Der Golden Retriever im Rasseporträt: Gehorsam, bewegungsfreudig & familienfreundlich
Wer einen Golden Retriever besitzt, hat eine treue Seele als tierisches Familienmitglied. Der freundliche und liebenswürdige Vierbeiner ist der ideale Familienhund, mit dem sowohl sportliche Aktivitäten als auch ausgiebiges Entspannen auf der Couch möglich sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der „Goldie“ sich zu einer der beliebtesten Hunderassen in Deutschland entwickelt hat. Alles Wissenswerte über den Golden Retriever erfährst Du nun in diesem Ratgeber.
Informationen zum Golden Retriever
Der Golden Retriever ist eine von sechs Retrieverrassen, dessen Geschichte sich bis ins Jahr 1864 in Großbritannien zurückverfolgen lässt. Dort paarte Dudley Marjoribanks zunächst einen gelben Retriever mit einem Tweed Water Spaniel. Aus der Weiterführung dieser Linie entstand schlussendlich der Golden Retriever.
Dieser wurde im Jahre 1925 als eigenständige Rasse von der AKC (American Kennel Club) anerkannt, nachdem er bereits zwölf Jahre zuvor vom KC (Kennel Club Großbritannien) legitimiert wurde. 1954 wurde die Apportierhunderasse dann schließlich auch von der FCI (Federation Cynologique Internationale) aufgenommen. Die Hunderasse ist sehr bewegungsfreudig, hat ein sanftes Gemüt und ein harmonisches Wesen. Außerdem heißt es, der „Goldie“ wäre äußerst gehorsam, was sich in den meisten Fällen vor allem durch konsequente Erziehung bewahrheitet. Der Golden Retriever eignet sich durch seine liebenswerte Art und das gutmütige Wesen hervorragend als Familienhund.
Das Aussehen des Golden Retrievers: Von Creme bis Dunkelgolden
Das Fell dieser Hunderasse variiert nicht nur in Farbe, sondern auch in Struktur. Häufige Fellfarben des Golden Retriever sind, je nach Schattierungen Hellgold, Gold, Dunkelgold oder Creme. Bezüglich der Fellstruktur wird zwischen welligem und glattem Deckhaar unterschieden. Letzteres zeichnet sich durch eine dichtere wasserabweisende Unterwolle aus. So haben Golden Retriever mit kurzen Haaren ein glattes Fell, während die langhaarigen Vierbeiner dieser Rasse ein eher lockiges Fell haben. Die Haare an der Rute beider „Goldies“ sind meist länger und stehen etwas ab.
Das haben Golden Retriever zum Fressen gern:
Der Körperbau eines Golden Retrievers
Die Hunderasse gehört zu den mittelgroßen Rassen. Der Körperbau des Golden Retrievers lässt ihn sportlich und agil wirken. Sie erreichen eine Widerristhöhe beziehungsweise Schulterhöhe von bis zu 61 cm. Dabei variiert jedoch der Wert zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Hündinnen erreichen in der Regel eine Schulterhöhe von 51 – 56 cm. Rüden hingegen eine Höhe von 56 – 61 cm. Ähnlich verhält es sich mit dem Gewicht. Eine Hündin wiegt im Durchschnitt zwischen 30 – 36 kg, der Rüde hingegen circa 36 – 40 kg.
Wie alt werden Golden Retriever?
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Golden Retrievers liegt zwischen 10 – 12 Jahren. Dies ist unter anderem abhängig von der Gesundheit und Fitness des Hundes. Mithilfe von ausgewogener sowie gesunder Ernährung in Kombination mit viel Bewegung ermöglichst Du dem Golden Retriever ein langes und angenehmes Leben.
Bei Anzeichen von körperlicher oder geistiger Veränderung ist dringend zu empfehlen, den Tierarzt aufzusuchen. Regelmäßige Pflege des Fells sowie der Zähne und die Beobachtung der vorher genannten Aspekte ist unerlässlich.
