Der Bandscheibenvorfall beim Hund ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen kann.  Der Diskusprolaps – so der Fachbegriff – kann bei Fehl- oder Überbelastung auftreten oder Folge des normalen Alterungsprozesses sein. Manche Hunderassen, besonders kleine Vierbeiner, sind aufgrund ihres Körperbaus häufiger betroffen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Schmerzen und Bewegungseinschränkungen effektiv zu behandeln. Es gibt verschiedene Arten von Bandscheibenvorfällen, die unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten erfordern. Auch der Schweregrad ist entscheidend dafür, ob konservativ - also ohne Operation nur mit Medikamenten - oder chirurgisch therapiert werden muss. Welche Symptome ein Hund zeigt, hängt davon ab, an welcher Stelle der Wirbelsäule die vorgefallene Bandscheibe auf das Rückenmark drückt und wie stark der Vorfall ist. Es können Schmerzen, Lähmungen oder Inkontinenz auftreten. Vorbeugende Maßnahmen wie Gewichtskontrolle, angepasste Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die Verwendung eines Brustgeschirrs können helfen, das Risiko zu verringern. Bei Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Welche Möglichkeiten der Behandlung bestehen, wie Du Deinem Hund helfen kannst und was Du sonst noch über den Bandscheibenvorfall beim Hund wissen musst, erfährst Du hier.

Hund mit Bandscheibenvorfall muss zum Tierarzt
Bandscheibenvorfälle können bei Hunden aus verschiedenen Gründen auftreten und Lähmungen nach sich ziehen.


Was ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?

Genau wie wir Menschen besitzen auch Hunde Bandscheiben - kleine, elastische, ringförmige Bindeelemente zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule. Die faserknorpelige Scheibe mit dem lateinischen Namen Discus intervertebralis besteht aus zwei Teilen:

  • Dem äußeren, härteren Bindegewebsring (Anulus fibrosus), der die Bandscheibe in ihrer Position fixiert
  • Dem inneren, weichen, fast flüssigen Gallertkern (Nukleus pulposus), der wie ein kleiner Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln fungiert.

Die Bandscheiben sind beim Hund – ähnlich wie bei uns Menschen – also eine Art Puffer für die Wirbelknochen, die sich ohne die federnden Kissen miteinander verhaken und sich gegenseitig blockieren würden. Gesunde Bandscheiben sorgen also für eine geschmeidige Bewegung und Federung der Wirbelsäule und schützen gleichzeitig die Nervenfasern des Rückenmarks.

Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der äußere, faserartige Ring oder der weiche Kern verschiebt sich. Dadurch drückt die Bandscheibe im Wirbelkanal des Hundes auf das Rückenmark und verursacht starke Schmerzen und mehr oder weniger starke Bewegungseinschränkungen.

In der Tiermedizin unterscheidet man drei Typen der Diskopathie bei Hunden, die nach dem schwedischen Tierarzt Hans-Jörg Hansen benannt sind.

  • Hansen-Typ I: Betrifft meist kleine Hunde ab einem Alter von einem Jahr, größere Rassen sind viel seltener betroffen. Es äußert sich in akuten, meist sehr starken Schmerzen, die dadurch verursacht werden, dass der faserknorpelige Ring einreißt und ein degenerierte Gallertkern in den Wirbelkanal vorfällt. Dem Bandscheiben-vorfall geht zunächst eine genetisch bedingte Austrocknung und Verhärtung von Faserring und Gallertkern voraus. Die Elastizität geht verloren und führt zum Vorfall der kranken Bandscheibe. Infolge dessen kommt es zur Quetschung und Prellung des Rückenmarks.
  • Hansen-Typ II: Kommt in der Regel bei großen Hunden ab einem Alter von sechs Jahren vor und ähnelt dem Bandscheibenvorfall beim Menschen. Dieser Typ ist chronisch und weniger schmerzhaft. Hier kommt es nicht zu einem (plötzlichen) Vorfall des Gallertkerns (Extrusion), sondern zu einer (langsam fortschreitenden) Vorwölbung des Faserrings (Protusion). Die Symptome entwickeln sich dadurch oft schleichend und werden erst nach und nach erkennbar. Leider führt die anhaltende Beeinträchtigung der Blutversorgung häufig zu irreparablen Schäden der Nervenbahnen. Die Prognose ist bei diesem Typ meist schlechter als beim Typ I.
  • Hansen-Typ III: Bekannt auch als „explosive disc“, tritt dieser Typ meist akut unter Belastung oder durch ein Trauma auf. Der äußere (gesunde) Faserring reißt dabei und der nicht degenerierte, gesunde Kern schießt heraus, ohne das Rückenmark zu quetschen.


