Deine Katze trinkt sehr viel – ist das ein Grund zur Sorge?
Hast Du das Gefühl, dass Deine Katze zu viel trinkt? Eigentlich sind Katzen ja dafür bekannt, dass sie eher wenig trinken. Mit der Zeit des Zusammenlebens bekommst Du ein Gefühl für das normale Trinkverhalten Deiner Samtpfote. Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir unsere Katzen an manchen Tagen nur ein- bis zweimal an ihrem Wassernapf ein paar Tropfen nippen sehen. Gerade an heißen Sommertagen macht man sich als Katzenhalter dann oft Sorgen, dass die Samtpfote zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt.
Aber was ist, wenn plötzlich genau das Gegenteil eintritt und Dein kleiner Tiger viel mehr Durst hat als gewöhnlich? Welche Ursachen können dahinterstecken? Musst Du Dir deshalb gleich Sorgen machen und mit der Katze zum Tierarzt fahren? In diesem Beitrag erhältst Du Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Trinkverhalten Deiner Katze.
Was trinken Katzen eigentlich?
In erster Linie trinken Katzen Wasser. Dabei hat jede Fellnase ihre eigenen Vorlieben: Die einen mögen es am liebsten, ihr Wasser aus einer Schüssel zu trinken. Die anderen trinken an einem fließenden Wasserhahn. Wieder andere mögen es im Freien aus einer Pfütze oder aus einem Bach zu trinken.
In der Regel haben Katzen einen täglichen Flüssigkeitsbedarf von 60 bis 80 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Das klingt viel, aber einen großen Teil davon nehmen sie bereits über ihr Nassfutter auf. Wenn Deine Katze keine reine Wohnungskatze ist, sondern auch mal draußen streunen kann, wirst Du sie noch seltener an Deinem Wassernapf zu Gesicht bekommen. Katzen, die in ländlichen Regionen oder am Stadtrand viel Auslauf bekommen, trinken meistens unterwegs auf ihren Abenteuerreisen.
Der Mythos „Milch“
Ein Widerspruch in sich ist das Thema „Milch“. Viele Katzen trinken besonders gerne Milch und bekommen von Ihren Haltern auch regelmäßig ein Schälchen Milch vor die Nase gestellt. Als Katzenliebhaber wachsen wir oft in dem Glauben auf, dass Katzen und Milch einfach zusammengehören. Aus Kinderbüchern und Geschichten lernen wir, dass Katzen Milch lieben. Dies entspricht auch der Realität, da das Trinken von Milch viele Katzen an die Säugezeit als Kätzchen erinnert. Tatsächlich können ausgewachsene Katzen meistens jedoch keine oder nur wenig Laktose verdauen.
Der Grund dafür liegt in ihrer körperlichen Entwicklung. Als Kitten verfügen junge Katzen über das Enzym Laktase, das sie dazu befähigt, Laktose, also den Milchzucker, zu spalten. Über die Muttermilch nehmen die kleinen Katzen wichtige Nährstoffe auf, um sich zu entwickeln und zu wachsen. Je älter unsere Kätzchen werden, desto mehr werden sie an feste Nahrung gewöhnt und desto weniger benötigen sie dieses Enzym. Durch die gesunkene Produktion der Laktase verlieren unsere Katzen die Fähigkeit Laktose zu verdauen, und Milch wird für Sie immer unverträglicher.
Einige Katzenbesitzer geben ihren Samtpfoten mit Wasser verdünnte Milch. Auch wenn Deine Katze den Geschmack der Milch liebt, solltest Du dabei vorsichtig sein, da es auch bei verdünnter Milch zu Beschwerden kommen kann. Wenn Deine Katze zu den Milchliebhabern gehört, biete ihr doch laktosefreie oder spezielle Katzenmilch an.
Unbedenkliche Ursachen für vermehrten Durst Deiner Katze
Wenn Deine Katze plötzlich sehr viel trinkt, muss nicht gleich eine Erkrankung der Grund dafür sein. Ein erhöhtes Trinkverhalten kann harmlose Ursachen haben, über die Du Dir keine Sorgen machen musst.
Hohe Temperaturen
Wenn es im Sommer sehr heiß ist, geht es den Katzen wie den Menschen: Hohe Temperaturen machen uns allen zu schaffen. Wir schwitzen viel, haben mehr Durst und trinken viel Wasser. Genauso empfinden unsere kleinen Tiger. Wenn sie dann viel trinken, ist das sogar gut so. Denn die aufgenommene Flüssigkeit hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.
Trockenfutter und salzhaltige Leckerlis
Besonders intensiv kann ihr Durstgefühl nach dem Verzehr von Leckerlis sein. Das liegt daran, dass sie oft viel Salz enthalten, was zwar lecker schmeckt, aber durstig macht. Achte daher beim Kauf von Katzenfutter und kleinen Leckereien auf die Zusammensetzung der Nahrung, insbesondere was den Salzgehalt betrifft. Eine Belohnung mit köstlichen Leckerlis darfst Du Deiner Samtpfote hin und wieder schon gönnen, übertreibe es aber nicht – auch im Hinblick auf dadurch entstehendes Übergewicht.
Ja, Katzen nehmen unter anderem auch Flüssigkeit über Nassfutter auf. Da ein Trockenfutter fast keine Wasserreserven für Deine Katze bereithält, kann sie daraus auch kaum Flüssigkeit ziehen und trinkt automatisch mehr. Wenn Deine Katze ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie viel trinkt.
Trächtigkeit oder andere hormonelle Schwankungen
Ist Deine Katze in freudiger Erwartung auf Nachwuchs? Dann musst Du Dir keine Sorgen um den gesteigerten Durst Deiner Katze machen. Im Falle einer Trächtigkeit trinken Katzen kurz vor der Geburt besonders viel. Auch nach der Geburt ist es normal, dass sich der Flüssigkeitsbedarf erhöht und Deine Katze mehr trinkt. Schließlich muss sie permanent Milch für ihre Kätzchen zum Säugen produzieren.
Katze trinkt sehr viel – wann ist das ein Grund zur Sorge?
Natürlich kann grundsätzlich immer auch eine Krankheit hinter einer ungewohnten Verhaltensweise stecken. Der Verdacht auf eine Erkrankung liegt nahe, wenn das viele Trinken plötzlich auftritt und über Tage anhält.
In diesen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt unbedingt nötig. Dein Veterinär wird Dich sicher fragen, wie viel Deine Katze denn trinkt. Dazu misst Du am besten einmal in 24 Stunden mit einem Litermaß nach, wie viel Wasser aus dem Napf verschwunden ist.
Was sind mögliche Ursachen dafür, wenn die Katze viel trinkt?
Eine genaue Antwort auf diese Frage kann Dir nur Dein Tierarzt geben. Deswegen empfehlen wir Dir bei Verdacht auf eine Erkrankung, Deine Katze beim Tierarzt vorzustellen. Nur er kann Deine Katze untersuchen und eine Diagnose stellen.
Fazit
In den meisten Fällen ist es unbedenklich, wenn Deine Katze viel trinkt. Gerade in den heißen Monaten oder bei einer Extraportion Leckerlis kann es vorkommen, dass das Wasserschälchen schneller leer ist als gewohnt. Dennoch solltest Du ein wachsames Auge haben und das Verhalten Deines Tieres beobachten. Bei Verdacht auf eine Erkrankung kontaktierst Du am besten sofort Deinen Tierarzt. Nur er kann Dir Gewissheit über den Gesundheitszustand Deiner Katze geben.