Pubertät beim Hund - Wenn der Welpe zum Flegel wird
Gerade noch ein niedlicher Welpe, der sich an Dir orientiert, schnell lernt und alles so gut wie möglich machen möchte. Im nächsten Moment hat er alles Gelernte vergessen und entwickelt sich zu einem widerspenstigen Monster?
Pubertät beim Hund - Die Infos kurz zusammengefasst:
Hunde durchleben verschiedene Entwicklungsphasen, von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Während der Pubertät, die etwa vom 7. bis zum 24. Monat dauern kann, erleben viele Hundebesitzer eine herausfordernde Zeit. In dieser Phase vergessen Hunde oft erlernte Kommandos und zeigen Verhaltensänderungen wie beispielsweise vermehrtes Markieren, Unabhängigkeit, Ängstlichkeit oder Aggressivität. Die Dauer und Intensität der Pubertät variiert je nach Rasse und Größe des Hundes. Wichtig ist, Verständnis zu zeigen und konsequent zu bleiben. Eine Kastration wird oft als Lösung betrachtet, sollte jedoch gut überlegt und idealerweise nicht zu früh erfolgen, da sie neben Verhaltensänderungen auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann. In der Erziehung ist Geduld gefragt. Durch konsequentes Training und sinnvolle Beschäftigung kann die Bindung zum Hund gestärkt werden. Belohnungen sollten gezielt eingesetzt werden. Mit Durchhaltevermögen und Verständnis wird diese Phase gemeinsam gemeistert. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Hund zusätzlich in dieser Zeit. Letztlich ist die Pubertät eine Phase, die vorübergeht und die Beziehung zwischen Hund und Halter sogar stärken kann.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast jetzt ein PuberTIER! Wie Du die Pubertät beim Hund am besten durchstehst und was Du über diese Entwicklungsphase Deines Vierbeiners wissen solltest, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Entwicklungsphasen des Hundes
Hunde gehen in den ersten Monaten und Jahren ihrer Entwicklung durch verschiedene Lebensphasen, die jeweils Veränderungen im Verhalten Deines Hundes mit sich bringen können. Bis aus dem niedlichen Welpen ein erwachsener Hund geworden ist, kommen auf Dich und Deinen Vierbeiner einige Veränderung zu. Besonders die Flegelzeit während der Pubertät raubt so manchem Hundehaltern die Nerven und Du fragst Dich womöglich, warum der geliebte Hund plötzlich alles vergessen oder sich zu einer reißenden Bestie entwickelt hat.
Ähnlich wie bei uns Menschen sind junge Hunde in der Pubertät in einer Art hormonellem Chaos. Erlernte Kommandos und Regeln scheinen in der Flegelzeit vergessen. Vielleicht hast Du das Gefühl, Dein Vierbeiner würde Dich komplett ignorieren. Egal, wie schlimm sich Dein Hund verhält, denke immer daran: Er kann nichts dafür! Was er jetzt braucht ist einen verständnisvollen Halter, der liebevoll, konsequent und mit Geduld seinen Anwandlungen standhält und sich nicht um die Pfote wickeln lässt.
Wie lange dauert die Pubertät beim Hund?
Wann Dein Welpe in die Pubertät kommt und wann diese vorbei ist, ist sehr individuell. Dies hängt mit der Rasse, der Größe und der Veranlagung Deiner Fellnase zusammen. Bei großen Rassen, die Spätentwickler sind, kann die Pubertät später einsetzen, als bei kleinen Rassen. Dafür dauert sie meist auch länger, je nach Größe des Hundes sogar bis zum zweiten bzw. dritten Lebensjahr. Dabei durchläuft Dein Hund mehrere Phasen der Pubertät.
Der Beginn der Pubertät setzt mit dem Zahnwechsel ein. Bei Hündinnen ist die erste Läufigkeit ein Zeichen, dass sie sich im Flegelalter befinden. Rüden beginnen in dieser Zeit vermehrt, das Bein zu heben und zu markieren. Allgemein beginnt die Pubertät zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat.
Die Dauer der Pubertät ist eine sehr individuelle Sache. Es lässt sich also nicht genau sagen, wann Du "das Schlimmste" überstanden hast. Oft gehen Hunde durch mehrere Phasen der Pubertät. Große Rassen haben bis zu drei pubertäre Anwandlungen, die bis zum dritten Lebensjahr andauern können.