Ursachen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund

Für Bandscheibenprobleme beim Hund gibt es viele Auslöser und Ursachen. Neben Verschleißerscheinungen können auch die Hunderasse oder Verletzungen als Grund in Frage kommen. Die häufigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund sind:

  • Rassebedingte Veranlagung, z.B. bei Hunden mit sehr langem Rücken und kurzen Beinen (Dackel, Corgi usw.)
  • Übergewicht und damit einhergehende Fehlbelastung der Wirbelsäule
  • Bewegungsmangel
  • Überbelastung / einseitige Belastung, z.B. beim Leistungssport
  • Altersbedingter Verschleiß
  • Verletzungen und Unfälle.

Bandscheibenvorfall durch Verschleiß

Der klassische Bandscheibenvorfall ist eine Verschleißerscheinung, die durch den normalen Alterungsprozess oder durch die Fehlbelastung der Wirbelsäule durch Übergewicht entstehen kann. Meist sind hierbei die Bandscheiben der Hals- und Lendenwirbelsäule betroffen, da diese Regionen am meisten bewegt und beansprucht werden.

Diese Art Bandscheibenvorfall ist degenerativer Natur und entsteht dadurch, dass der Kern der Bandscheibe allmählich Wasser verliert und so an Elastizität und Beweglichkeit einbüßt. Dadurch erhöht sich der Druck auf die betroffenen Wirbelkörper, die mit Knochenzubildung darauf reagieren und dafür sorgen, dass sich die Gelenke zwischen den Wirbeln mit der Zeit mehr und mehr versteifen.

 

Bandscheibenvorfall durch Bewegungsmangel

Eine der häufigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund ist Bewegungsmangel: Wird die Wirbelsäule des Vierbeiners nicht systematisch bewegt, kommt es zur Unterversorgung der Bandscheiben. Die nährstoffreiche Flüssigkeit, die sonst durch die Bewegung der Wirbel mechanisch rein- und rausgepumpt wird, fehlt im Gewebe. Durch diese „Mangelernährung“ kommt es dazu, dass die Bandscheibe degeneriert und der Gallertkern austrocknet.

Bandscheibenvorfall aufgrund von Überbelastung

Zu intensive, belastende oder einseitig belastende Bewegung wie beim Treppensteigen oder beim Leistungssport kann ebenfalls Schäden an der Wirbelsäule verursachen. Die Bandscheibe wird in diesem Fall zwar durch Bewegung weiter versorgt, jedoch zu einseitig und/oder zu intensiv. Der Kern kann nicht schnell genug wieder Flüssigkeit aufnehmen und verliert an Elastizität. Außerdem kommt es zur Unterversorgung, da der erhöhte Nährstoffbedarf zusätzlich nicht gedeckt werden kann. Infolgedessen wird das Bandscheibengewebe empfindlicher und kann schneller reißen.

Rassebedingte Neigung zu Bandscheibenvorfällen

Es gibt Hunderassen, die häufiger an Bandscheibenvorfällen leiden als andere. Besonders Hunde mit kurzen Beinen und einem vergleichsweise langen Rücken haben schon im frühen bis mittleren Alter ein erhöhtes Risiko für einen Diskusprolaps. Zum einen werden die Bandscheiben durch den langen Rücken stärker belastet, zum anderen neigen die sogenannten chondrodystrophen (griechisch für „schwer ernährbarer Knorpel“) Rassen zu einer frühen Verkalkung und dem damit einhergehenden Elastizitätsverlust der Bandscheiben.

