Juhu, ein junger Hund zieht ein – nur ach, er ist nicht stubenrein. Doch keine Sorge: Von sich aus sind Hunde sehr reinlich und erledigen ihr Geschäft am liebsten weit entfernt von ihren Lieblingsorten zum Kuscheln, Fressen und Spielen. Deswegen wirst Du Deinen Welpen schnell davon überzeugen, sein direktes Umfeld sauber zu halten. Du musst nur wissen, wie.

So wird der Welpe stubenrein - Die Infos kurz zusammengefasst:

Einen Welpen stubenrein zu bekommen, ist eine der ersten Herausforderungen für neue Hundebesitzer aber mit den richtigen Schritten gut machbar. Der Schlüssel zum Erfolg ist Geduld, Konsequenz und das richtige Timing. Die Prägephase, die bis zur 20. Lebenswoche dauert, ist der perfekte Zeitpunkt, um mit dem Training zu beginnen. Wichtig ist, den Welpen regelmäßig nach draußen zu bringen, vor allem nach dem Schlafen, Essen und Spielen. Lob ist entscheidend, wenn der Welpe sich draußen löst. Sollte ein Malheur passieren, ist ein klares „Nein“ ausreichend. Bestrafung sollte vermieden werden, stattdessen sollte positives Verhalten verstärkt werden. Ein guter Tipp ist, den Welpen nachts in der Nähe zu behalten, um schnell reagieren zu können, wenn er muss. Wichtig für diesen Prozess sind auch geeignete Produkte wie Hundeleckerchen für das Loben und passende Reinigungsmittel für kleine Missgeschicke. Mit diesen Maßnahmen und einem Verständnis für die Bedürfnisse des Welpen und einer Kombination aus Liebe, Geduld und der richtigen Strategie ist die Stubenreinheit nur eine Frage der Zeit.


Wenn Du diesen Ratgeber gelesen hast, ist der Weg zum stubenreinen Welpen eine Leichtigkeit!


Los geht’s – Erste Schritte zum stubenreinen Hund

Kaum ist der Welpe bei Dir eingezogen, kannst Du auch schon mit der Erziehung beginnen. Du solltest es sogar, denn jetzt hast Du die sogenannte Prägephase auf Deiner Seite: Bis zur 20. Lebenswoche lernt der kleine Hund besonders leicht und schnell. Ein idealer Zeitraum also, um das Projekt „Stubenrein“ zu starten. Hilfreich ist, dass sich jeder Hund normalerweise instinktiv einen Löseplatz suchen wird, der von seinem Schlafplatz entfernt ist. Das machen Welpen schon in der Wurfkiste so. Diese wird verlassen, wenn der junge Hund sich erleichtern will. In der Regel halten Hunde ihr Lager und dessen Umgebung freiwillig sauber – allerdings ist das Verdauungssystem des Welpen noch untrainiert und auch noch nicht voll entwickelt. So müssen sie sich häufig lösen – und das kann dazu führen, dass ihnen anfangs hin und wieder ein kleines Malheur passiert. 

Das bedeutet: Es ist alles eine Frage des Timings! Erkennst Du rechtzeitig, wann der kleine Hund muss und kannst Du ihn rechtzeitig an einen Ort bringen, an dem er sein Geschäft verrichten darf, dann ist es zum stubenrein sein nur noch ein Katzen-, besser gesagt, Welpensprung. 

Gute Kinderstube – frühe Stubenreinheit Sehr verantwortungsbewusste Züchter bringen ihre Welpen bereits in den ersten Lebenswochen immer wieder ins Freie, damit sie sich dort lösen können. Hast Du Glück und gerätst an einen solchen Züchter, ist Dein Welpe häufig in kürzester Zeit stubenrein. Du musst dann lediglich dafür sorgen, dass Du diese Gewohnheit zu Beginn fortführst und ebenfalls rechtzeitig mit ihm nach draußen gehst. Damit hat der Züchter Dir also schon eine ganze Menge Arbeit abgenommen. Allerdings kann es auch sein, dass der kleine Neuankömmling seine „guten Manieren“ in der ungewohnten Umgebung wieder vergisst und der Welpe mit der Ankunft bei Dir nicht mehr stubenrein ist.


