Die Familie: Eltern, Kinder, ein Zuhause, Zusammenhalt. Ein Familienhund rundet das klassische Bild der Bilderbuchfamilie ab! Als eine echte Bereicherung. Statistiken beweisen, dass Kinder, die mit Hunden aufwachsen, glücklicher, gesünder und psychisch stärker sind.

Hunde bringen viel Ruhe und Liebe in eine Familie. Aber genauso herausfordernd wie es sein kann, ein funktionierendes Familienmodell mit aufeinander abgestimmten Bedürfnissen aller Familienmitglieder zu leben, so schwierig kann es auch sein, einen Familienhund neben Schwangerschaft, Kindern, Arbeit, Haushalt und Hobbys zu halten. Oftmals sind es insbesondere die wechselnden Bedürfnisse, die sich im Laufe des Familienlebens mit Kindern verändern, das, was das Zusammenleben mit dem Hund auf die Probe stellt.

Familienidylle mit Hund
Das perfekte Familienbild: Idylle mit Hund.

Über unsere Autorin Shari Dietz Shari und André, vier Kinder und Hund Barney: Das ist unsere Familie! Barney ist ein sechs Jahre alter Viszlador. Wir leben in einem Haus mit Garten direkt am Wald und haben somit beste Voraussetzungen, um Hund und Kindern viel Natur und Bewegung zu bieten. Mit Barney waren wir schon von Minute eins an extrem streng und konsequent. Für den ein oder anderen vielleicht sogar zu konsequent! Auf das Ergebnis gucken wir heute mit Stolz: Ein sehr gut erzogener Familienhund, der sich perfekt in unsere Familie einfügt, immer aufs Wort hört und komplett ohne Leine läuft.


Welcher Hund eignet sich als Familienhund?

Das Konstrukt der Familie ist ein sich stetig weiterentwickelndes Model mit den unterschiedlichsten Phasen: Ein Paar. Die erste eigene Wohnung. Der erste eigene Hund! Eine Hochzeit. Und schließlich dreht sich alles um Kind und Hund. Irgendwann kommt ein zweites Baby dazu. Dabei wachsen die Eltern langsam in ihre Rollen. Und der Hund tut es ihnen (bestenfalls) gleich. Er wird zum Familienhund! Ein mögliches Szenario. Oft genug werden Hunde aber auch erst in der Schwangerschaft oder sogar nach der Geburt des ersten oder des zweiten Kindes angeschafft.

Sharis Erfahrungen Wir haben Barney bekommen, da war unser zweites Kind drei Wochen alt und wir gerade einen Tag zuvor in unser neues Zuhause gezogen. Neues Zuhause, neues Baby. Und ich durch und durch damit beschäftigt, wie das Leben mit zwei kleinen Kindern in einer fremden Umgebung funktionieren könnte. Dabei viel zu wenig Zeit, große Gedanken an die Bedürfnisse unseres Welpen zu verschwenden. Heute denke ich: Glücklicherweise. Wir haben Barney von einer Familie mit Allergikern übernommen. Ein kleiner Notfall. Und es bestand keine Möglichkeit, Barney zu einem späteren Zeitpunkt in die Familie zu integrieren. Der Sprung ins kalte Wasser. Für den Hund und für uns! Trotz der widrigen Umstände wurde er natürlich bestens versorgt. Aber die Ansprüche an unser gemeinsames Zusammenleben mit Hund und Kindern waren ganz genau geregelt. Seine Rolle in der Familie klar definiert: Rangniedrigstes Familienmitglied mit erst einmal sehr wenig Aufmerksamkeit.

Welche Hunde sich für Familien beziehungsweise für Kinder grundsätzlich „eignen“, ist nicht leicht zu beantworten. Schließlich sind die Ansprüche einer jeden Familie einfach wahnsinnig individuell. Es gibt extrem tolerante und nervenstarke Hunde, die super mit kleinen Kindern können. Große, sportliche Hunde, die die ganze Familie inklusive der sportlichen Teenager gerne bei Aktivitäten begleiten. Zurückgezogene Gemüter, die viel Zuneigung und Ruhe brauchen.

Kind mit Hund
Wesen und Charakter des Hundes sollten sich für den Umgang mit Kindern eignen.

Es gibt viele Hunderassen. Und noch mehr sich daraus ergebende Mischlingsvariationen! Und natürlich: Wesen und Charakter des Hundes entscheiden am Ende darüber, wie gut sich ein Hund in seine (Familien-)Rangordnung eingliedern kann.

Beim Erforschen der rassetypischen Merkmale wie Schutz-, Wach- oder Jagdtrieb kann man schon frühzeitig darüber entscheiden, ob ein Hund passt oder nicht. Dazu sollte schon in der Wurfkiste studiert werden, ob man es mit einem draufgängerischem Bronco einer schüchternen Susi oder einem gechillten Schufti zu tun hat. Und auf jedes Verhalten des Hundes muss mit einer großen Portion Konsequenz und einer guten Sozialisierung eingewirkt werden. Von Eltern und Kindern!

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Sharis Erfahrungen Barney war nicht unser erster Hund! Vor Barney hatten wir einen Rhodesian Ridgeback, den ich mit in die Beziehung gebracht habe. Ein klassischer Rhodesian Ridgeback: Sehr lieb, aber auch sehr anhänglich und eigensinnig. Sehr dominant und extrem durchsetzungsstark. Lärm oder viele, hektische Menschen waren ein Problem. Wir mussten mit den Gegebenheiten umgehen, dabei ist allerdings die ein oder andere brenzliche Situation zwischen Hund und Kind entstanden. Für unser gemeinsames Zusammenleben waren die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr optimal. Unser Hund nicht der perfekte Familienhund. Wir haben das Beste daraus gemacht und uns aber fest vorgenommen: Sollte der Ridgeback irgendwann nicht mehr sein, werden wir uns bewusst für eine andere Rasse entscheiden. Und diese mit viel Konsequenz erziehen!