Durch die genetisch bedingte Wachstumsstörung der Knorpel verlieren die Bandscheiben schneller ihre Pufferfunktion und die erforderliche Elastizität ist nicht mehr gegeben.

Zu den betroffenen Rassen gehören:

  • Dackel
  • Dachsbracke
  • Pekinese
  • Spaniel
  • Französische und Englische Bulldoggen
  • Boston Terrier
  • Mops
  • Zwergpudel
  • Shi Tzu
  • Basset
  • Miniatur-Schnauzer
  • Beagle
  • Lhasa Apso
  • Bichon Frisé.

Übergewichtiger Hund kann Bandscheibenvorfall bekommen
Übergewicht und körperliche Überlastung können einen Bandscheibenvorfall beim Hund begünstigen.


Symptome eines Bandscheibenvorfalls beim Hund

Die Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund unterscheiden sich je nach Ursache und betroffener Region. Die Intensität der Symptome hängt davon ab, wo und wie stark die Bandscheibe in den Wirbelkanal vorgefallen ist. Hier unterscheidet man grob in zwei Arten:

Protrusion (Vorwölbung der Bandscheibe)

Extrusion (Vorfallen des gesamten Bandscheibengewebes)

-        Hund zeigt erste Anzeichen von Schmerzen

-        Bewegungsdrang ist eingeschränkt

-        Lähmungserscheinungen

-        Inkontinenz

-        Hohe Schmerzempfindlichkeit auch bei leichten Berührungen

Die Symptome unterscheiden sich auch, je nachdem welcher Bereich des Hundes betroffen ist.

Bandscheibenvorfall im Halsbereich

Bandscheibenvorfall im Brust- oder Lendenbereich

-        Steife Kopf- und Halshaltung

-        Angespannte Nackenmuskulatur

-        Gelegentliche Schmerzlaute

-        Betroffene Hunde lassen sich nicht mehr gern im hals- oder Nackenbereich anfassen

-        Bei ernsten Fällen: Lahmheit der Vorderläufe ein- oder beidseitig

-        Unnatürliche, gekrümmte Haltung des Rückens

-        Schmerzen bei Druckausübung an der betroffenen Stelle der Wirbelsäule

-        Lähmungen v.a. der Hinterläufe

-        Harn- und Kot-Inkontinenz

-        Probleme beim Kotabsatz


Erste Hilfe bei einem akuten Bandscheibenvorfall

Besteht der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall – egal, ob leicht oder schwer – solltest Du unbedingt so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Bandscheibenvorfälle gehen immer einher mit Durchblutungsstörungen im Bereich des Rückenmarks und sind deswegen sehr riskant. Geminderte Durchblutung kann schnell zu dauerhaften Schädigungen des Gewebes führen. Eine vollständige Lähmung der Hinterpfoten kann bereits nach 24 bis 48 Stunden irreparable Schäden verursachen.

Folgende Punkte solltest Du beachten, während Du Dich auf den Weg zum Tierarzt machst:

  • Entlaste seine Wirbelsäule so schnell wie möglich.
  • Nutze ein Brustgeschirr statt einem Halsband.
  • Lass Deinen Hund nicht mehr springen, auch nicht ins Auto.
  • Vermeide Treppen oder trage Deinen Vierbeiner.
  • Schränke seine Bewegung ein und schone ihn.
  • Nutze eine Wärmelampe, um die Rückenmuskulatur zu entspannen.


Diagnose Bandscheibenvorfall beim Hund

Der Tierarzt wird zunächst eine neurologische Untersuchung durchführen, um den Verdacht zu bestätigen. Für eine möglichst genaue Diagnose zu Ort und Schweregrad des Bandscheibenvorfalls sind in der Regel weitere Untersuchungen nötig. Das liegt daran, dass die typischen Symptome einer Diskopathie beim Hund auch durch andere Störungen und Probleme im Rücken verursacht werden können, z.B. Entzündungen, Wirbelbrüche, Infarkte oder Tumore.

Folgende Untersuchungsmethoden können die Diagnose präzisieren:

  • Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT)
  • Computertomografie (CT)
  • Myelografie (ein Kontrastmittel wird gespritzt, um eine Röntgenaufnahme zu machen und die Engstelle im Rückenmarkskanal sichtbar zu machen).


