Clickertraining mit Katzen kann helfen, erwünschtes Verhalten positiv zu bestärken. Grundlage dieses Trainings ist die "Operante Konditionierung". Der Katze wird beigebracht, dass auf jeden Click eine Belohnung folgt. Das Training eignet sich für alle Katzenrassen und Altersgruppen. Geduld und kurze Trainingseinheiten sind wichtig. Clickertraining bietet eine sinnvolle Beschäftigung und fördert die geistige und körperliche Aktivität der Katze.

Hunde haben einen unterschiedlich ausgeprägten "will to please" und orientieren sich gerne an ihren Menschen. Katzen dagegen sind sehr unabhängig und lassen sich nur in einem gewissen Maße erziehen. Sie holen sich, was sie brauchen, und ziehen sich zurück, wenn sie für sich sein möchten. Ein Clickertraining mit Deiner Katze kann eine gute Erziehungsmethode sein, um dem Stubentiger grundlegende Manieren und einige Tricks beizubringen. Wie funktioniert das Clickern und welche Übungen können die Samtpfoten lernen?


Clickern mit Katze – Erziehung und Tricks
Durch das Clickern kann man Katzen in gewissem Maße erziehen und ihnen Tricks beibringen.

Was ist das Clickertraining für Katzen?

Ziel ist, das Verhalten der Tiere mithilfe des Prinzips der operanten Konditionierung zu beeinflussen und zu belohnen. Die positive Bestärkung kann zum Beispiel erfolgen durch:

  • Leckerli
  • Streicheleinheiten
  • Individuelle Aufmerksamkeiten

Tiertherapeuten empfehlen das Clickertraining, insbesondere für Katzen. Diesen kannst Du mit dem Training eine ganz besondere Freude machen. Sie genießen es, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, neue Reize und Aufgaben für sie bereithält und sie sich körperlich und geistig betätigen dürfen.


Katzen Clickertraining in Kürze

  • Du bringst der Katze bei, dass auf jeden Click eine Belohnung folgt.
  • Deine Samtpfote lernt, dass bestimmte Verhaltensweisen einen Click auslösen und sie direkt im Anschluss daran eine Belohnung bekommt.
  • So merkt sie schnell, welches Verhalten sich für sie lohnt und zeigt deshalb genau dieses.

Expertenwissen Die "Operante Konditionierung" beruht auf den Forschungen des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner. Gemeint ist der Effekt, dass bei der Ausführung einer bestimmten Aktion auf einen Auslöser eine Belohnung erwartet wird. Bekannt ist Skinners Forschung auch als "Skinner-Box". Bei diesem Experiment wurden Ratten in einem reizarmen Käfig dazu konditioniert, beim Aufleuchten eines Lämpchens einen Hebel zu betätigen. Dieses Verhalten wurde dann unmittelbar mit einer Belohnung, nämlich Futter, positiv bestärkt.


Ist das Clickertraining für jede Katze geeignet?

  • Das Clickertraining eignet sich für jede Katzenrasse.
  • Unabhängig von ihrem Alter können Katzen mit dieser Trainingsmethode die unterschiedlichsten Verhaltensweisen erlernen.
  • Für das Clickertraining musst Du keine bestimmten Tageszeiten einhalten.

Exypertenwissen Das Clickertraining eignet sich zwar für jede Katze, nicht aber als Erziehungsmaßnahme um unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Erwünschte Verhaltensweisen können damit positiv bestärkt werden.




Vorbereitung für das Clickertraining 

Für das Clickertraining brauchst Du an sich nicht viel. Ein handelsüblicher Clicker und Snacks, die Deine Katze gerne frisst. Et voilà - das war es schon! Wir haben da etwas passendes für Dich: 




Katzen Schritt für Schritt trainieren

Für das Clickertraining verwendest Du einen Katzen-Clicker, welchen Du in der Regel in jedem Tierfachhandel kaufen kannst. Es funktioniert ähnlich wie der Knackfrosch, den Du vielleicht aus Deiner Kindheit kennst. Moderne Clicker besitzen entweder eine Zunge aus Metall oder einen Knopf aus Plastik. Wenn Du das Gerät betätigst, löst das ein klassisches Click-Geräusch aus. Daher hat der Clicker für Katzen auch seinen Namen.

