einen Treffer ermöglichen. Anschließend galt es, die Beute durch Apportieren zum Schützen zu bringen. Zur Beute gehörte häufig ein Vogel namens Waldschnepfe, die dem Hund auch seinen Namen gab: „Cocker“ kommt von „Woodcock“, dem englischen Begriff für die Waldschnepfe.
Vor etwa hundert Jahren begann man in den USA, den Jagdhund „salonfähiger“ zu machen. Um auf Shows zu beeindrucken, konzentrierte sich die Zucht mehr auf Äußerlichkeiten. Das Haarkleid des Spaniels wurde seidiger und länger als das des englischen Originals, der Kopf kleiner und runder. Auch in der Körpergröße unterscheidet sich die Rasse amerikanischer Cockerspaniel von der englischen Version und ist etwas kleiner und leichter. Erst seit 1943 gilt der American Cocker Spaniel als eigene Rasse. Auch, wenn sich die beiden Hunde optisch voneinander unterscheiden, ist das Wesen beider Cocker-Arten ähnlich. Auch der Jagdtrieb ist dem Amerikanischen Cockerspaniel geblieben. Dennoch gilt er mehr als „Showhund“, der English Cocker Spaniel als „Arbeitshund“, was sich vor allem in den optischen Unterschieden der beiden Hunde begründet.
Kompaktklasse mit Seidenglanz: Das Aussehen des Hundes
Der amerikanische Cocker Spaniel zeichnet sich durch sein seidig glänzendes, langes Fell aus. Locken oder Wellen werden hier nicht gern gesehen, zumindest nicht, wenn es nach den strengen Rassestandards geht. Dafür sind die Farben des amerikanischen Cocker Spaniels vielfältig: Die Palette für die Fellfarben umfasst einfarbige Varianten wie Schwarz und Rot sowie Weiß-gelbbraun, Loh, Silber, Braun oder zwei- bis dreifarbige Mischungen. Typisch für die Hunderasse ist außerdem die Befederung an den Ohren, der Brust, dem Unterbauch, dem Schwanz und an den Beinen. Der American Cocker Spaniel ist kompakt und sportlich gebaut und etwas länger als sein britischer Artgenosse.
Der Charakter: Gute Laune in (feiner) Gesellschaft
Seine meist gute Laune tut der Hund durch dauerndes Schwanzwedeln kund. Der American Cocker Spaniel gilt als ausgesprochen fröhlich, sanft und intelligent und erfreut sich deswegen besonders in den USA großer Beliebtheit.
Hoher Promifaktor!
... sind nur einige der VIPs, die einen amerikanischen Cocker Spaniel in ihren exklusiven Kreis aufnahmen.
Die gute Laune des American Cocker Spaniel überzeugt natürlich nicht nur die Prominenz. Als liebenswerter und freundlicher Vertreter seiner Art, eignet er sich auch in weniger exklusivem Umfeld als liebenswerter Begleiter und wird auch von Familien sehr geschätzt. Darf er viel Zeit mit seinen Menschen verbringen und wird beschäftigt, ist er in seinem Element und ein Quell steter Freude. Als Wachhund ist er weniger geeignet – er schließt leicht Freundschaften und ist Fremden gegenüber aufgeschlossen. Einen potentiellen Einbrecher könnte der American Cocker Spaniel durchaus mit einem freundlichen Schwanzwedeln begrüßen. Auch anderen Haustieren gegenüber, Hunde eingeschlossen, zeigt er sich meist verträglich und umgänglich. Mäuse, Katzen oder Kaninchen können allerdings seinen Jagdtrieb wecken – den hat sich der Amerikanische Cocker Spaniel beibehalten und sollte daher, nicht nur in der Gegenwart von Waldschnepfen, stets im Blick behalten werden. Hier hilft eine liebevolle, konsequente Erziehung. Da sich der Hund zuweilen auch recht eigensinnig zeigt, ist die im Falle des American Cocker Spaniel ohnehin empfehlenswert. Wichtig ist, dass sich der Hund nicht langweilt: Auf Langeweile oder Stress reagieren einige Vertreter dieser Hunderasse sensibel und quittieren das mit Dauergebell.
Sturer Staubsauger?
Erziehung, Beschäftigung und Haltung
Wie bei vielen anderen Hunderassen musst Du auch beim Cocker Spaniel durchsetzungsfähig bei der Erziehung sein und am Ball bleiben. Bereits als Welpe sollte er die wichtigsten Regeln und Kommandos lernen. Das schafft die ideale Basis für einen folgsamen, erwachsenen Hund. Die beliebte Rasse wird aufgrund ihres niedlichen Äußeren oft unterschätzt, kann aber sehr stur und eigensinnig sein. Wenn Du das berücksichtigst, kann sich der Cocker Spaniel durchaus als Anfängerhund eignen. Er ist gelehrig und durch seine Liebe zum Fressen mit Belohnung leicht zu erziehen. Bring ihm früh genug das Kommando „Aus“ bei. Amerikanische Cocker Spaniel sind häufig recht verfressen und sammeln wie ein Staubsauger alles ein, was herumliegt – und essbar sein könnte.