Behandlung und Therapie bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund

Wenn Dein geliebter Vierbeiner die Diagnose Bandscheibenvorfall bekommen hat, ist guter Rat teuer. Du sorgst Dich um Deine Fellnase und willst ihr so schnell wie möglich helfen und die Schmerzen lindern. Welche Behandlung nötig oder sinnvoll ist, hängt von der Art und Schwere des Bandscheibenvorfalls ab.

In leichten Fällen – ohne Lähmungserscheinungen und mit normaler Blasen- und Darmfunktion – ist eine konservative Therapie möglich. In schweren Fällen kommt man meist nicht um eine Operation herum. Generell kann sich die Regeneration aber auch danach ziemlich in die Länge ziehen, denn es ist meist eine physiotherapeutische Nachbehandlung nötig. So vermeidest Du weitere Überlastungen oder Fehlhaltungen, die einen Rückfall oder eine chronische Erkrankung hervorrufen können.

Konservative Therapie nach einem Bandscheibenvorfall

Handelt es sich um eine leichte Variante des Bandscheibenvorfalls, ist in der Regel eine konservative Therapie möglich. Diese besteht aus Schmerzmitteln, strikter Ruhighaltung und Physiotherapie. Letztere ist besonders sinnvoll, da sie die Genesungszeit maßgeblich beschleunigt, das Gewebe stärkt und so einem Rückfall vorbeugen kann.

Die konservative Therapie hat zum Ziel:

  • Schmerzen zu minimieren
  • Entzündungen zu beheben
  • die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten
  • Muskelabbau durch gezielte Übungen zu vermeiden bzw. die Wirbelsäulenmuskulatur zu stärken
  • Verspannungen zu lockern
  • die Kondition zu verbessern
  • die Funktionsfähigkeit der Beine zu stärken.

Strikte Ruhe erhöht die Heilungschancen

Bei der konservativen Therapie ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Hund in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird und nach Möglichkeit absolute Ruhe hat. Das fällt den meisten Hundehaltern schwer, da der Hund in der Regel nur sehr schwer ruhig zu halten ist. Hier ist es meist unvermeidbar, ihn für die Dauer von drei bis vier Wochen in einem Käfig bzw. einer Transportbox unterzubringen. In dieser Zeit solltest Du mit Deinem Vierbeiner nur kurze Runden mit strikter Leinenpflicht drehen und vermeiden, dass er tobt oder mit anderen Hunden spielt. Auch Treppensteigen oder auf’s Sofa oder Bett springen sind verboten.

Danach muss Dein Hund für weitere ein bis vier Monate geschont werden. Er darf sich im Haus frei bewegen, doch Laufen, Springen, Toben und Treppensteigen sind weiterhin tabu. Auch lange Spaziergänge und hohe körperliche Belastung solltest Du vermeiden. Sonst ist das Risiko hoch, dass sich die Symptome wieder verschlechtern oder es zu einem akuten Rückfall kommt.

 

In schwerwiegenden Fällen ist eine OP unvermeidbar

Je nach Art des schweren Diskusprolaps gibt es eine ganze Bandbreite verschiedener Operationstechniken. Da es sich um einen komplizierten Eingriff handelt, solltest Du diesen nur von einem spezialisierten und erfahrenen Tierarzt vornehmen lassen. Die Kosten hierfür variieren, können aber schnell in den vierstelligen Bereich gehen.


Nachsorge und Genesung nach einem Bandscheibenvorfall

Nach der Bandscheiben-Operation ist ein vorsichtiger Aufbau mittels Physiotherapie nötig, da auf der einen Seite der Hund ruhig gehalten werden muss, auf der anderen Seite jedoch die Nervenaktivität angeregt und der Abbau von Muskeln verhindert werden soll.

Besonders erfolgversprechend ist hier oft die TENS-Stimulation beziehungsweise die transkutane elektrische Nervenstimulation. Dabei handelt es sich um eine Reizstromtherapie mit Wechselstrom niedriger und hoher Frequenz, mit der die Schmerzen behandelt und die Muskeln stimuliert werden. Auch isometrische Übungen unterstützen die Muskulatur, ohne dass der Hund sich dabei bewegen muss. Die Aktivierung erfolgt über Druck oder Zug.

