Clickertraining mit dem Hund - Aufbau, Tricks & Tipps
Clickertraining ist eine großartige Möglichkeit, Deinem Hund schnell Tricks beizubringen. Wenn Du den Clicker richtig konditionierst, kannst Du Deinen Vierbeiner viel effektiver belohnen und dadurch schneller Lernerfolge erzielen. Wie Du den Clicker richtig einsetzt und wie das Clickertraining funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ist Clickertraining für den Hund?
Für das Clickertraining brauchst Du einen Clicker für deinen Hund:
Und natürlich brauchst du besonders leckere
Leckerlis als Belohnung für deinen Hund:
Praktisch ist, dass Du den Clicker überall mit hinnehmen kannst. Anfangs solltest Du in einer ablenkungsfreien Umgebung üben, aber später eignet sich der Clicker auch gut unterwegs, z.B. für die Leinenführigkeit, Rückruf, den Hundesport oder andere Übungen an der frischen Luft.
Nachteile des Clickertrainings gibt es eigentlich keine. Diese Form der Belohnung basiert auf positiver Verstärkung und sorgt so dafür, dass Dein Hund immer motiviert bei der Sache ist. Clickern können Hunde jeden Alters lernen, egal ob Welpe oder bereits erwachsener Vierbeiner.
Erste Schritte für das Clickertraining - die Konditionierung
Bevor Du richtig anfangen kannst, mit Deinem Vierbeiner zu trainieren, musst Du ihn zunächst an das Geräusch gewöhnen. Er soll das Klicken mit einer leckeren Belohnung in Verbindung bringen. Bei diesem ersten Schritt handelt es sich um klassische Konditionierung, bei der das Klickgeräusch die sekundäre Verstärkung darstellt, welche die primäre Verstärkung (das Leckerli) ankündigt.
Wichtig ist Dein Timing beim Klicken. Bevor Du mit Deinem Hund das Clickertraining anfängst, solltest Du am besten selbst ein wenig üben. Wichtig ist, dass Du innerhalb von ein bis zwei Sekunden des gewünschten Verhaltens clickerst. So wird Dein Hund ganz klar verstehen, welches Verhalten zur Belohnung geführt hat.
Aufbau des Clickertrainings für Anfänger
Am Anfang hat Dein Hund keine Ahnung, was das Geräusch des Clickers bedeutet. Also besteht der erste Schritt in der Konditionierung des Vierbeiners. Hier setzt Du einen Klick in direkter Verbindung mit einer Belohnung. Dein Vierbeiner muss erst einmal lernen, dass der Clicker die Belohnung ankündigt.
Setz Dich mit Deinem Hund an einen ruhigen Ort, wo er nicht abgelenkt werden kann. Hier brauchst Du noch keine Kommandos verwenden oder etwas von Deinem Hund erwarten. Klicke einfach beiläufig und gib ihm sofort ein Leckerli. Wiederhole das Ganze 10- bis 20-mal und beende dann die Übung. Du kannst gern mehrmals am Tag trainieren, aber halte die jeweiligen Einheiten kurz.
Nach einigen Trainingseinheiten kannst Du ausprobieren, ob Dein Vierbeiner das Prinzip des Clickerns bereits verstanden hat. Klicke, wenn Dein Hund gerade mit etwas völlig Anderem beschäftigt ist. Reagiert er darauf, gib ihm ein Leckerli. Nun kannst Du mit dem richtigen Clickertraining beginnen.
Aber Achtung: Nutze den Clicker wirklich nur in Verbindung mit Belohnung und nicht, um Deinen Hund zu Dir zu rufen oder allgemein seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sonst nutzt sich das Geräusch ab und funktioniert sehr schnell nicht mehr.
Tricks beibringen mit dem Clicker
Probier am besten einmal aus, mit welcher Lernmethode Dein Vierbeiner schneller Erfolge erzielt. In beiden Fällen sind viele Wiederholungen der Weg zum Ziel. Auch hier gilt: Lieber häufiger üben, dafür die Trainingseinheiten kurz halten. Beende das Training immer mit einem Erfolgserlebnis. Und lass Dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht so gut funktioniert.
Welche Übungen kannst Du mit dem Clickertraining verbinden?
Egal, ob Du Deinem Hund das Grundgehorsam, Leinenführigkeit, Tricks oder andere Dinge beibringen möchtest: Das Clickertraining ist vielseitig einsetzbar und führt bei den meisten Übungen zu einem schnellen und positiven Lernerfolg. Auch bei Agility und anderen Hundesportarten lässt sich der handliche kleine Clicker hervorragend einbauen.
Clickertraining für Welpen
Welpen lernen sehr schnell, die Bedeutung des Klick-Geräusches mit einer Belohnung zu verknüpfen. Hast Du erst einmal den Clicker etabliert, kannst Du damit hervorragend die Stubenreinheit oder Grundkommandos, wie Sitz, Platz oder das bei Fuß laufen an der Leine üben.