Wie gewöhnen sich Deine Samtpfoten an den Katzen-Clicker?

In der Regel reagieren Katzen besonders auf eine Belohnung in Form von Futter oder Leckerli. Meist zeigen sie schon eine neugierige Reaktion auf das Rascheln mit einer Futtertüte. So gewöhnst Du Deine Katze ganz leicht an den Clicker: In dem Moment, in dem sie zu Dir kommt, clickerst Du und belohnst Deinen Liebling direkt mit einem Leckerli. Entferne Dich einige Schritte und wiederhole diesen Vorgang. Schnell wird sich Deine Samtpfote darauf einstellen und begreifen: Immer, wenn das Click-Geräusch ertönt, wirst Du sie belohnen. Jetzt kannst Du das Verfahren für das Erlernen jeder anderen Verhaltensweise einsetzen. Zeigt die Katze ein wünschenswertes Verhalten, bestätige sie darin sofort mit einem Click-Geräusch und im Anschluss daran mit einer Belohnung. Sie wird sich diesen Vorgang merken und das erwünschte Verhalten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder zeigen.


Tipp Eine Trainingseinheit sollte nicht mehr als zehn Wiederholungen umfassen. Schließlich soll das Clickertraining Deiner Katze auch Spaß machen. Wiederhole die Übungen am selben Tag zu einem späteren Zeitpunkt oder am darauffolgenden Tag.

Kätzchen-Erziehung mittels Clickertraining
Im Clickertraining lernt die Katze spielerisch Sachen, die der Mensch sich von ihr wünscht.

Und so geht es mit dem Clickertraining weiter

Du kannst den Clicker zuverlässig bedienen? Deine Katze hat begriffen, dass Du sie mit dem Click-Geräusch sofort belohnen wirst? Dann kannst Du die Übungen des Clickertrainings mit Deiner Katze jetzt vertiefen und Deiner Samtpfote besondere Tricks beibringen. Denke daran, Übung macht den Meister!

  • Ruhiger Ort
    Wichtig ist, dass Du die Übungen immer an einem ruhigen Ort durchführst. So kann sich Dein kleiner Tiger ganz darauf konzentrieren und wird nicht durch andere akustische oder optische Eindrücke abgelenkt.
  • Viel Zeit
    Auch solltest Du Dir genügend Zeit für das Training mit Deiner Katze nehmen, damit Ihr beide Euch ganz auf das Clickern konzentriert.
  • Erkennbares Signal
    Manche Katzenhalter benutzen eine bestimmte Decke oder einen Teppich, um ihrer Samtpfote ein besonderes Signal zu setzen. Das heißt so viel wie: Es geht los - wir trainieren jetzt.

Tipp Falls Du mit Leckerli arbeitest, bewahre diese in einem Beutel auf. Das verhindert, dass Deine Hände danach riechen, was Deinen kleinen Tiger während der Trainingsphase vermutlich ablenken könnte. In einem Beutel ist die Belohnung außerdem schnell griffbereit und kann direkt auf das Clickern erfolgen.


Was musst Du für das Clickertraining mit Katzen selbst mitbringen?