Unterwassertraining baut schonend Muskeln beim Hund auf
Bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund kann Unterwassertraining die Therapie unterstützen.

Gezieltes Training zum Muskelaufbau

Im späteren Verlauf der Genesungszeit kannst Du mit Deinem Hund ein Unterwassertraining oder Übungen auf einem Trockenlaufband machen. Auch assistierte Stehübungen wirken sich positiv auf die Genesung aus. Hierbei wird der Vierbeiner gezielt aufgestellt und soll mit Unterstützung für kurze Zeiträume so stehen bleiben.

Übe mit ihm das Gehen auf verschiedenen Untergründen und lasse ihn Übungen zur Gewichtsverlagerung absolvieren. Das verbessert seine Koordination und stärkt die Muskeln auf sanfte Art. Steht Dein Hund bereits wieder sicher, eignen sich auch Übungen mit einem Gymnastikball oder Wackelbrettern, sowie die vorsichtige Arbeit mit Cavalettis beziehungsweise kleinen Hürden. Damit sind ein kontrolliertes Muskeltraining und Muskelaufbau möglich und gleichzeitig werden die Muskeln gelockert und möglicher Steifheit vorgebeugt.

Mit Wärmebehandlungen und vorsichtigen Massagen kannst Du verspannte und schmerzhafte Rückenmuskulatur entspannen.


Prognose und Lebenserwartung nach einem Bandscheibenvorfall

Die Prognose nach einem Bandscheibenvorfall bei Hunden kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt von einigen Faktoren ab:

  • Stelle des Vorfalls, also die betroffene Region der Wirbelsäule
  • Schweregrad (Ausmaß) des Bandscheibenvorfalls
  • Mögliche Schädigungen des umliegenden Nervengewebes
  • Ansprache auf die gewählte Therapie.

Hunde mit einem leichten Bandscheibenvorfall, der rechtzeitig erkannt und schnell behandelt wird, haben in der Regel sehr gute Heilungschancen. Je schwerwiegender der Fall und je später die Diagnose erfolgt ist, desto ungewisser ist die Prognose. Bestimmte motorische Einschränkungen, wie etwa ein wackelnder Gang oder das Nachziehen der Pfote, können nach einem schweren Bandscheibenvorfall zurückbleiben.

Wann solltest Du den Hund mit einem Bandscheibenvorfall einschläfern lassen? Wenn alle vier Beine Deines Hundes durch den Bandscheibenvorfall gelähmt sind, kann er meist auch keine Schmerzen mehr spüren. In diesem Fall hat auch eine Operation nur geringe Erfolgschancen und Du denkst vielleicht darüber nach, ob es nicht besser ist, den Hund einschläfern zu lassen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Hunde, bei denen auch eine Operation nicht mehr hilft, haben zusätzlich meist auch eine Harn- und Kot-Inkontinenz. Sie können nicht mehr laufen und sind ein Pflegefall. Der Betreuungsaufwand ist sehr hoch, denn eigentlich musst Du 24 Stunden am Tag für Deinen Vierbeiner da sein. Besonders wenn der Hund bereits älter ist, solltest Du Dir die Frage stellen, wie groß seine Lebensqualität dann noch ist. Hunde können auch mit kompletter Lähmung noch viele Jahre leben. Die Frage ist, ob es ein erfüllendes und glückliches Hundeleben ist und natürlich auch, ob Du zeitlich und emotional in der Lage bist, Deinen Vierbeiner rund um die Uhr zu betreuen. Lass Dich vom Tierarzt zur Prognose und Lebensqualität Deines Vierbeiners beraten.