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Anzeichen, dass Dein Hund in der Pubertät ist
Erste Anzeichen, dass Dein Junghund in die Pubertät kommt, sind der Beginn des Zahnwechsels, die erste Läufigkeit bei Hündinnen und Beginn des Markierens und Bein heben beim Rüden.
Die Hormone sorgen dafür, dass Dein Hund auf der einen Seite unabhängiger wird und sich weniger an Dir orientiert. Auf der anderen Seite kann er in bestimmten Situationen auch sehr unsicher, nervös, schreckhaft oder sogar aggressiv reagieren – dabei handelt es sich um die sogenannte Angstphase. Hier ist es wichtig, dass Du ein "Fels in der Brandung" für Dein verunsichertes Hormonmonster bist.
Häufig ist es sogar so, dass Dein Hund in der Pubertät plötzlich nicht mehr stubenrein ist. Besonders Rüden markieren wieder in der Wohnung und sind unsauber. Hier hilft nur eins: Nicht schimpfen und einfach noch einmal das Training zur Stubenreinheit auffrischen. Dann ist diese Phase schnell wieder vorbei.
Hormone & Kastration vor der Pubertät
Wenn die Hormone während der Pubertät verrückt spielen, denken viele Halter über eine Kastration nach. Doch hier solltest Du darauf achten, dass dies nicht zu früh passiert. Die Hormone sind nicht nur für die Ausbildung des Sexualverhaltens und der Geschlechtsorgane wichtig, sondern beeinflussen auch das Wachstum von Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen. Dies kann orthopädische Probleme mit sich bringen, die erst später gesundheitliche Einschränkungen mit sich bringen. Auch Übergewicht, wie es bei kastrierten Hunden häufiger auftritt, kann sich zu einem Problem entwickeln.
Ein weiteres Argument für die Kastration von Hündinnen ist, dass das Risiko von Tumoren und Gebärmutterentzündungen minimiert wird. Hier solltest Du beachten, dass eine zu frühe Kastration andere Arten von Tumoren (z. B. Mastzelltumor, Lymphosarkom oder Harnwegstumore) verstärken kann. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass zu früh kastrierte Hündinnen inkontinent werden.
Wenn Du Dich entschließt, Deinen Hund kastrieren zu lassen, weil Du Dir eine Verhaltensänderung wünschst, wirst Du wahrscheinlich enttäuscht werden. Problematisches Verhalten hat bei Hunden oft nicht in den Hormonen seinen Ursprung, sondern in der Erziehung. Nur weil ein Hund kastriert ist, wird er nicht zwangsläufig leichter zu händeln sein. Zwar nehmen bei kastrierten Rüden das Sexual- und Territorialverhalten ab, viele Verhaltensmuster sind jedoch charakterlich bedingt oder haben mit der Erziehung zu tun.
Allgemein betrachtet, solltest Du Deinen Hund erst dann kastrieren lassen, wenn er körperlich und geistig erwachsen ist. Sonst besteht die Gefahr, dass er ein verstärktes Aggressions- oder Angstverhalten entwickelt. Bevor Du einen endgültigen Eingriff beschließt, kann es hilfreich sein, zunächst mit einem Hormonchip auszuprobieren, ob eine Verhaltensänderung eintritt.
Erziehung eines pubertierenden Hundes
Mach Dir zuerst bewusst, dass Dein Hund Dich nicht ärgern möchte, wenn er sich Dir widersetzt oder Dich ignoriert. Auch wenn es so scheint, als sei all das Erlernte der vergangenen Wochen vergessen, solltest Du in dieser Zeit besonders konsequent sein und Dich nicht aus der Reserve locken lassen. Bleib ruhig und gelassen, wenn Dein Vierbeiner durchdreht.
In dieser Zeit ist es wichtig, dass Du etablierte Regeln und Kommandos weiterhin übst und konsequent durchsetzt. Beschäftige Dein PuberTIER sinnvoll, z. B. mit Suchspielen, bei denen er sich sein Futter erarbeiten kann. Übungen zum Gehorsam und ein strukturierter Alltag sind sinnvoll, denn diese bringen Deinem Hund Sicherheit und Spaß.
