Der Boxer: Ein ausgeglichener Wach- und Familienhund mit großer Spiellust
Er ist für seine teilweise überschwängliche Freude und große Sportlichkeit bekannt. Des Weiteren ist der Boxer sowohl ein treuer Begleiter als auch ein zuverlässiger Wach- und Diensthund. Nicht ohne Grund ist diese aus Deutschland stammende Rasse als erstes für den Polizeieinsatz ausgebildet worden. Welche Eigenschaften zeichnen den Deutschen Boxer noch aus? Was sind geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten? Wie hältst Du ihn artgerecht? Diese und viele weitere interessante Fragen beantwortet unser Ratgeber.
Muskulöses Tier mit charakteristischer Maske: Das Aussehen des Boxers
Körperbau und Gesicht:
Typischerweise ist der Körper des Boxers quadratisch mit geraden, stämmigen Beinen und kräftiger, deutlich entwickelter Muskulatur. Eine Boxer-Hündin erreicht eine Größe von 53 bis 59 cm und ein Gewicht von 25 bis 29 kg, ein Rüde wird 57 bis 63 cm groß und wiegt 27 bis 32 kg. Der Dachverband FCI stuft diese Hunderasse in der Gruppe der Gebrauchs-, Schutz- und Begleithunde in die Sektion Molossoide und doggenartige Hunde ein. Dazu gehören ebenfalls die Deutsche Dogge, der Rottweiler und die Bulldogge. Auffälligkeiten des Boxers sind seine markante, muskulöse Statur sowie sein Gesicht. Es ist durch große, dunkelbraune Augen und eine kurze Schnauze mit stark hängenden Lefzen gekennzeichnet. Zudem hat ein Deutscher Boxer einen Vorbiss, bei dem der Unterkiefer etwas länger und weiter nach oben gebogen ist als der Oberkiefer.
Fellstruktur:
Sein Fell ist kurz, anliegend, hart und glänzend. Nach dem Rassestandard sind die Farbe Gelb sowie eine gestromte Variante zulässig. Charakteristisch ist weiterhin die schwarze Maske. Früher gab es auch weiße und schwarze Boxer, allerdings wurden diese Farbschläge 1925 aus dem Rassestandard gestrichen. Tiere in diesen Farben sind somit nicht zur Zucht zugelassen, obgleich sie immer wieder einmal in einem Wurf vorkommen.
Ausgeglichen, fröhlich, agil und mutig: Das Wesen des Boxers
Er ist agil, fröhlich und verspielt, lernt in kurzer Zeit und kann sich problemlos unterordnen. In seinem Rudel ist der Boxer anhänglich, gesellig und freundlich, Fremden kann er aber durchaus sehr misstrauisch begegnen. Diese Rasse eignet sich somit nicht nur als Familienhund, sondern genauso als Wach- und Schutzhund. Sie ist mutig, beherrscht und verhält sich wohlüberlegt. Experten bezeichnen diese Tiere als „ausgeglichene Wachhunde“.
Gehorsam beibringen und vielseitig beschäftigen: Erziehung und Haltung
Dieser Hund kann Dir ein treuer Gefährte sein, sofern Du ihn von Anfang an konsequent erziehst. Das ist wichtig, damit er unter anderem gehorsam ist, entspannt an der Leine läuft und nicht andauernd bellt. Die Erziehung ist darüber hinaus Voraussetzung dafür, dass der Boxer Privilegien wie zum Beispiel das Freilaufen und Begleiten von Herrchen oder Frauchen ins Restaurant, zum Einkaufen oder ins Büro genießen kann. Starte mit der Erziehung deshalb bereits im Welpenalter bzw. sobald Deine Fellnase bei Dir eingezogen ist. Da diese Hunderasse gerne mitarbeitet und bereit ist, sich unterzuordnen, wirst Du normalerweise keine großen Schwierigkeiten bei der Erziehung haben. Entscheidend für den Erfolg ist, dass Du ein konsequenter Rudelführer bist und Vertrauen zu Deinem Hund hast.
Der Gamer unter den Hunden:
Des Weiteren spielt bei der Erziehung sowie bei der artgerechten Haltung eine sinnvolle Beschäftigung eine große Rolle. Den Deutschen Boxer zeichnet ein großer Spieltrieb aus, den er normalerweise bis ins hohe Alter behält. Soll er Dir ein loyaler Freund sein, solltest Du diesem Bedürfnis nachkommen und regelmäßig mit ihm spielen.
Aktivität |
Beschäftigung |
Alltag mit dem Hund |
ausgiebige Spaziergänge in der Natur zum Sport mitnehmen: Radfahren, Joggen oder Inlineskaten Hundesportarten treiben: Obedience etc. |
Spiele |
Intelligenzspiele Beschäftigungen, die die Cleverness des Hundes beanspruchen |
Für alles zu haben:
Zuweilen kann der Boxer sogar etwas überschwänglich sein, weshalb Du ihn ab und zu bremsen musst. In einer Familie mit Kindern fühlt sich dieser Hund sehr wohl. Er ist ein geeigneter Begleiter für verschiedene Aktivitäten und gerne mit seinem Herrchen oder Frauchen unterwegs. bist Du sportlich aktiv, eignet sich der Boxer besonders gut. Er liebt ausgedehnte Spaziergänge und begleitet Dich begeistert beim Joggen, Radfahren, Inlineskaten und anderen Aktivitäten. Intelligenzspiele, Obedience und weitere Aufgaben oder Sportarten, welche seine Cleverness beanspruchen, sind ebenfalls geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten für den Deutschen Boxer.