So kannst Du einem Bandscheibenvorfall beim Hund vorbeugen

Einen Bandscheibenvorfall beim Hund zu vermeiden, ist nicht immer möglich. Du kannst jedoch versuchen, diesem vorzubeugen:

  • Rassen mit einem langen Rücken und kurzen Beinen sollten nicht viel springen oder Treppen laufen.
  • Nutze ein Brustgeschirr, statt eines normalen Halsbandes. So werden die Bandscheiben der Halswirbelsäule entlastet.
  • Achte auf das Gewicht Deines Hundes. Übergewicht belastet die Gelenke und Bandscheiben übermäßig und kann Probleme auslösen.
  • Sorge dafür, dass Dein Hund genug trinkt. So wird die Nährstoffversorgung der Bandscheibe durch das Einströmen der Flüssigkeit gewährleistet. Ist Dein Hund eher trinkfaul, mache ihm das Wasser durch Fleischbrühe schmackhaft oder mische zusätzlich Wasser unter sein Futter.
  • Bei Hunden, die bereits einen Bandscheibenvorfall hatten, kann Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur und zur Vermeidung von Fehlbelastungen sinnvoll sein.
  • Wenn Deine Fellnase zu dick ist, solltest Du nicht übermäßig Sport mit ihr treiben. Setze lieber auf eine ausgewogene und fettreduzierte Ernährung, gepaart mit schonender, regelmäßiger Bewegung.

Dein Hund leidet an Übergewicht? Dann ist das das richtige Futter für Deine Fellnase:



Fazit

Bandscheibenvorfälle beim Hund können in verschiedenen Schweregraden auftreten. Wichtig ist, dass Du das Problem schnell erkennst und vom Tierarzt behandeln lässt. Dann sind die Heilungschancen in der Regel gut. Vorbeugen ist besser als behandeln. Achte besonders bei Rassen, die oft unter Bandscheibenvorfällen leiden, auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung, ohne Deinen Vierbeiner dabei zu überlasten.

Bandscheibenvorfall beim Hund FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

Was sind die ersten Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund?

Die ersten Anzeichen können Schmerzen, eingeschränkter Bewegungsdrang, Lähmungserscheinungen, Inkontinenz und eine hohe Schmerzempfindlichkeit bei leichten Berührungen sein. Achte auch auf eine steife Kopf- und Halshaltung oder eine unnatürliche, gekrümmte Haltung des Rückens.

Wie kann ich meinem Hund bei einem Bandscheibenvorfall unterstützen?

Sofortiges Handeln ist wichtig. Entlaste die Wirbelsäule Deines Hundes, vermeide Sprünge und Treppensteigen und suche schnellstmöglich einen Tierarzt auf. Für die akute Phase kann eine Wärmelampe zur Entspannung der Muskulatur hilfreich sein. Halte dazu vor dem Start mit deinem Tierarzt kurz Rücksprache, da es gewisse Risiken auch bei der Wärmebehandlung gibt. Zum Beispiel kann Rotlicht oder eine Wärmedecke Verbrennungen auslösen oder der Entzündungsprozess wird noch gefördert. 

Sind bestimmte Hunderassen anfälliger für Bandscheibenvorfälle?

Ja, besonders Hunde mit langem Rücken und kurzen Beinen, wie Dackel, Corgis und Pekinesen, haben ein erhöhtes Risiko für Bandscheibenvorfälle. Aber auch Übergewicht und mangelnde Bewegung können bei allen Rassen zu Problemen führen.

Braucht mein Hund nach einem Bandscheibenvorfall eine Operation?

Das hängt vom Schweregrad des Vorfalls ab. In leichten Fällen kann eine konservative Behandlung mit Medikamenten und strikter Ruhe ausreichen. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Wie lange dauert die Genesung nach einem Bandscheibenvorfall?

Die Genesungszeit kann variieren. Nach einer Operation oder bei konservativer Behandlung ist Geduld nötig. Es kann Wochen bis Monate dauern, bis Dein Hund sich vollständig erholt hat. Physiotherapie und angepasste Bewegung spielen eine wichtige Rolle im Genesungsprozess.

Kann ich einem Bandscheibenvorfall bei meinem Hund vorbeugen?

Ja, durch Gewichtskontrolle, ausgewogene Ernährung und regelmäßige, angepasste Bewegung kannst Du das Risiko minimieren. Vermeide Überbelastungen wie häufiges Springen oder Treppensteigen und nutze ein Brustgeschirr, um den Druck auf die Wirbelsäule zu reduzieren.