Schwangerschaft mit Hund

Hunde nehmen jede Neuerung in der Regel extrem schnell wahr. Sie spüren nicht nur die hormonelle Veränderung der Frau in der Schwangerschaft. Sie bemerken oft auch kleine Änderungen im gewohnten Umfeld wie umgestellte Möbel für ein Kinderzimmer oder geänderte Verhaltensweisen bei täglichen Routinen.

 

Zur Vorbereitung auf das neue Familienmitglied sollte man schon in der Schwangerschaft den Hund auf die neue Situation in der Familie vorbereiten. Und das bedeutet insbesondere: Gab es für den Hund bis dato keine klaren Regeln, sollte diese schnellstmöglich eingeführt werden. Die wichtigsten Regeln, die schon während der Schwangerschaft zwingend eingeführt werden sollten:

  • Ein fester Schlafplatz für den Hund (gleichzeitig Ruhebereich und Rückzugsort)
  • Das Kinderzimmer ist tabu (genauso wie der Hund seinen Rückzugsort hat, sollte auch das Kind einen Ruhebereich bekommen)
  • Vermehrt auf Hygiene im Umgang mit dem Hund achten (keine Küsschen im Gesicht oder übermäßiges Ablecken, regelmäßiges Entwurmen)
  • Klare Regeln beim Hundespielzeug (nicht alles, was auf dem Boden rollt, ist automatisch auch Hundespielzeug)


Fütterung des Familienhundes

Übrigens sollte die Unterscheidung zwischen Kinder- und Hundespielzeug genauso klar bei Menschenessen und Hundefutter geregelt werden: Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den Familienhund zu füttern. Das klassische Nassfutter, Trockenfutter oder BARF (Rohfütterung). Tatsächlich gibt es auch schon die ersten Hundehalter, die ihre Hunde vegetarisch oder vegan ernähren.

Am einfachsten macht man es sich, wenn man den Hund mit einem hochwertigen Nass- oder Trockenfutter füttert. Schneller als gedacht kommen Babys in das Alter, in dem sie eigenständig essen. Immer öfter liegt dann Essen auf dem Boden oder wird genau auf Augenhöhe in einer Kinderhand schmackhaft angeboten. Jedem Familienhund muss klar sein, dass diese Essen nicht sein Futter ist. Und das funktioniert natürlich gut, wenn er so oder so noch nicht in den Genuss von Reis, Brot, Nudeln oder Gemüse gekommen ist.

Wer für die Fütterung des Familienhundes zuständig ist, spielt dabei keine Rolle. Im Gegenteil: Die ganze Familie kann den Hund füttern. Als überlegene Rudelmitglieder bekommen so auch die Kinder die Chance, dass sich der Hund ihnen gerne und freiwillig anschließt und auch auf ihre Signale und Befehle gehorcht.

Sharis Erfahrungen Barney hat noch nie etwas anderes gefressen, als sein Trockenfutter. Barney hat tolles Fell und eine super Figur. Manchmal wünschte ich mir, er würde (wenigstens wenn wir nicht hinsehen) die Reste unter dem Tisch verputzen, damit ich weniger putzen muss… ;)


Hund und Kind

Der Hund ist nicht nur ein treuer Begleiter für Kinder, er fördert auch das Sozialverhalten und die emotionale Stabilität. Er vermittelt eine konstant positive Gefühlswelt, eine vertraute Geborgenheit, ist stets ein guter Gesprächspartner und schenkt bedingungslose Liebe. Außerdem lernen Kinder, die mit Hunden aufwachsen, sehr früh, wie wichtig ihr eigenes Verhalten für das Wohlergehen anderer Lebewesen ist. Es wäre toll, wenn jedes Kind mit einem Hund aufwachsen könnte!

Allerdings ist ein Hund eine Anschaffung fürs Leben. Mit einem Hund entstehen nicht nur Kosten für Futter, Tierarztbesuche, Kastration und Zubehör, ein Hund benötigt viel Zeit und Aufmerksamkeit. Die Bedürfnisse von heranwachsenden Kindern ändern sich ständig. Am Ende des Tages bleibt die Verantwortung für den Hund also bei den Eltern. Sie müssen sich kümmern. Sie müssen entscheiden, was mit dem Hund passiert und durchsetzen, wie die Regeln im Umgang mit dem Hund sind. Kinder können die alleinige Verantwortung für einen Hund nicht tragen.

Familienhund mit Shari Dietz
Die Verantwortung für den Hund liegt immer bei den Eltern.


Was also macht ihn aus, den Familienhund?

Der Familienhund passt sich immer wieder den neuen Gegebenheiten an und wird bestmöglich integriert. Er hat eine niedrige Reizschwelle und ordnet sich gut unter. Er ist in erster Linie mit einer Sache glücklich: mit sich selbst. Wissend, dass die Dinge für ihn geregelt werden und dass nicht er es ist, der etwas regeln muss. Im Alltag mit den Kindern oder auch mit anderen Hunden. Das macht einen Familienhund aus.

Sharis Fazit Ich glaube, dass es Hunderassen gibt, die Kleinkinder besser akzeptieren und dulden können, weil ihre Reizschwelle hoch ist, als andere. Ich möchte niemanden von Hunderassen ab- oder zuraten, setzt Euch aber mit der Rasse auseinander und unterhaltet Euch mit Leuten, die sich mit den Hunden und ihren Eigenschaften auskennen.