Hundefutter mit hohem Fleischanteil: Wie wichtig ist Fleisch tatsächlich für eine gesunde Hundeernährung?
Der Boom um Hundefutter mit hohem Fleischanteil hält weiter an, weil es eine optimale Proteinversorgung des Hundes verspricht. Vor allem das sogenannte BARFen (B.A.R.F. = Biologisch artgerechte Rohfütterung) liegt derzeit schwer im Trend. Bei dieser Fütterungsform wird die Mahlzeit für den Hund vom Hundehalter selbst zusammengestellt und das Fleisch roh verfüttert. Auch Trocken- und Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil wird im Handel beworben. Aber ist viel Fleisch tatsächlich das non plus ultra? Dieser Artikel sagt Dir, worauf es wirklich bei einer artgerechten Hundeernährung ankommt.
Die Unterschiede in der Ernährung zwischen Wolf und Hund
Der Hund lebt schon viele Jahrhunderte an der Seite des Menschen. Dementsprechend hat sich auch die Verdauung des Hundes angepasst: Sie unterscheidet sich deutlich von der des Wolfes. Schwedische Forscher haben nachgewiesen, dass der Hund ein Verdauungsenzym bilden kann, das in der Regel nur bei Pflanzenfressern vorhanden und für die Verdauung von Stärke zuständig ist. Schon der Wolf hat nicht nur Fleisch, Innereien und Knochen, sondern auch den Magen- und Darminhalt seiner Beute gefressen. Da es sich in der Regel um pflanzenfressende Beutetiere handelte, nahm der Wolf dementsprechend auch pflanzliche Komponenten auf. Allerdings waren diese im Magen-Darm-Trakt der Beute teilweise quasi „vorverdaut“.
Carnivore und Carni-Omnivore: Worin besteht der Unterschied?
Ein Indiz für die Kategorisierung in Fleischfresser, Allesfresser oder Pflanzenfresser gibt die Gesamtlänge des Verdauungstraktes. Bei Fleischfressern (Carnivoren) wie der Katze ist der Verdauungstrakt verhältnismäßig kurz. Beim Pflanzenfresser hingegen ist er deutlich länger. Der Allesfresser liegt irgendwo dazwischen. Der Verdauungstrakt des Hundes geht ein wenig in Richtung des Allesfressers. Genau genommen ist der Hund ein Carni-Omnivore, d. h. ein Fleisch-Allesfresser. Sein Verdauungstrakt hat sich im Zuge der Domestizierung so angepasst, dass auch pflanzliche Bestandteile problemlos verdaut werden können und sollten.
Fleisch ist nicht gleich Fleisch
Da diese essenziell sind, ist ihre Aufnahme durch die Inhaltsstoffe der Nahrung äußerst wichtig. Wenn die Zutaten im Hundefutter nicht sorgfältig zusammengestellt werden, könnten die Aminosäuren unter Umständen fehlen, was gesundheitliche Beeinträchtigungen für Deinen Hund zur Folge hätte.
Die biologische Wertigkeit des Fleisches
Wichtig ist, dass das jeweilige Fleisch eine hohe biologische Wertigkeit hat. Gut verdaulich ist das enthaltene Protein (Eiweiß) nämlich nur, wenn es im Dünndarm gut in Aminosäuren zerlegt und absorbiert werden kann. Grundlage für die biologische Wertigkeit sind Proteine, die essenzielle Aminosäuren in einem speziellen Verhältnis enthalten (je mehr dieses Muster dem des Hundes gleicht, desto höher die Wertigkeit). Ein sehr hoher Proteinanteil in der Nahrung ist das Resultat eines sehr hohen Fleischanteils. Zu viel Protein ist nicht unbedingt gesund und kann Leber und Niere belasten.
Das Risiko der Mangelernährung beim BARFen
Das jeweilige Futter – ganz egal ob Frischkost, Nassfutter oder Trockenfutter mit hohem Fleischanteil – muss ausgewogen, gut aufeinander abgestimmt und ernährungsphysiologisch sinnvoll sein. Nicht jeder Hundebesitzer ist dieser Herausforderung der ausgewogenen Hundeernährung gewachsen, wenn die Nahrung selbst zusammengestellt werden muss. Zwar stimmt es, dass BARFer die Ernährung ihres Vierbeiners individuell an seine Bedürfnisse anpassen können und immer genau wissen, was er frisst. Der Hund benötigt jedoch eine Vielzahl an Makro- und Mikronährstoffen in unterschiedlichen Mengen und Balancen. Wer trotz alledem seinen Hund rohfüttern will, sollte dies nur in Absprache mit einem Experten tun.
Ausgewogenes Hundefutter: Fleischanteil vs. pflanzliche Komponenten
Gehen wir nochmals näher auf das Thema „BARF“ ein. Es handelt sich dabei um einen Trend, seinen Hund nach dem Beispiel seiner Vorfahren, der Wölfe, zu ernähren. Gefüttert werden hierbei rohes Fleisch, Innereien, Knochen und auch pflanzliche Komponenten wie Gemüse oder Obst. Rohes Fleisch zu füttern birgt allerdings immer ein gewisses Risiko, da es mir Keimen belastet sein kann. Keime können Viren, Bakterien, Pilze oder auch Parasiten sein. Diese können zum Gesundheitsrisiko für Hund, aber auch Frauchen und Herrchen werden.