Wie verläuft der Weg zur Stubenreinheit am Besten? 

Aufmerksamkeit ist das A und O auf dem Weg zum stubenreinen Welpen: Damit es mit der Sauberkeit klappt, musst Du ihn genau beobachten. Deshalb empfiehlt es sich auch, dass Du Dir in der Anfangszeit Urlaub nimmst, wenn Du berufstätig bist. So kannst Du den kleinen Hund jedes Mal nach draußen bringen, sollte er sich lösen müssen. Der richtige Zeitpunkt ist dabei entscheidend, weil Du das tun musst, bevor er sich erleichtert. Wie Du diesen Zeitpunkt erkennst? Hier einige Hinweise: 

Unabhängig von den Anzeichen empfiehlt es sich auch, einen Blick auf die Uhr zu werfen: In einem Alter von unter drei Monaten solltest Du ungefähr alle 1,5 bis 2 Stunden mit dem Hund vor die Tür gehen, zwischen dem dritten und viertem Monat etwa alle 3 Stunden und danach alle 4 Stunden. Allerdings variiert diese Zeit von Hund zu Hund. Rechne damit, dass Du ungefähr 5 bis 6 Mal am Tag mit dem Hund ins Freie gehen solltest, damit er sich erleichtern kann. Lange Gassirunden sind dafür nicht unbedingt notwendig. Meistens reicht schon ein Grünstreifen vor dem Haus, zu dem Du ihn führst, an dem Du ihn in Ruhe schnüffeln und sich lösen lässt. 

Hat es geklappt und hat der Welpe sich an dem Ort erleichtert, den Du dafür vorgesehen hast, zeige Deine Freude! Lobe den kleinen Hund ausgiebig – auch ein Leckerchen kann hier als Motivation fürs nächste Mal dienlich sein. 


Hupsi – Was tun, wenn’s daneben geht?

Sollte einmal ein Malheur im Haus passieren, darfst Du den Hund dafür nicht bestrafen. Denn wie gesagt sind Hunde von Hause aus sehr reinlich und es ist dem noch „unfertigen“ Verdauungssystem oder Aufregung über das neue Zuhause zuzuschreiben, wenn dem Welpen ein kleines Missgeschick passiert. Ein strenges „Nein“ reicht als Kritik Deinerseits völlig aus. Gehe anschließend trotzdem mit dem Welpen nach draußen. Es kann sein, dass er sich noch einmal löst. Lob ihn dann kräftig.

 


Wie lange dauert es, bis der Welpe stubenrein ist?

Die meisten Hunde sind erst mit einem Alter von 16 Wochen überhaupt in der Lage, Blase und Darm zu kontrollieren. Aus diesem Grund kann es schon einige Wochen dauern, bis Dein Welpe stubenrein ist. In extremeren Fällen kann es sich sogar über Monate ziehen. Dies ist zum einen vom Hund und zum anderen von der Konsequenz der Erziehung abhängig. Manchmal liegt es aber ebenso an äußeren Umständen. Passiert ein Missgeschick im Haus oder in der Wohnung, kann das bei jungen Hunden oft durch Unsicherheit, Angst oder Aufregung hervorgerufen worden sein. Häufig ist bei Welpen zum Beispiel zu beobachten, dass sie plötzlich pinkeln, wenn Fremde zu Besuch kommen. Dies erklärt oft auch, warum stubenreine Welpen plötzlich wieder rückfällig werden. Geduld, Vertrauen und Sicherheit spielen somit ebenfalls eine große Rolle, damit es mit der Stubenreinheit klappt.

Welpe in seinem Körbchen
Der Schlafplatz des Hundes will gut gewählt sein.


Wie wird der Welpe nachts stubenrein?

Bevor Du Dich schlafen legst, solltest Du nochmal mit dem Welpen nach draußen gehen. Außerdem kann es von Vorteil sein, wenn der kleine Hund in der Nähe Deines Bettes übernachtet. Aus folgenden Gründen:

  • Du kannst schneller merken, wenn der Welpe unruhig wird, weil er sich lösen muss.
  • Du kannst sein Hundebett in einen hohen Karton stellen, aus dem er alleine nicht herauskommen kann. Weil er sein Schlafplätzchen instinktiv nicht beschmutzen möchte, wird er winseln oder kratzen, damit Du ihn hinauslässt.
  • Alternativ kannst Du auch eine Hundebox neben Dein Bett stellen. Ist der Hund schon stubenrein, macht er sich ebenfalls meistens bemerkbar, wenn er dringende Geschäfte erledigen muss.

