Beim Deutschen Schäferhund fällt Dir wahrscheinlich zuerst der Hütehund und dann seine Verwendung als Arbeits- und Rettungshund ein. Aufgrund seiner körperlichen und charakterlichen Eigenschaften eignet er sich gut dafür. Seine ursprüngliche Aufgabe war das Hüten von Schafen und anderen Herdentieren, doch er ist auch der ideale Familienhund, wenn Du für eine gute Sozialisierung und Erziehung sorgst. In diesem Artikel erfährst Du mehr über diese beliebte Rasse aus Deutschland. 

Deutscher Schäfer Hund liegt auf einer Wiese mit ausgestreckter Zunge
Der Deutsche Schäferhund ist eine der beliebtesten Hunderassen in Deutschland.


Rasseprofil:

  • Herkunft: Deutschland
  • Körpergröße: Hündinnen 55 - 60 cm, Rüden 60 - 65 cm
  • Gewicht: Hündinnen 22 - 32 kg, Rüden 30 - 40 kg
  • Lebenserwartung: 9 - 13 Jahre
  • Charakter: intelligent, arbeitsbereit, lernwillig, nervenstark, wachsam, kinderfreundlich
  • Erziehung und Haltung: erfordert Konsequenz, Verständnis und Geduld, familienfreundlich, viel Bewegung, regelmäßige Fellpflege
  • Krankheiten: Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie, Allergien, Taubheit, Pankreasinsuffizienz, Canda-equina-Syndrom, Polyneuropathie und Augenerkrankungen



Deutscher Schäferhund – Arten, Aussehen und Kennzeichen

Besonders auffällig in den unterschiedlichen Linien der Hunderasse sind die Unterschiede im Rücken. Viele Vertreter des Deutschen Schäferhundes leiden unter einem künstlich angezüchteten krummen Rücken, der steil abfällt. Das sorgt besonders für die Entstehung von Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie, da es sich um eine eher unnatürliche Körperhaltung handelt. Wenn Du Dir Schäferhund-Welpen nach Hause holen möchtest, solltest Du darauf achten, dass Dein Hund einen möglichst geraden Rücken hat. Diese findest Du besonders in der sogenannten DDR-Linie, wobei auch andere Züchter mittlerweile darauf achten, gesunde Welpen mit einem geraden Rücken zu bekommen. 

Des Weiteren gibt es Unterschiede in der Felllänge:

  • Kurzhaar / Stockhaar: kurze Haare, sehr dichtes Fell, fest am Körper anliegend, mit mäßigen Hosen und Unterwolle
  • Langhaar / Langstockhaar: lange Haare, weiches Fell, das nicht fest anliegt, mit Fahnen, Hosen, buschiger Rute und Unterwolle.

Bei beiden Fellvarianten kann Schwarz mit braunen, rotbraunen, gelben bis hellbraunen Abzeichen vorkommen. Nach dem Rassestandard ist außerdem Grau mit dunkler Wolkung, schwarzem Sattel und Maske erlaubt. Deutsche Schäferhunde können auch in den Farben Schwarz und Weiß vorkommen, wobei die weißen Exemplare 1933 aus dem Rassestandard gestrichen worden. Bei der Zucht kann es immer mal wieder passieren, dass ein weißer Schäferhund dabei ist. Nicht zu verwechseln sind diese dann jedoch mit der eigenständigen Rasse „Schweizer Schäferhund“, bei denen alle Exemplare weiß sind.

 


Charakter und Wesen des Deutschen Schäferhundes

Der Deutsche Schäferhund ist eindeutig etwas für aktive Menschen. Er ist intelligent, lernwillig und begeistert bei der Arbeit und daher vielen als Polizei- oder Rettungshund bekannt. Sein Ursprung liegt in der Aufgabe des Hütens von Herden, was Gehorsamkeit, Wachsamkeit und eine große Bewegungsfreude bedeutet. Heute findet er seinen Platz aber auch als Begleit-, Familien-, Wach-  oder Schutzhund, was den Allrounder zu einer der beliebtesten deutschen Hunderassen macht.

Neben seinem aktiven und freundlichen Wesen gibt es aber noch weitere rassetypische Charaktereigenschaften:

  • Intelligent, lernwillig, arbeitsbereit
  • Ausgeglichen, nervenstark und selbstsicher
  • Treu, leicht zu führen, kinderfreundlich
  • Bewegungsfreude, Sportlichkeit, Vielseitigkeit
  • Wachsam und ausgeprägten Beschützerinstinkt.

Der Rassenstandard für den Deutschen Schäferhund wurde erstmalig 1891 von „Max von Stephanitz“ notiert. Der Urahne aller Deutschen Schäferhunde hieß „Horand von Grafrath“ und war ein besonders zuverlässiger Hüter von Schafsherden.