Das kann unter Umständen gefährlich werden, auch in Hinblick auf ausliegende Giftköder.
Ausgiebige Beschäftigung und Bewegung sind wichtig für den ehemaligen Jagdhund. Dabei möchte der Hund auch sein helles Köpfchen einsetzen. In Intelligenztests haben Vertreter dieser Hunderasse in der Vergangenheit immer wieder sehr gut abgeschnitten, der Spaniel gilt außerdem als leicht trainierbar. Aktivitäten für Körper und Köpfchen in Gesellschaft seiner geliebten Menschen sind daher das Größte für Hunde der Rasse Amerikanischer Cocker Spaniel.
Aktivität | Beschäftigung |
Hundesport | Apportieren |
Agility | |
Obedience | |
Dog Dancing | |
Alltag | Ausgedehnte Spaziergänge |
Wanderung | |
Schwimmen | |
Weitere Aktivitäten | Leckerchen, Spielzeug oder Menschen nutzen |
Denk- /Geschicklichkeitsspiele |
Wichtiger Faktor: Ernährung des American Cocker Spaniel
Wie schon erwähnt, ist die Begeisterung der meisten Amerikanischen Cocker Spaniel für Essbares groß. Behält man diese Neigung nicht im Blick, geht er schnell in die Breite. Der Hund neigt zu Übergewicht, weshalb eine genaue Dosierung des Futters notwendig ist. Am einfachsten funktioniert das über ein Alleinfuttermittel. Wie der Name schon verrät, soll dieses den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Dafür besitzt es eine artgerecht abgestimmte Zusammensetzung von unter anderem Fleisch, Gemüse, Vitaminen und Mineralstoffen. Mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung bleibt der Hund in Form und erfreut sich bester Gesundheit, allerdings gibt es rassespezifische Krankheiten, die beim Cocker Spaniel auftreten können.
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Rassetypische Krankheiten beim Cocker Spaniel?
Während sein englischer Verwandter in der Vergangenheit durch aggressives Verhalten aufgefallen ist und damit auch der berühmt-berüchtigten „Cockerwut“ ihren Namen gab, gilt der Amerikanische Cocker Spaniel als sanfter, ruhiger und freundlicher als der teilweise aufbrausende englische Spaniel.
Beide Rassen neigen allerdings zu Allergien und Unverträglichkeiten und damit auch zu Haut- und Ohrproblemen. Die chronisch-eitrige Ohrentzündung gilt als typisch für den American Cocker Spaniel.
Außerdem kann ein Gen-Defekt zu einer Nierenerkrankung namens Familiäre Nephropathie führen. Auch Augenerkrankungen kommen bei Hunden dieser Rasse gehäuft vor. Deswegen ist es wichtig, Welpen immer nur bei einem seriösen Züchter zu kaufen und sich über eventuelle Krankheiten in der Familie des Welpen vom Züchter aufklären zu lassen.
Der Faktor Ernährung ist bei diesem Hund auch so wichtig, da er zur Hüftgelenksdysplasie neigen kann – Übergewicht ist in diesem Falle ein besonders hoher Risikofaktor!
Jagdhund mit Showoutfit: Die Pflege des American Cockerspaniel
Die Zucht vom Jagdhund zum hübschen Showhund hat einen Nachteil mit sich gebracht: Zwar begeistert der Amerikanische Cockerspaniel durch sein elegantes Äußeres und sein seidiges Fell, sein Jagdtrieb ist aber häufig dennoch erhalten geblieben. So dass er nach wie vor oft liebend gerne durch das Unterholz streift, um potentielle Beutetiere aufzuspüren. Sein feines, langes Haarkleid und die langen Ohren sind danach ein steter Quell von Kletten, Halmen, Matsch und sonstigen Mitbringseln von seinen Streifzügen durch die Botanik. Auch Gewässern gegenüber zeigt sich der Hund oft nicht abgeneigt. Das bedeutet: Die Pflege des Hundes kann durchaus Zeit in Anspruch nehmen.
Wer sich nicht gern mit ausgiebiger Fellpflege beschäftigt, ist daher gegebenenfalls mit einer kurzhaarigen Rasse besser beraten. Da das Fell des Hundes schnell verfilzt, ist hier viel Einsatz gefragt und der Welpe sollte schon früh an die Pflege seines Fells gewöhnt werden.
Fazit
Der schwanzwedelnde Staubsauger mit Show-Optik und Hollywood-Faktor eignet sich für aktive Familien und gesellige Einzelpersonen. Er braucht Beschäftigung für Körper und Köpfchen und ist dann meist ein Garant für gute Laune. Da er zwar gelehrig und sanft, manchmal aber auch recht eigensinnig ist, sollten zukünftige Besitzer eines American Cockerspaniels auf eine liebevolle, konsequente Erziehung achten. Weil er nach wie vor gern nach Waldschnepfen sucht, sein Fell dafür aber eigentlich nicht geeignet ist, ist die Pflege des Verwandten des Englischen Cocker Spaniels recht aufwändig. Auch auf eine schlanke Linie sollte aufgrund der Begeisterung für Essbares geachtet werden.