Ist es erforderlich, gehst Du auch nachts mit ihm nach draußen. So lernt er mit der Zeit, dass das Hundeklo sich nicht in den heimischen vier Wänden befindet. 


Es ist geschafft! Woran Du erkennst, dass der Welpe stubenrein ist

Macht der Welpe nicht mehr in die Wohnung, ist ein Meilenstein in seiner Erziehung erreicht! Ab nun macht er auf sich aufmerksam, sobald er sein Geschäft verrichten möchte. Er zeigt Dir dies durch akustische Signale wie Winseln, Fiepen oder sogar Bellen. Einige Tiere gehen auch zur Eingangstür oder schauen Dich an, um zu signalisieren, dass sie raus müssen. Auch, wenn Du den Eindruck hast, dass die „Mission Stubenrein“ nun geschafft ist, solltest Du dennoch weiterhin regelmäßig mit dem Hund nach draußen gehen. So minimierst Du das Risiko, dass es zu einem erneuten Missgeschick kommt. 

Weimaraner Welpe schaut fragend
Achte beim Training für Stubenreinheit auf die Signale des Hundes.

10 Tipps, wie das Zusammenleben mit dem Welpen sauber wird – und bleibt

  1. Viel frische Luft hält sauber! Je öfter Dein Welpe sein Geschäft draußen erledigt, desto schneller lernt er, dass dort sein Hundeklo ist. Bringe ihn deshalb möglichst oft ins Freie. In den Anfängen musst Du dies womöglich nicht nur tagsüber, sondern auch nachts mehrfach tun.
  2. Gutes Timing ist alles: Es gibt bestimmte Zeiten, in denen es wahrscheinlich ist, dass der Hund muss. Dies ist nach dem Aufwachen, Essen und Trinken sowie oftmals nach dem Spielen. Eine Gassirunde ist dann besonders empfehlenswert.
  3. Bleib freundlich/ Strafen sind kontraproduktiv. Dies erzeugt bei den Welpen Angst und führt wiederum dazu, dass schneller ein Malheur passiert. Zudem werden sie versuchen, mit dem Lösen zu warten, bis Du nicht anwesend bist. Und dadurch kannst Du nicht beobachten, ob er auffälliges Verhalten zeigt, weil er sich lösen möchte. Das ist natürlich für ein erfolgreiches Stubenreinheitstraining nicht förderlich.
  4. Ignoriere falsche Ratschläge! Als Ratschlag hört man leider immer wieder, dass man die Nase des Hundes in seinen Urin stoßen soll. Dies soll angeblich bei der Stubenreinheit helfen. Es gibt aber keine Belege dafür, dass das hilft. Zudem ist die Hundenase sehr empfindlich, weshalb liebevolle Hundehalter dies keinesfalls tun sollten.
  5. Wende kleine Tricks an! Helfen kann, wenn Du die Stelle, an der ein Missgeschick passiert ist, reinigst und anschließend dort sein Hundefutter verteilst. Ebenso wie ihren Schlafplatz verschmutzen die meisten Tiere auch ihren Futterplatz nicht. Dies ist besonders dann effektiv, wenn Deinem vierbeinigen Liebling meistens an der gleichen Stelle ein Missgeschick passiert.
  6. Achte auf den Inhalt Deines Putzmittels! Einige Reiniger mit Ammoniak animieren Hunde, sich an dieser Stelle zu lösen. Dies liegt am Geruch. Verwende daher zum Wegwischen des Missgeschicks keinen Essigreiniger oder andere Putzmittel mit Ammoniak.
  7. Nimm Dir Zeit beim Spaziergang! Es kann passieren, dass Du mit Deinem vierbeinigen Liebling gerade draußen warst und er sich löst, nachdem Ihr wieder zu Hause angekommen seid. Dies liegt oft daran, dass er beim Gassigehen zu abgelenkt gewesen ist oder sich unsicher gefühlt hat. Geh deshalb lieber etwas länger mit ihm spazieren. Helfen kann ebenfalls, wenn Du draußen mit ihm spielst und anschließend Eure Gassirunde lauft.
  8. Lobe zum richtigen Zeitpunkt! Führ ihn zu einem ruhigen Löseplatz, damit er sich ohne Ablenkung erleichtern kann. Mit der Belohnung solltest Du dabei warten, bis er fertig ist. Ansonsten kann ihn das Leckerchen in Deiner Hand vom Pinkeln oder Koten abhalten.
  9. Tragen als Trick! Wenn Du in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus lebst, ist es schwierig, den Welpen möglichst schnell zu einem Löseplatz zu bringen, ohne dass unterwegs ein Missgeschick passiert. Trag ihn daher nach unten oder nimm ihn auf den Arm, wenn Du mit dem Aufzug fährst. Die meisten Hunde pinkeln nicht, solange sie getragen werden. Vorsichtshalber kannst Du Deinen vierbeinigen Liebling in ein Handtuch wickeln.
  10. Verzage nicht bei Rückschritten! Es kann passieren, dass ein zunächst stubenreiner Welpe mit der Zeit wieder unsauber wird. Dies kann daran liegen, dass er immer weniger Schlaf braucht, wenn er heranwächst. Er benötigt dann mehr Beschäftigung, damit ihm nicht langweilig wird. Helfen kann in einem solchen Fall, wenn Du mit ihm längere Spaziergänge machst oder ihn mit Kopfarbeit auslastest. So wird er müde und muss sich wieder mehr ausruhen. Eine Ursache dafür kann auch sein, dass Du ihn nun öfter alleine lässt, da er älter ist. Hundetrainer können bei solchen und ähnlichen Problemen gezielte Tipps geben.