Unkompliziert, wenn hochwertig: Die Ernährung des Boxers
In Bezug auf das Futter sind Vertreter dieser Rasse sehr unkompliziert. Grundsätzlich vertragen sie jede Sorte. Bei einzelnen Exemplaren kann es jedoch zu individuellen Unverträglichkeiten kommen. In jedem Fall ist für die Gesundheit entscheidend, dass Du Deine Fellnase mit einem hochwertigen Hundefutter ernährst. Dieses enthält lebenswichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe und sollte aus natürlichen Zutaten bestehen.
Boxerexperten raten außerdem zu einer Futtersorte mit einem erhöhten Fett- und Proteinanteil, weil diese Hunde einen ziemlich hohen Anteil an Muskeln besitzen.
Einen Welpen oder Junghund im Wachstum solltest Du jedoch mit Bedacht füttern, damit er nicht zu schnell wächst. Dies kann Schäden an den Knochen und am Herzen begünstigen. Bei Fragen kannst Du Dich von einem Züchter, Tierarzt oder Hundeernährungsexperten beraten lassen.
Unser optimales Futter für Deinen liebsten Boxer:
Simpel, aber nicht zu vernachlässigen: Die Pflege
Der Boxer ist bekannt dafür, dass bei ihm oft viele Sabberfäden am Maul hängen. Wie ausgeprägt dies vorkommt, kann von Individuum zu Individuum unterschiedlich sein. Einige Tiere sabbern mehr als andere. Besonders während und nach dem Essen sowie Trinken ist der Speichelfluss typisch, weil dieser durch Erregung und Futter- oder Wasseraufnahme zunehmen kann. Wenn dies bei Deinem vierbeinigen Liebling verstärkt auftritt, wische ihm einfach öfter das Maul ab.
Für einen Deutschen Boxer ist ebenso sein kurzes Fell charakteristisch, weshalb er empfindlich auf extreme Temperaturen reagiert. An kalten Tagen ziehst Du Deinem Vierbeiner am besten einen Hundemantel oder –pullover an, damit er nicht friert und vor Wind, Regen und Schnee geschützt ist. Im Sommer sollte er die heißen Stunden des Tages an einem kühlen Ort verbringen und die pralle Sonne eher vermeiden. Ansonsten könnte er leicht einen Sonnenbrand oder sogar einen Hitzschlag bekommen.
Das kurze Fell hat aber den Vorteil, dass es wenig pflegeintensiv ist. Du brauchst es lediglich einmal pro Woche bürsten. Dadurch entfernst Du lose Haare und eventuelle Verschmutzungen. Das Fell bekommst Du nach dem Gassigehen auch mit einem feuchten Lappen oder unter der Dusche sauber.
Typische Boxer-Krankheiten
Erfreuen sich Boxer bester Gesundheit, erreichen sie im Durchschnitt ein Alter von 12 bis 13 Jahren. Einige rassetypische Erkrankungen können seine Lebensqualität und Lebenserwartung jedoch beeinträchtigen. Wie bei den meisten großen Hunderassen, zum Beispiel dem Dobermann und dem Deutschen Schäferhund, tritt auch beim Boxer vermehrt die Hüftgelenksdysplasie auf. Dabei sind die Gelenke falsch ausgebildet und verursachen Schmerzen und Probleme beim Gehen sowie frühzeitige Abnutzungserscheinungen.
Durch die Brachycephalie, also Kurz- oder Rundköpfigkeit, sind Atemprobleme eine verbreitete Erkrankung unter Boxern. Das Risiko kann reduziert werden, wenn bei der Zucht eher Elterntiere mit nicht ganz so kurzen Schnauzen ausgewählt werden.
Weiterhin können wie bei allen Hunden akute Krankheiten auftreten, weshalb Du Deinen vierbeinigen Liebling regelmäßig impfen lassen sollten. Bei auffälligem Verhalten wie beispielsweise Verdauungsproblemen, Abgeschlagenheit und Teilnahmslosigkeit solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Dies kann helfen, die Gesundheit und damit die Lebenserwartung Deiner Fellnase zu erhalten.
Von den Urahnen bis zur Rasseentwicklung: Wissenswertes über den Boxer
Fazit: Ein mutiger Familienhund, mit dem man viel Spaß haben kann
Auch wenn der Boxer durch sein markantes Gesicht und seinen muskulösen Körper zunächst grob und unbarmherzig wirkt, schlägt in ihm doch ein ganz weiches Herz. Der Boxer ist ein ausgeglichener Wach- und Familienhund, mit dem Erwachsene und Kinder (unter Aufsicht) ordentlich toben können. Der Boxer ist für jede Aktivität zu haben und unkompliziert in Pflege und Ernährung. Die Erziehung des Boxers sollte von Beginn an konsequent, aber liebevoll sein. Präsentierst Du Dich als souveräne Bezugsperson, wirst Du mit einem treuen Weggefährten belohnt, den Du überallhin mitnehmen kannst. Um rassetypischen Krankheiten vorzubeugen, solltest Du Deinen Boxer-Welpen unbedingt von einem seriösen Züchter kaufen, der die gesundheitlichen Bedingungen der Elterntiere genauestens im Auge hat.