  • Üben Dich in Geduld. Nicht jedes Tier lernt gleich schnell. Entscheidend ist, dass Du in Deinem Verhalten konsequent bleibst und wirklich nur erwünschte Verhaltensweisen belohnst, unerwünschtes Verhalten wird ganz einfach ignoriert.
  • Auf keinen Fall solltest Du mit der Katze schimpfen. Das speichert sie als negatives Erlebnis ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie erneut an einer Trainingseinheit teilnimmt, sinkt dadurch.
  • Des Weiteren muss die Belohnung direkt auf das Clickern erfolgen, damit die Katze einen direkten Zusammenhang erkennen kann.
  • Wenn Du ihr spezielle Tricks beibringen möchtest, beginne mit einfacheren Übungen. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade zeigt die Tabelle:

Übung Schwierigkeitsgrad
Sitz machen Leicht
Auf Kommando hinlegen Leicht
Ringspringen Mittel
Selbstständig in die Transportbox steigen Mittel
Einmal um sich selbst drehen Mittel
Pfötchen geben Mittel

Bleibe stets konsequent. Nur so kannst Du Deiner Katze das richtige Verhalten antrainieren. Wenn Du nachgibst, gefährdest Du Trainingserfolge, denn sie wird sofort merken, wenn Du ungeduldig bist und das gekonnt ausnutzen.


Wann ist Clickertraining mit der Katze sinnvoll?

Clickern eignet sich hervorragend für Katzen, die im Alltag ohne jegliche Anregung schnell unterfordert sind. Diesen bietest Du mit dem Training eine sinnvolle Beschäftigung und willkommene Abwechslung. Mit dem Clickertraining kannst Du Deiner Katze individuelle Tricks beibringen, wie zum Beispiel:

  • Männchen machen
  • Pfote geben
  • Durch einen Ring springen
  • Balancieren
  • Spielgeräte apportieren
  • Auf Kommando Sitz machen

Daneben ist das Clickern eine Möglichkeit, die Miezen darin zu unterstützen, alltagsrelevante Dinge zu lernen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Benutzen eines Kratzbaums
  • Ohne Angst in die Transportbox steigen
  • Fellpflege zulassen
  • Zuverlässiges Aufsuchen der Katzentoilette
  • Durch eine Katzenklappe gehen
  • Abtrainieren unerwünschter Verhaltensweisen beispielsweise dem Spielen mit langen Vorhängen oder dem Kratzen an Möbelstücken


Fazit

Das Clickertraining mit Deiner Katze ist eine gute Möglichkeit, eigensinnige Tiger spielerisch zu erziehen. Wichtig ist, dass Du ausreichend Geduld mitbringst und darauf achtest, dass alle Beteiligten Spaß an den Übungen haben. Ihr solltet die gemeinsame Aktivität miteinander genießen können.


Clickertraining mit Katze FAQs – Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

 

Welche Ausrüstung wird für das Clickertraining benötigt?

Ein handelsüblicher Clicker und Snacks, die Deine Katze gerne frisst, sind ausreichend.

 

Wie gewöhnt man eine Katze an den Clicker?

Beim ersten Click sollte die Katze sofort mit einem Leckerli belohnt werden. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Katze das Click-Geräusch mit einer Belohnung verknüpft.

 

Ist Clickertraining für jede Katze geeignet?

Ja, Clickertraining eignet sich für jede Katzenrasse und jedes Alter.

 

Kann Clickertraining unerwünschtes Verhalten abtrainieren?

Clickertraining eignet sich vor allem zur positiven Bestärkung erwünschten Verhaltens und ist weniger effektiv zum Abtrainieren unerwünschten Verhaltens.

 

Wie lange sollten Trainingseinheiten dauern?

Eine Trainingseinheit sollte nicht mehr als zehn Wiederholungen umfassen. Wiederhole die Übungen am selben Tag zu einem späteren Zeitpunkt oder am nächsten Tag.

 

Was ist bei der Durchführung des Clickertrainings wichtig?

Wichtig sind Geduld, Konsequenz und dass die Belohnung direkt nach dem Click erfolgt. Trainingseinheiten sollten in einer ruhigen Umgebung stattfinden.

 

Wann ist Clickertraining sinnvoll?

Clickertraining eignet sich hervorragend für Katzen, die im Alltag unterfordert sind. Es bietet eine sinnvolle Beschäftigung und fördert geistige sowie körperliche Aktivität.