Durch sein sportliches und aktives Wesen eignet sich der Schäferhund am besten für:

  • Familien
  • Sportler und aktive Menschen
  • Menschen, die eine Rettungs- oder Suchhundeausbildung machen möchten
  • Wenn Du einen mutigen, aufmerksamen Wach- und Schutzhund suchst.


Erziehung & Haltung: Deutscher Schäferhund als Schutz- oder Familienhund?

Der Deutsche Schäferhund hat zwei Seiten: zum einen ist er sehr freundlich und verspielt, was ihn zum idealen Familienhund macht, zum anderen kann er sehr wachsam sein und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt haben. Er ist sehr durchsetzungsstark und es gibt Fälle, in denen er aggressiv werden kann, wenn Du ihn nicht konsequent erziehst und artgerecht auslastest. Die Rasse ist aber generell auch sehr lernwillig und besitzt den sogenannten „will to please“. Wenn Du also mit Gehorsamkeitsübungen und einer freundlichen, aber konsequenten Hand führst, wird er ein sehr aktiver Begleiter sein, den Du überall mit hinnehmen kannst. Auch sein kinderliebes Wesen spricht für den Deutschen Schäferhund. 

Wichtig ist jedoch, dass Du ihn artgerecht und abwechslungsreich beschäftigst. Er ist sehr intelligent und sportlich, weshalb körperliche und geistige Auslastung die Basis für ein glückliches Zusammenleben mit Deinem Schäferhund ist. Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist er überall mit Spaß dabei und der perfekte Begleiter für aktive Menschen oder Familien.

Der Deutsche Schäferhund bevorzugt das Leben auf dem Land und würde am liebsten ein Haus mit Grundstück bewachen. Wenn Du ihn jedoch ausreichend bewegst, kann ein Schäferhund auch in einer Wohnung in der Stadt glücklich sein. Voraussetzung dafür ist genügend Auslauf und sinnvolle Beschäftigung. 

Um einen harmonischen Alltag zu gewährleisten, solltest Du in der Erziehung sehr genau sein. Schäferhunden wird oft eine gewisse Dominanz nachgesagt. Sie mögen es, wenn sie wissen, wer der Chef im Haus ist. Wenn Du es nicht bist, übernimmt er aber auch gern diese Rolle, was nicht unbedingt für Harmonie sorgt. Liebevolle Konsequenz ist hier die Basis für ein entspanntes Zusammenleben.

Deutscher Schäferhund läuft über einen Waldweg
Der Schäferhund hat einen ausgeprägten Wach- und Schutzinstinkt. Konsequente Erziehung ist daher sehr wichtig.

Beschäftigungsideen für körperliche und geistige Auslastung des Deutschen Schäferhundes

  • Wandern und ausgedehnte Spaziergänge
  • Radfahren, Joggen (beides bitte erst, wenn der Hund ein Jahr alt ist)
  • Schwimmen, Apportieren
  • Hundesport
  • Nasenarbeit
  • Rettungs- und Suchhundearbeit
  • Schutz- oder Polizeidienst.


Ausgewogene und gesunde Ernährung des Deutschen Schäferhundes

Der Deutsche Schäferhund gehört zu den größeren Hunderassen, ähnlich wie der Rottweiler oder Berner Sennenhunde. Da er zu Gelenk- und Knochenproblemen neigt, ist es wichtig, dass gerade Welpen gesund wachsen. Hier solltest Du auf ein hochwertiges und ausgewogenes Futter setzen, das Deinen Vierbeiner mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt. Achte darauf, dass Dein Welpe nicht zu schnell wächst und füttere gegebenenfalls ein spezielles Futter für große Rassen. So kannst Du späteren Problemen am Bewegungsapparat vorbeugen. 

Hochwertiges Alleinfutter sorgt auch bei ausgewachsenen Tieren dafür, dass diese leistungsstark und gesund bleiben, sowie ein schönes glänzendes Fell haben. Wenn Du mit Deinem Deutschen Schäferhund sehr aktiv bist und er vielleicht als Rettungs- oder Arbeitshund tätig ist, solltest Du auf ein Futter mit hohem Energiegehalt achten. Wenn Dein Hund bereits etwas älter ist, kannst Du ihm auch ein spezielles Futter geben, das die Funktion der Knochen und Gelenke unterstützt. 

Achte beim Hundefutter auf die Zutatenliste. Gesundes Futter besteht aus hochwertigen, natürlichen Zutaten und ist frei von künstlichen Zusatzstoffen wie Farb-, Aroma- und Geschmackstoffen. Ein hochwertiges Alleinfuttermittel versorgt Deinen Junior, Adult oder Senior mit der richtigen Zusammensetzung von tierischen und pflanzlichen Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren wichtigen Nährstoffen. 

