Der Sheltie wird aufgrund seiner Größe und dem edlen Aussehen gern für einen anspruchslosen Familien- und Begleithund gehalten. Dabei steckt in dem kleinen fluffigen Vierbeiner ein echter Naturbursche, der viel erleben möchte. Was Du über Haltung, Erziehung und Gesundheit des kleinen Wirbelwindes aus dem rauen Norden Schottlands wissen solltest, erfährst Du in unserer Rassebeschreibung.


Rasseprofil:

  • Herkunft: Shetland Inseln / Schottland
  • Körpergröße: Hündinnen 36 cm, Rüden 37 cm
  • Gewicht: Hündinnen ca. 6,5 kg, Rüden ca. 9 kg
  • Fellvariationen: langes Deckhaar, dichte Unterwolle, Zobel/Sable (weiß mit goldener Schattierung), Zobel/Darksable (weiß mit mahagoniefarbener Schattierung), Tricolour (schwarz, weiß, braun), Blue Merle (Silbergrau mit schwarzen Sprenkeln), Schwarz-weiß, Schwarz-lohfarben (gilt als ausgestorben), weiße Abzeichen an Blesse, Hals, Brust, Beinen und Rutenspitze
  • Lebenserwartung: 12 - 14 Jahre
  • Charakter: intelligent, wachsam, freundlich, bewegungsfreudig, lernwillig
  • Erziehung und Haltung: muss körperlich und geistig gut ausgelastet werden, wachsam, aber freundlich, arbeitet gern und möchte immer dabei sein, guter Hund für Anfänger
  • Krankheiten: Dermatomyositis, Augenkrankheiten (CEA, PRA), Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten (MDR1-Defekt)


 

Herkunft & Ursprung des Shelties

Ursprünglich wurde der Sheltie in seiner Heimat auf den Shetland Inseln im Norden Schottlands zum Hüten der Schafherden eingesetzt. Entstanden ist die Rasse, die äußerlich stark an den Langhaar-Collie erinnert, vermutlich durch Verpaarungen des kleinen Bauernhundes mit Zwergspaniels, Zwergspitzen und Papillons. Auch der Collie hat im Laufe der Zuchtgeschichte mitgemischt, um die rassespezifischen Eigenschaften des Shetland Sheepdog zu verbessern.

Um 1840 fand der Sheltie erstmals seinen Weg auf das britische Festland, jedoch noch ohne einen einheitlichen Rassetyp. Von Großbritannien aus fand er Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Weg auch nach Europa und vor allem in die USA. Dort entwickelte er sich als Show- und Familienhund zu einer der beliebtesten Hunderassen. 1914 legte der britische Kennel Club erstmals einen Rassestandard fest und führte den Shetland Sheepdog ab diesem Zeitpunkt als eigenständige Rasse. Die offizielle internationale Anerkennung durch den FCI folgte erst 50 Jahre später, im Jahr 1964.

In Europa ist der kleine schottische Hütehund bis heute eher selten. Umso größerer Beliebtheit erfreut er sich in den USA und läuft dort sogar seinem größeren Bruder, dem Collie, den Rang ab. Auch wenn er heute kaum noch als Hütehund eingesetzt wird, findet er an diesen Aufgaben immer noch sehr viel Spaß.

Vereine für Sheltie-Liebhaber In Deutschland gibt es zwei Vereine, bei denen Du weitere Informationen bekommst und verantwortungsvolle Züchter findest: Zum einen ist das der Club für Britische Hütehunde und der 1. Shetland Sheepdog Club Deutschland. Beide sind im VDH organisiert und achten auf Gesundheit und die Einhaltung des wunderschönen Rassestandards.


Merkmale & Aussehen des Shetland Sheepdog

Der kleine Shetland Sheepdog wirkt sehr edel und majestätisch. Sein gesamtes Erscheinungsbild - vom klugen Köpfchen über die üppige Mähne, das lange Fell bis hin zu seinem symmetrischen Körperbau - der Sheltie ist wirklich ein Prachthund. Dennoch solltest Du ihn nicht unterschätzen. Unter der zarten Schale steckt ein robuster Naturbursche.