Warum Alleinfuttermittel „vorverdauter“ Nahrung am nächsten kommen
Einfacher ist in jedem Fall die Fütterung eines hochwertigen, industriell hergestellten Alleinfuttermittels. Wenn wir uns hier das Beispiel des extrudierten Trockenfutters anschauen, handelt es sich um ein sehr hygienisches Hundefutter, da die enthaltenen Zutaten – insbesondere das Fleisch – auf ca. 100° C kurzzeithocherhitzt werden. Alle Keime werden hierbei abgetötet und die enthaltene Stärke durch die Erhitzung bereits aufgeschlossen. Somit kann eine besonders hohe Verdaulichkeit für den Hund erreicht werden. Das Gleiches gilt auch bei dem Herstellungsprozess von Nassfutter. Die rohen Zutaten werden nach Rezeptur gemischt und in Dosen abgefüllt. Danach werden sie sterilisiert. Das bedeutet für mindestens eine Stunde bei 121°C erhitzt, um so alle im Futter enthaltenen Bakterien und Keime abzutöten. Da das Nassfutter hauptsächlich aus Frischfleisch und Feuchtigkeit besteht, ist es für den Vierbeiner gut verträglich.
Profis am Werk: Die Vorteile des Alleinfuttermittels einer ausgewogenen Rezeptur
Ein weiterer Vorteil eines Alleinfuttermittels für Deinen Hund ist, dass sich fachkundige Personen, wie z.B. Ernährungswissenschaftler, Agrarwissenschaftler und Tierärzte ausgiebig mit der ausgewogenen Rezeptur auseinandergesetzt haben. Es wird gewährleistet, dass dieses Alleinfutter Deinen Vierbeiner mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen versorgt. Aber auch hier gibt es Unterschiede, was die Qualität betrifft. Du solltest auf jeden Fall nicht das erstbeste Futter auswählen, was Dir in die Hände fällt: Befasse Dich ausgiebig mit diesem Thema – denn ein ausgewogenes, gutes Hundefutter legt den Grundstein für ein gesundes Tierleben. Achte darauf, dass das Futter auf das Alter Deines Hundes (Junior, Senior, Adult) abgestimmt ist, die richtige Balance zwischen Proteinen und Fetten aufweist und hochwertige Zutaten enthält. Ein Verzicht auf extra zugesetzten Zucker sowie künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe ist ratsam. Auch Weizen, Soja oder Milchprodukte werden von vielen Hundehaltern nicht gern auf der Zutatenliste gesehen.
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Hundefutter mit hohem Fleischanteil und ohne Getreide
Viele Hundebesitzer suchen nach einem Hundefutter mit hohem Fleischanteil und ohne Getreide. Getreidefreies Futter ist besonders für empfindliche und allergische Tiere geeignet. Aufgrund seiner guten Verdaulichkeit ist es ein bewährtes Futtermittel für die tägliche Ernährung Deines Vierbeiners. Sofern keine Unverträglichkeit oder Allergie vorliegt, sind aber auch verträgliche Getreidesorten wie Reis oder Mais im Hundetrockenfutter vollkommen unbedenklich. Kohlenhydrate, egal ob als getreidefreie oder getreidehaltige Variante, dienen Deinem Hund in erster Linie als Energielieferanten.
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Nur das Menü “Chicken with Carrot” enthält Getreide in Form von Reis, der in der Regel leicht verdaulich für Hunde ist:
Das Fleischprotein als Konzentrat im Trockenfutter
Bei der Wahl des Trockenfutters wird oft außer Acht gelassen, dass es unterschiedliche Varianten der Deklaration des Fleischanteils gibt. Getrocknetes Fleischprotein ist bei uns die Bezeichnung für Fleisch, das nach der Trocknung fein gemahlen wurde. Frischfleisch besteht zu ca. 70 % aus Wasser. Wenn nun also beispielsweise in der Zusammensetzung des Trockenfutters von 30 % getrocknetem Geflügelprotein gesprochen wird, entspricht dies einem wesentlich höheren Fleischanteil als bei 30 % frischem Geflügelfleisch. Das Fleischprotein ist sozusagen ein „Konzentrat“.
Wieviel Frischfleisch im Nassfutter?
Bei der Wahl des Nassfutters ist besonders darauf zu achten, wie hoch der Frischfleischanteil in der Rezeptur ist. Ein Futter mit 30 % Frischfleisch ist natürlich weniger hochwertig als ein Nassfutter mit 65 % oder mehr Prozent Frischfleisch. Auch sollte man auf den deklarierten Feuchtegehalt des Futters achten. Je weniger feucht das Futter ist, desto hochwertiger. Denn je höher der Feuchtegehalt des Futters, desto mehr Wasser wurde diesem Futter zugesetzt.
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