Du suchst nach dem richtigen Futter für Deinen Deutschen Schäferhund? Hier sind unsere Empfehlungen für Dich:


Gesundheit Deines Deutschen Schäferhundes – das solltest Du wissen

Fellpflege beim Deutschen Schäferhund

Obwohl das Fell des Deutschen Schäferhundes sehr robust ist und wenig Pflege braucht, solltest Du es dennoch regelmäßig bürsten. So sorgst Du dafür, dass lose Haare, Dreck und abgestorbene Hautschuppen entfernt werden und das Fell Deines vierbeinigen Lieblings lange gesund und glänzend bleibt. Besonders bei den langhaarigen Vertretern dieser Rasse kannst Du dadurch Verfilzungen vorbeugen. In der Zeit des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst solltest Du den Hund täglich bürsten. 

Hat sich Dein Vierbeiner beim Spaziergang besonders dreckig gemacht, solltest Du ihn mit lauwarmem Wasser abduschen. Verzichte hierbei nach Möglichkeit auf den Einsatz von Hundeshampoo. Dieses schädigt den pH-Wert der Haut und sollte nur benutzt werden, wenn der Hund unangenehm riecht. Achte dann darauf, ein geeignetes Hundeshampoo zu benutzen, möglichst mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. 

Rassespezifische Krankheiten beim Deutschen Schäferhund

Gesunde Schäferhunde haben eine Lebenserwartung von 9 bis 13 Jahren. Viele Vertreter dieser Rasse leiden jedoch im Laufe ihres Lebens an Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie (ED oder HD). Dabei sind die betroffenen Gelenke nicht richtig ausgebildet, was zu vorzeitiger Abnutzung, Schmerzen und Problemen beim Laufen führen kann. Besonders Linien mit einem sehr steil abfallenden Rücken sind davon betroffen. Du kannst dem etwas entgegenwirken, indem Du besonders im ersten Lebensjahr darauf achtest, dass der Hund nicht zu schnell wächst und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Darüber hinaus solltest Du den jungen Hund körperlich nicht überfordern. 

Verantwortungsvolle Züchter lassen bei den Elterntieren einen Test machen, ob diese mit ED oder HD vorbelastet sind. In der Regel findest Du Angaben darüber auch in den Papieren Deines Deutschen Schäferhundes. Sind die Elterntiere frei von Ellenbogen- und Hüftgelenksdysplasie, sind in der Regel auch deren Nachkommen gesund und haben weniger Rückenprobleme.

Deutscher Schäferhund Welpe springt über eine hohe Wiese mit ausgestrecktzer Zunge und aufgestellten Ohren
Achte bei Deinem Schäferhund-Welpen darauf, dass er einen gesunden Rücken hat.


Wissenswertes und weitere Informationen zum Deutschen Schäferhund

  • In fast jedem Land der Welt gibt es eine eigene Schäferhund-Art. Diese können sich jedoch in Aussehen und Charakter stark von ihren deutschen Vertretern unterscheiden. Der belgische Malinois zum Beispiel ist wesentlich schlanker, während der ungarische Puli mit seinem langen, zottigen Fell ganz anders aussieht.
  • Weitere Schäferhundrassen sind z.B.: Altdeutscher Schäferhund, Weißer / Schweizer Schäferhund, Französischer Schäferhund (Beauceron)
  • Der Deutsche Schäferhund ist ein Nachkomme des württembergischen und thüringischen Hütehundes. Dadurch liegt ihm ein ausgeprägter Wach- und Schutzinstinkt sozusagen in den Genen.
  • Die Mutter des ersten Deutschen Schäferhundes „Horand von Grafrath“ war ein Mischling zwischen Hund und Wolf. Früher verpaarte man gern Hunde und Wölfe, um den stockhaarigen Typ des Deutschen Schäferhundes zu fördern. Dadurch kam es jedoch häufig vor, dass die Nachkommen aggressiv und schwer zu kontrollieren waren, weshalb man irgendwann davon absah.
  • Der Deutsche Schäferhund gehört im Schweizer Kanton Tessin zu den sogenannten Listenhunden. In Deutschland ist seine Haltung jedoch nicht reglementiert.


Fazit

Wenn Du einen aktiven, intelligenten und loyalen Familienhund suchst oder Dich für die Rettungs-, Hüte- oder Schutzhundarbeit interessierst, bist Du beim Deutschen Schäferhund genau richtig. Wichtig ist, dass Du auf die Gesundheit Deines Welpen achtest, besonders in Bezug auf Rücken und Hüfte. Mit einer liebevollen und konsequenten Erziehung, sowie artgerechter Beschäftigung und genügend Auslauf wird Dein Deutscher Schäferhund zu einem treuen Begleiter für aktive Menschen und Familien. Sein Wach- und Schutzinstinkt kann sehr ausgeprägt sein, deshalb solltest Du Wert auf eine solide Grunderziehung legen.