Der kleine Kopf ist schön geformt, die Ohren sind relativ weit hintenangesetzt und nach vorne gespitzt. Manchmal klappen die Ohren nach vorn, was ihm ein besonders witziges Aussehen verleiht. Die prächtige Mähne und Halskrause verleihen dem Sheltie ein würdevolles Aussehen, dem man eine umwerfend charmante Niedlichkeit nicht absprechen kann. Seine Bewegungen sind graziös und elegant, aber er kann auch richtig Vollgas geben und ist sehr flink und wendig.

Der Sheltie hat langes Deckhaar und dichte, weiche Unterwolle, die ihn vor Wind und Wetter schützt. Dennoch sollte seine feine Körperform gut sichtbar sein. Die Farbschattierungen des Fells können sehr unterschiedlich sein und reichen von weiß mit schwarzen und braunen Schattierungen bis hin zu der beliebten Fellfarbe Blue-Merle, welche jedoch aufgrund eines Gendefektes auftritt und die Hunde häufig unter vererbten Krankheiten leiden. Oft erinnert der Shetland Sheepdog in seiner Zeichnung an seinen großen Verwandten den Collie.


Charakter und Wesen

Der kleine Wirbelwind steckt voller Temperament. Auch wenn ein Shetland Sheepdog sehr niedlich und vornehm aussieht, steckt ein wahrer Naturbursche in dem Energiebündel. Wind und Wetter machen ihm überhaupt nichts aus, immerhin ist seine Heimat Shetland für raue Witterungsbedingungen bekannt. Der selbstbewusste Herzensbrecher ist überaus gewitzt, clever und oft bis ins hohe Alter verspielt und unternehmungslustig.

Shelties sind sehr sensible Hunde, die sich stark am Gemütszustand ihrer Menschen orientieren. Wenn Du schlechte Laune hast, wird Dein Shetland Sheepdog immer versuchen, Dich aufzumuntern. Er ist sehr verspielt, menschenbezogen und freundlich, was ihn zu einem idealen Familienhund macht. Allerdings kann er auch schon mal den typisch schottischen Eigensinn zeigen. In der Erziehung ist es dann wichtig, dass Du ruhig, freundlich und konsequent bleibst. Da der Sheltie nur wenig bis gar keinen Jagdinstinkt hat, kannst Du Ausflüge in die Natur unbeschwert genießen.

Der Shetland Sheepdog eignet sich gut zum Leben in einer Wohnung, auch in der Stadt. Du solltest jedoch dafür sorgen, dass sein Bewegungsdrang und sein Temperament entsprechend ausgelastet werden. Deshalb freut er sich auch, wenn er einen Garten sein Eigen nennen kann. Wird der Hütehund gut ausgelastet, ist er zu Hause ein ruhiger und entspannter Hund. Durch sein wachsames Wesen eignet er sich auch gut als Wachhund, wobei er Fremde zwar anzeigt, aber nicht aggressiv reagiert.

Zwei Shelties spielen
Shelties brauchen viel Bewegung, sowie körperliche und geistige Auslastung. Ideal für aktive Menschen.


Erziehung, Beschäftigung & Auslastung

Als klassischer Hütehund braucht der Sheltie viel Bewegung, sowie körperliche und geistige Auslastung. Er ist ein intelligenter und ausdauernder Hund, was entsprechend gefördert werden muss, damit Dein kleiner Wirbelwind glücklich und ausgeglichen ist. Der Shetland Sheepdog ist ein sehr sensibler Hund. Deshalb solltest Du in der Erziehung liebevoll und konsequent sein. Mit Strenge oder launigen Menschen kann der kleine Hütehund nur schlecht umgehen. Dann reagiert er meist ablehnend und verweigert die Zusammenarbeit.

Bei einer fairen, freundlichen und liebevollen Erziehung wird Dein Sheltie versuchen, Dir alle Wünsche von den Augen abzulesen. Der intelligente, feinfühlige Hund ist sehr lernbereit und eignet sich daher auch gut als Anfängerhund. Vorausgesetzt Du willst Dich viel mit ihm beschäftigen und Dir Hundeverstand aneignen. Auch für Familien mit Kindern ist er ideal. Mit guter Sozialisierung versteht er sich mit Katzen und anderen Haustieren sehr gut.

Auch wenn Shelties aussehen, als wären sie Kuschelhunde, brauchen sie artgerechte Beschäftigung. Es ist fast schon ein Muss, dass Du mit ihm Hundesport oder ähnlich anspruchsvolle Aufgaben ausübst. Das festigt auch die Bindung zwischen Dir und Deinem Vierbeiner.

