Grundsätzlich ist die Pflege Deines Hundes nicht nur wichtig für die Hygiene, sondern auch förderlich für die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund. Idealerweise kannst Du Deinen Vierbeiner problemlos an Ohren, Augen, Fell, Krallen und Zähnen anfassen bzw. untersuchen. Hier gilt die Devise: Früh übt sich! Wird Dein Hund bereits im Welpenalter an die regelmäßige Pflege gewöhnt, sollte Knurren oder gar Beißen tabu sein. 


Pflegeaufwand: Bewusstsein vor der Anschaffung eines Hundes

Das Maß an Pflege kann sich von Rasse zu Rasse enorm unterscheiden. Bevor Du Dich für einen Hund entscheidest, solltest Du Dir über die erforderliche Pflege bewusst sein. 

Bist Du auf der Suche nach einer pflegeleichten Hunderasse? Dann sind langhaarige Hunde sehr wahrscheinlich nichts für Dich. Das Fell spielt bei der Pflege eine große Rolle. Einige kleine Hunderassen beispielsweise haben sehr langes Fell, das sogar über den Boden schleift und somit leicht verschmutzen kann. Hier ist natürlich besonders viel Aufwand bei der Pflege erforderlich. 

Es gibt Hunde, die kaum Fell verlieren bzw. nicht haaren. Diese eignen sich besonders für empfindliche Menschen oder Allergiker. Vertreter dieser Rassen sind zum Beispiel Pudel (oder Hybridrassen wie Labradoodle, Goldendoodle etc.) sowie portugiesische Wasserhunde, Havaneser und Schnauzer. Diese Rassen haben aber trotzdem verhältnismäßig langes Fell, das gepflegt werden möchte. 

Havaneser mit gepflegtem weißem Hundefell rennt über eine Wiese
Besonders extrem langhaarige Hunde erfordern ein hohes Maß an Fellpflege.


Fellpflege beim Hund - Kämmen, Bürsten, Trimmen & Scheren

Dein Hund sollte regelmäßig gebürstet werden. Nutze hierfür Utensilien aus dem Fachhandel. Je nach Fellbeschaffenheit (Länge & Pflegeintensität) sollte dies in regelmäßigen Intervallen geschehen, um Verfilzungen vorzubeugen. Kurzhaarige Hunde müssen relativ selten gebürstet werden. 

Langhaarige Hunde, vor allem wenn die Gefahr des Verfilzens groß ist, sollten sogar täglich gebürstet werden. Extrem langhaarige Hunde sollten über die heißen Sommermonate möglichst geschoren bzw. getrimmt werden. Das Trimmen des Fells verschafft Deinem Hund keinerlei Schmerzen – vorausgesetzt es wird fachgerecht durchgeführt. Vielmehr sind viele Hunde über den „Kurzhaarschnitt“ dankbar. Du hast die Möglichkeit, einen Hundefriseur aufzusuchen oder – nach fachgerechter Anleitung – Deinen Hund selbst zu trimmen. 

Nach dem Schnitt empfiehlt es sich, Deinen Hund zu baden. So können lose Haare entfernt werden. 

Tipp Neben der regelmäßigen Pflege tragen auch wertvolle Fettsäuren und Vitamine zur Gesundheit von Haut und Fell bei. Ein hochwertiges Futter fördert somit auch gesunde Haut und schönes Fell bei Deinem Hund.


Hunde baden – wie oft ist es tatsächlich nötig?

Hier gilt eine Faustregel: Dein Hund sollte generell nicht öfter gebadet werden, als tatsächlich nötig. Gründe für ein Bad können zum Beispiel sein, wenn Dein Hund übel riecht oder sehr schmutzig ist. 

Verwende ein mildes Hundeshampoo. Beim Baden sollte, wenn möglich kein Wasser in Augen und Ohren des Tieres gelangen. Falls das anschließende Trocknen des Fells notwendig ist, schalte den Föhn auf die niedrigste Temperatur. Besser eignen sich zum Trocknen Deines Hundes die professionellen Geräte eines Hundesalons. 

Hund mit etwas Hundeshampoo auf dem Kopf sitzt in einer Badewanne
Das Baden Deines Hundes sollte eine seltene Ausnahme sein.



Pfotenpflege beim Hund

Besonders im Winter machen gestreute Wege und Straßen den Pfoten Deines Vierbeiners zu schaffen. Reinige die Pfoten in der kalten Jahreszeit nach jedem Spaziergang mit Wasser. Melkfett, Vaseline oder spezielle Pfotenschutzcremes helfen, die Ballen vor Rissen und dem Austrocknen zu bewahren. Auch in der heißen Jahreszeit trocknen die Ballen schnell aus und müssen entsprechend gepflegt werden. Bevorzuge bei heißen Temperaturen Spaziergänge im kühlen Wald und nutze die Morgen- und Abendstunden. Vermeide möglichst, dass Dein Hund sich zu lange auf heißem Asphalt aufhalten muss. 