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Wenn es beim Training nicht so gut klappt, reagiere nicht frustriert oder ungeduldig. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Du bereits gelernte Kommandos weiter vertiefst, wenn Dein Vierbeiner hin und wieder seine Grenzen austesten möchte. Bleibe hartnäckig und wiederhole die Übungen, bis Dein Hund diese korrekt ausführt. Belohne ihn ausgiebig und achte auf Dein Timing. Bei pubertierenden Hunden solltest Du mit den Belohnungen so genau wie möglich sein. Das bedeutet auch, dass er nur dann Leckerchen bekommen sollte, wenn er auch etwas geleistet hat!
Im Vordergrund sollte das gemeinsame Feiern von Erfolgen stehen. Das schweißt Dich und Deinen Hund als Team zusammen und Du wirst nach der Pubertät die Früchte Deiner Arbeit ernten.
Fazit: Mit Konsequenz schafft Ihr es gemeinsam durch die Pubertät!
Die Pubertät stellt Hund und Halter auf eine Geduldsprobe und ist für beide keine leichte Zeit. Begegne Deinem Vierbeiner mit Geduld und Verständnis, festige durch Training erlernte Kommandos und lasse Dich nicht aus der Reserve locken. Du hast in der Flegelphase die einmalige Chance, die Bindung zwischen Dir und Deiner Fellnase zu stärken und hinterher als ein tolles Mensch-Hund-Team aus der schwierigen Zeit heraus zu kommen. Bedenke immer: Auch die schlimmste Phase geht einmal vorbei.
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FAQs zur Pubertät Hund - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp
Wann beginnt die Pubertät beim Hund?
Die Pubertät bei Hunden beginnt in der Regel zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat und ist abhängig von der Rasse, der Größe und der individuellen Entwicklung des Hundes.
Wie lange ist ein Hund in der Pubertät?
Die Dauer der Pubertät kann sehr variieren, meist dauert sie vom 7. bis zum 24. Monat. Bei größeren Rassen kann sie länger andauern, manchmal sogar bis zum dritten Lebensjahr.
Was sind Anzeichen dafür, dass mein Hund in der Pubertät ist?
Typische Anzeichen sind Verhaltensänderungen wie vermehrtes Markieren, Unabhängigkeit, Vergessen von erlernten Kommandos, Ängstlichkeit oder auch Aggressivität.
Mein Hund hört in der Pubertät nicht mehr auf Kommandos. Was kann ich tun?
Bleibe konsequent und geduldig. Wiederhole die Kommandos und Übungen, die Dein Hund bereits gelernt hat, und belohne ihn für eine gute Ausführungen. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und nicht aus der Reserve gelockt zu werden.
Sollte ich meinen Hund in der Pubertät kastrieren lassen?
Eine Kastration kann bestimmte Verhaltensweisen beeinflussen, sollte aber gut überlegt sein. Sie ist nicht bei allen Verhaltensproblemen die Lösung und kann auch gesundheitliche Folgen haben. Es ist ratsam die Entscheidung nach Rücksprache mit dem Tierarzt und sorgfältiger Überlegung zu treffen.
Warum verhält sich mein Hund in der Pubertät anders?
In der Pubertät durchleben Hunde ein hormonelles Chaos, vergleichbar mit der Pubertät bei Menschen. Dieses Chaos kann zu Verhaltensänderungen führen. Wichtig ist zu verstehen, dass Dein Hund sich nicht absichtlich schlecht oder anders verhält.
Wie kann ich meinem pubertierenden Hund helfen, durch diese Phase zu kommen?
Biete ihm Struktur durch regelmäßiges Training und sinnvolle Beschäftigung, wie Suchspiele. Verstärke die Bindung durch gemeinsame Aktivitäten und sei ein sicherer Hafen für Deinen Hund, indem Du Geduld und Verständnis zeigst.
Mein Hund ist in der Pubertät plötzlich nicht mehr stubenrein. Was tun?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hunde in der Pubertät einen Rückschritt in der Stubenreinheit erleben. Wichtig ist, nicht zu schimpfen, sondern das Training zur Stubenreinheit konsequent fortzusetzen.