Clickertraining für erwachsene Hunde
Auch bei erwachsenen Hunden kann der Einsatz des Clickers zu schnelleren Erfolgen im Training und beim Üben von Hundetricks führen. So kannst Du beispielsweise das Maulkorbtraining, Hundebegegnungen oder die Leinenführigkeit damit trainieren.
Probleme beim Clickertraining
Nicht immer klappt es sofort mit dieser neuen Lernmethode. Solltest Du Probleme haben, mit Deinem Hund das Clickertraining zu üben, haben wir hier ein paar Tipps und Lösungsansätze für Dich.
Dein Hund ist unkonzentriert und hibbelig
Versuche herauszubekommen, warum Dein Vierbeiner sich nicht konzentrieren kann. Ist er vielleicht nicht ausgetobt und hat zu viel Energie? Auch Überforderung kann dazu führen, dass der Hund sich nicht mehr konzentrieren kann. Wenn Du bereits zu lange mit ihm geübt hast oder der neue Trick zu schwierig ist, gönne Deiner Fellnase eine Pause und probiere es später noch einmal mit einer einfacheren Übung.
Manchmal sind auch die Leckerlis zu attraktiv, sodass der Hund sich nicht auf die Aufgabe fokussieren kann. Probiere es mit weniger schmackhaften Leckerlis, z.B. seinem Trockenfutter, das Du für seine täglichen Rationen nutzt. Bleib ruhig und werde nicht hektisch. Wenn Du Ruhe ausstrahlst, wird sich diese auch auf Deinen Vierbeiner übertragen.
Dein Hund hat keine Lust auf das Training
Nicht jeder Hund findet einen Sinn darin, Tricks zu lernen. Rassebedingt kann es sein, dass die jeweilige Übung Deinem Vierbeiner einfach nicht liegt. Hunderassen, die sehr eigenständig ihre Arbeit verrichten, sind in der Regel nicht besonders begeisterungsfähig, wenn es um Tricktraining geht. Schau, dass Du ein Training wählst, dass dem Charakter und den rassebedingten Eigenschaften Deines Vierbeiners gerecht wird.
Oft liegt es auch an Deiner eigenen Stimmung, dass der Hund keine Lust hat. Wenn Du selbst lustlos im Training bist und es als notwendiges Übel ansiehst, wird auch Dein Vierbeiner nur wenig Begeisterung verspüren, mit Dir zusammenzuarbeiten. Oder sind die Leckerlis zu langweilig? Probier es mit etwas, dem Dein Hund auf keinen Fall widerstehen kann.
Dein Hund hat Angst vor dem Geräusch des Clickers
Ängstliche Hunde erschrecken sich oft, wenn das Geräusch des Clickers ertönt. In diesem Fall ist es schwer, das Klicken bei Deinem Hund als positives Signal zu konditionieren. Wenn Du so einen Kandidaten zu Hause hast, schau Dich nach einem leiseren Clicker um. Im Geschäft gibt es unterschiedliche Varianten, darunter lautere und leisere. Alternativ kannst Du den Clicker beim Training auch in die Tasche stecken. So wird das Geräusch gedämpft und wirkt weniger angsteinflößend.
Sobald Dein Vierbeiner verstanden hat, dass das Geräusch eine Belohnung ankündigt, wird er seine Angst davor verlieren und Du kannst den Clicker wieder aus der Tasche nehmen.
Wenn es im Training nicht funktioniert
Achte darauf, dass Du immer in kleinen Schritten übst und Dein Vierbeiner zwischendurch genug Zeit hat, das Erlernte zu verarbeiten. Stellst Du fest, dass Du an einer Stelle im Training nicht weiterkommst, bist Du vielleicht zu schnell zum nächsten Schritt übergegangen. Vermeide unbedingt, dann krampfhaft an diesem Schritt weiter zu üben. Das sorgt nur für Frust auf beiden Seiten.
Geh zum vorherigen Schritt zurück, den Dein Hund bereits gut umsetzen kann. Überlege dann, welche Zwischenschritte Du noch einbauen kannst, um Deinem Vierbeiner das Lernen zu erleichtern. Manchmal kann auch ein alternativer Trainingsweg helfen. Sei kreativ und versuche einfach, mit Deinem Hund viel Spaß beim Training zu haben.
Fazit
Das Clickertraining kann Dich hervorragend unterstützen, damit Dein Hund Kommandos und Tricks schneller lernt. Wichtig ist hierbei Dein eigenes Timing, aber mit ein wenig Übung kannst Du schon bald mit Deinem Vierbeiner los clickern. Wir wünschen Dir viel Spaß und Erfolg beim Training.