Der Charakter und das Wesen des Golden Retrievers
Der Charakter des Golden Retrievers ist abhängig vom einzelnen Individuum, jedoch hat die Rasse bestimmte typische Merkmale, die auf den Großteil der „Goldies“ auch zutreffen. Zu diesen gehört zum Beispiel die Verträglichkeit mit anderen Artgenossen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Golden Retriever sehr sanfte und harmonische Wesen sind, die weder hektische, nervöse noch unruhige Charakterzüge vorweisen. Die Rasse ist neben bewegungsfreudig auch sehr aufgeweckt und aufmerksam, sodass diese Hunde die perfekten Allrounder sind. Aufgrund seiner fröhlichen, zuverlässigen Art und seiner Gelassenheit eignet sich der Golden Retriever als idealer Familienhund, der zudem mit Kindern in jedem Alter zurechtkommt. Auch mit anderen tierischen Mitbewohnern hat ein „Goldie“ keinerlei Probleme. Das Temperament des Hundes ist generell ruhig, sodass auch Anfängerhundehalter einen Golden Retriever in Ihre Familie aufnehmen können.
Wie erziehe ich einen Golden Retriever?
Obwohl der Golden Retriever über den unbändigen „will to please“ verfügt, bedeutet das nicht, dass er keine Erziehung benötigt. Allerdings sind „Goldies“ generell durchaus intelligent und lernwillig, sodass bei einer konsequenten Erziehung schnell Fortschritte erzielt werden. Die Verantwortung für eine gute Ausbildung liegt jedoch beim Besitzer, verbunden mit viel Geduld und Konsequenz. Die Gehorsamkeit lässt sich weiterhin verbessern, indem Du mit Deinem bewegungsfreudigen Hund eine Hundesportart ausübst. Beispielsweise Apportierspiele, Dummyarbeit, Obedience Hundesport oder Agility. Dies festigt zum einen außerdem den Bund zwischen Dir und Deinem Hund, zum anderen sind die Hundesportarten eine perfekte Möglichkeit, den Golden Retriever körperlich sowie geistig zu fordern.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Ihr Euch beide gleichzeitig fit haltet. Denn der Golden Retriever ist ein Arbeitshund, der gerne aktiv ist und außerdem das Wasser liebt. Deshalb solltest Du darauf achten, ihn stetig zu fördern und aktiv zu beschäftigen.
Als Wachhund hingegen ist der Golden Retriever eher weniger geeignet, da er in der Regel nicht aggressiv ist und keinen Kampftrieb besitzt.
Die Golden Retriever Ernährung: Ein leichter Hang zum Übergewicht
Viele der Rassenvertreter neigen zu Übergewicht, dies lässt sich oftmals auch auf die Besitzer zurückführen, da einige den Bewegungsbedarf der gelassenen Rassehunde unterschätzen. Des Weiteren haben Golden Retriever die Tendenz, alles zu essen, was ihnen vor die Pfoten fällt, und oftmals in Sekundenschnelle herunter zu schlingen. Deshalb ist es zu empfehlen, für Deinen Golden Retriever ein hochwertiges Hundefutter mit etwas größeren Stücken auszuwählen oder einen Anti-Schling-Napf zu kaufen. Dieser hat kleine Widerstände im Inneren, sodass sich das Futter festhängt und der Hund es nur langsam in kleinen Brocken herausbekommt.
Du solltest Deinen Hund regelmäßig wiegen, da sich Übergewicht negativ auf den Gesundheitszustand auswirken kann. Starkes Übergewicht belastet den Bewegungsapparat sowie das Herz und kann außerdem Erkrankungen, wie zum Beispiel Blasensteine, begünstigen. Die Energiezufuhr Deines Golden Retrievers solltest Du je nach Aktivität des Hundes bestimmen.