Tipp Kontrolliere regelmäßig – am besten nach jedem Spaziergang - dass sich zwischen den Ballen der Pfoten keine Verschmutzungen festsetzen. Sollte dies der Fall sein, entferne Fremdkörper, reinige die Pfoten bei Bedarf mit Wasser und kürze verklebtes Fell vorsichtig mit einer Schere.

 


Pflege der Ohren – Sanfte Reinigung bei Notwendigkeit

Diese Hygienemaßnahme ist bei Hunden oft unbeliebt, da die meisten Hunde an den Ohren sehr empfindlich sind. Kontrolliere die Ohren Deines Hundes ca. 1 x wöchentlich auf Sauberkeit und eventuellen Milbenbefall, da diese für Parasiten ein beliebter Platz sind. Relativ problemlos sind stehende bzw. aufgestellte Ohren. Sollten diese nicht sichtlich verschmutzt sein, sollte an und für sich keine Pflege erforderlich sein. Hunde mit Hängeohren sind pflegeintensiver, da keine Belüftung der Ohren erfolgt und sich Bakterien und Pilze deshalb schnell ansiedeln können. 

Tipp Reinige die Ohren bei Bedarf mit einem weichen, fusselfreien Baumwolltuch oder Pad. Verwende bitte keine Wattestäbchen. Bei Bedarf erhältst Du im Fachhandel oder beim Tierarzt Deines Vertrauens spezielle Präparate zur Ohrenreinigung. Ggf. empfiehlt sich die Entfernung von übermäßigem Haarwuchs im Ohr.


Zahnpflege: Pflege von Gebiss und Zähnen Deines Hundes

Kontrolliere das Hundegebiss mindestens wöchentlich, indem Du die Lefze behutsam nach oben schiebst. Eine tägliche, ausgedehnte Zahnreinigung und –pflege wie bei uns Menschen ist bei Hunden in der Regel nicht notwendig. Es sei denn, Dein Hund neigt zu Zahnstein - dann empfiehlt es sich, die Zähne Deines Lieblings häufiger zu pflegen. Das ist oftmals bei kleinen Hunderassen der Fall. Entsprechende Kauartikel tragen zur Zahngesundheit bei, da sie den Abrieb von Zahnstein fördern. Achte darauf, dass die Leckerlis und Kauartikel zuckerfrei sind. 

Gelegentliches Zähneputzen trägt ebenfalls zur Zahngesundheit bei. Am besten funktioniert das, wenn Du Deinen Hund von klein auf daran gewöhnst. Spezielle Zahnbürsten und Zahncremes findest Du im Fachhandel. 

Golden Retriver bekommt seine Hundezähne mit einem Fingerling geputzt
Zähneputzen trägt zur Zahngesundheit Deines Hundes bei.

Tipp Ein übelriechender Atem kann ein Anzeichen für Zahnstein sein. Auch gelbbraune Ablagerungen auf den Zähnen sind ein eindeutiges Indiz hierfür. Wenn Dein Hund bereits an Appetitlosigkeit leidet, können schwerwiegende Zahnprobleme eine Ursache sein. Kontaktiere deshalb möglichst umgehend Deinen Tierarzt.


Augenpflege bei Hunden

Es gibt Hunderassen, die zu Augenproblemen neigen. Typischerweise treten bei Rassen wie z. B. Möpsen, Maltesern oder französischen Bulldoggen Probleme mit den Augen auf. Grund hierfür sind ihre hervorstehenden Augen – diese neigen zu verstärktem Tränenfluss oder Trockenheit. Solltest Du eine solche Hunderasse haben, empfiehlt es sich, die Augen Deines Lieblings täglich mit entsprechenden Mitteln zu pflegen. Du erhältst diese im Fachhandel oder bei Deinem Tierarzt. 

Kleiner Hund mit mittellangem Fell rennt über eine Wiese
Hunderassen mit kleinen Augen und langem Hundefell benötigen spezielle Augenpflege.


Fazit Wie viel Pflege Du in Deinen Vierbeiner investieren musst, hängt maßgeblich von der Rasse ab. Ein gewisses Maß an Pflege ist aber natürlich bei jeder Rasse erforderlich und sollte regelmäßig auf dem Plan stehen. Wenn Du Deinen Vierbeiner gut pflegst, ersparst Du Dir sicherlich den ein oder anderen Tierarztbesuch.