 


Fazit

Mit diesen Tipps und Tricks gelingt Dir die Stubenreinheit einfach und stressfrei! Denk stets daran, dass Du mit Deinem Welpen einen Verbündeten in Sachen Sauberkeit hast und dass Du ihm mit Aufmerksamkeit, Konsequenz und Gelassenheit eine wertvolle Stütze auf dem Weg dorthin bist. Nimm Dir genügend Zeit für diesen wichtigen Meilenstein in der Erziehung Deines jungen Hundes und zeige Deine Freude bei jedem Schritt in die richtige Richtung deutlich. Dann gehören kleine Missgeschicke in den heimischen vier Wänden ganz sicher bald zur Vergangenheit. 

Welpe stubenrein FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

Wie kann ich meinen Welpen stubenrein bekommen?

Beginne frühzeitig mit dem Training, nutze die Prägephase bis zur 20. Lebenswoche, um Deinem Welpen die Stubenreinheit beizubringen. Führe ihn regelmäßig nach draußen, besonders nach dem Schlafen, Essen und Spielen, und lob ihn, wenn er sein Geschäft draußen verrichtet. Sei konsequent und geduldig und vermeide jegliche Bestrafung, wenn es mal nicht klappt. 

Ab wann sollte ich mit der Stubenreinheit beginnen?

Starte sofort, wenn der Welpe bei Dir einzieht. Die Prägephase, in der Welpen besonders lernfähig sind, endet etwa mit der 20. Lebenswoche.

Wie oft muss ich mit meinem Welpen Gassi gehen?

Bei Welpen unter drei Monaten ungefähr alle 1,5 bis 2 Stunden, zwischen dem dritten und viertem Monat etwa alle 3 Stunden und danach alle 4 Stunden. Beachte, dass jeder Hund individuell ist und passe die Intervalle entsprechend an.

Was soll ich tun, wenn der Welpe in die Wohnung macht?

Bestrafe ihn nicht, sondern sage ruhig „Nein“. Gehe danach mit ihm nach draußen, um ihm zu zeigen, wo er sich lösen soll, und lobe ihn, wenn er draußen sein Geschäft macht.

Wie schaffe ich es, dass mein Welpe nachts stubenrein wird?

Gehe vor dem Schlafengehen mit ihm raus und lasse ihn in Deiner Nähe schlafen, damit Du seine Signale erkennst und rechtzeitig reagieren kannst. Sei darauf vorbereitet, auch in der Nacht mit ihm Gassi zu gehen, falls nötig.