Folgende Aktivitäten eignen sich für Dich und Deinen Shetland Sheepdog:

  • Hundesport, z.B. Agility, Flyball, Obedience, Dog Dancing
  • lange Spaziergänge, Wanderung
  • Joggen, Radfahren
  • Tricktraining, Intelligenzspiele
  • Ausbildung zum Rettungs-, Assistenz- und Therapiehund

Egal, was Du mit Deinem Sheltie vorhast, dieser wird immer begeistert an Deiner Seite sein. Aufgrund seiner Größe ist er auch der ideale Begleiter auf Reisen, im Hotel oder Restaurant.


Shelties gesund ernähren

Der Sheltie stellt keine besonderen Ansprüche an sein Futter. Jedoch kann es mitunter eine kleine Herausforderung sein, den Geschmack des Vierbeiners zu treffen. Manche Vertreter dieser Rasse sind sehr wählerisch und Du musst vielleicht erst einmal ein paar Futtersorten ausprobieren. Egal, wofür Du (oder besser Dein Hund) sich am Ende entscheidet: Wichtig ist, dass es sich um ein hochwertiges Futter handelt.

Achte auf die Zusammensetzung des Hundefutters. Es sollten nur hochwertige, natürliche Inhaltsstoffe verarbeitet werden. Die gesunde Ernährung ist, wie bei anderen Hunderassen auch, die Basis für ein glückliches Leben. Sehr agile Hunde, die sich viel bewegen, brauchen meist mehr Energie als Vierbeiner, die etwas gemütlicher sind. Halte immer das Gewicht Deines kleinen Lieblings im Auge und passe die Futtermenge gegebenenfalls an.

Portrait eines Shelties
Shelties sind am liebsten in der freien Natur unterwegs. Ihr dichtes Fell schützt sie vor Wind und Wetter.


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Pflege, Gesundheit und Erbkrankheiten

Haltung und Pflege des Sheltie sind relativ anspruchslos. Regelmäßiges Bürsten reicht, um das Fell des robusten Vierbeiners glänzend und schön zu halten. Nur bei den amerikanischen Show-Linien kann die Fellpflege aufwändiger werden. Diese sind oft auf besonders üppiges Haarkleid hin gezüchtet, damit sie auf Ausstellungen eine gute Figur machen.

Achte darauf, regelmäßig die Ohren zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reinigen. Durch die langen Haare kann es zu Verschmutzungen oder Parasitenbefall kommen, der zu schmerzhaften Ohrentzündungen führen kann. Im Winter können sich Eisklumpen an den langen Haaren an Bauch und Beinen bilden, die das Laufen unangenehm machen.

Ähnlich wie ihre größeren Verwandten, die Collies, treten auch bei Shelties einige rassespezifische Krankheiten auf. Dazu gehören beispielsweise:

  • Dermatomyositis (eine Haut-Muskel-Erkrankung, die jedoch bei Shelties meist mild verläuft)
  • MDR1-Gendefekt (Überempfindlichkeit bzw. Unverträglichkeit gegenüber Medikamenten und Narkosemitteln)
  • Collie-Eye-Anamoly
  • Blindheit und Taubheit (bei Blue Merle Verpaarungen)
  • Herzkrankheiten
  • Epilepsie

Wenn Du Dir einen Sheltie nach Hause holen möchtest, achte auf die Wahl eines seriösen Züchters, der gesunde Hunde vorweisen kann. Wenn Du mit einem Hund in der außergewöhnlichen Fellfärbung Blue Merle liebäugelst, solltest Du Dir darüber bewusst sein, dass diese aufgrund eines Gendefektes auftritt. Daher kann es ernsthafte gesundheitliche Probleme mit sich bringen, sich für einen Hund mit dieser Färbung zu entscheiden. Auch aus Gründen des Tierschutzes solltest Du solche unnatürlichen Fellfarben meiden.


Fazit

Suchst Du einen Hund, der Dich beim Sport und Aktivitäten in der Natur gern begleitet? Dann ist der Sheltie die richtige Wahl für Dich. Als Hütehund möchte er entsprechend ausgelastet und beschäftigt werden. Der kleine Wirbelwind ist also nichts für Stubenhocker. Wenn Du ein aktiver Mensch bist und Dir einen freundlichen Begleithund wünschst, wirst Du mit Deinem charmanten kleinen Schotten viel Spaß haben.