Maßnahmen | |
Fütterung |
Futter rationieren und dosieren Futter an die Aktivität des Hundes anpassen Leckerlies nur als Belohnung |
Aktivität |
Regelmäßige Bewegungsgelegenheiten Ausübung von Hundesportarten |
Weitere Maßnahmen |
Den Hund für Leckerlies und Futter arbeiten lassen Regelmäßige Gewichtskontrolle, sowie Überprüfung der Fütterungsmengen |
Die Pflege ist wichtig
Der Golden Retriever ist für sein schönes, seidiges Fell bekannt. Dies erfordert allerdings regelmäßige Fellpflege. In der Regel solltest Du das Fell 1 – 2 pro Woche bürsten. Dies verhindert Verfilzungen der Haare und hält sie seidig. Während des Fellwechsels ist es durchaus angebracht, häufiger zu bürsten als sonst. Diese Rasse haart das ganze Jahr über, mal mehr, mal weniger. Dies solltest Du bedenken, wenn Du darüber nachdenkst, Dir einen Golden Retriever als neues Familienmitglied anzuschaffen. Striegeln hilft dabei, abgestorbene Haare zu entfernen und die Unterwolle zu pflegen. Neben dem Fell sollten aber auch regelmäßig Maul, Zähne, Augen, Ohren, Krallen und Pfoten auf Auffälligkeiten untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Rassentypische Krankheiten: Hüft- und Ellbogendysplasie
Golden Retriever sind anfällig für Hüft- und Ellbogendysplasie. Diese Krankheiten können durch falsche Ernährung, zu schnelles Wachstum oder zu starke Überlastung durch zu viel körperliche Aktivitäten Deines Golden Retrievers begünstigt werden. Die genannten Krankheiten sind nicht heilbar und schreiten immer weiter fort. Bei der Hüftgelenkdysplasie musst Du mit zunehmender Bewegungsunfähigkeit rechnen und im fortgeschrittenen Stadium das Gelenk durch ein Künstliches ersetzen lassen. Leidet Dein Golden Retriever an einer dieser Erkrankungen, solltest Du ihm Treppenlaufen, ins Auto ein- und ausspringen, übermäßiges Spielen sowie Hundesporten ersparen. Dies schont die betroffenen Gelenke. Es ist angebracht, den Hund nach dem ersten Lebensjahr von einem Tierarzt auf diese Krankheiten untersuchen zu lassen, um bei einem positiven Befund Deinem Golden Retriever trotzdem das bestmögliche Leben zu bieten, das wiederum ideal auf die Erkrankung abgestimmt ist.
Wissenswertes: Was Du über den Golden Retriever noch wissen solltest
Fazit
Der Golden Retriever ist der ideale Familienhund, der seine Besitzer treu durch alle Alltagssituationen begleitet. Wenn ein „Goldie“ Dein neues vierbeiniges Familienmitglied werden soll, achte immer darauf, dass Du ihn von einem seriösen Züchter kaufst. Besuche die Zucht am besten mehrmals und lerne den Züchter sowie seine Hunde ausgiebig kennen.
Golden Retriever FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp
Ist ein Golden Retriever als Ersthund geeignet?
Ja, der Golden Retriever ist aufgrund seines ausgeglichenen und freundlichen Wesens sehr gut für Ersthundebesitzer geeignet. Er ist intelligent, gehorsam und lässt sich gut trainieren, was den Einstieg in die Hundeerziehung erleichtert.
Wie oft muss ich einen Golden Retriever bürsten?
Das Fell des Golden Retrievers solltest Du in der Regel 1-2 Mal pro Woche bürsten. Während des Fellwechsels empfiehlt es sich, das Bürsten zu intensivieren, um Verfilzungen und übermäßiges Haaren zu vermeiden.
Eignet sich ein Golden Retriever für eine Wohnung?
Ein Golden Retriever kann sich auch in einer Wohnung wohlfühlen, vorausgesetzt, er bekommt ausreichend Bewegung und geistige Auslastung. Es ist wichtig, täglich lange Spaziergänge zu machen und den Hund mit Spielen und Training zu beschäftigen.
Wie viel Bewegung braucht ein Golden Retriever?
Golden Retriever sind aktive und bewegungsfreudige Hunde. Sie benötigen täglich mehrere Stunden Bewegung, darunter Spaziergänge, Spiele und möglichst auch Hundesportarten wie Apportieren oder Agility.
Welche Gesundheitsprobleme sind bei Golden Retrievern häufig?
Golden Retriever können zu Hüft- und Ellbogendysplasie neigen. Es ist wichtig, auf eine angemessene Ernährung und nicht übermäßige Belastung zu achten. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind empfehlenswert, um frühzeitig Probleme zu erkennen.
Wie ernähre ich meinen Golden Retriever richtig?
Eine ausgewogene Ernährung, die auf das Alter, Gewicht und die Aktivität Deines Golden Retrievers abgestimmt ist, ist wichtig. Hochwertiges Hundefutter, die richtige Menge und gegebenenfalls ein Anti-Schling-Napf können helfen, Übergewicht zu vermeiden. Informiere Dich am besten bei Deinem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater.