So erziehst Du Deine Katze richtig

Katzen sind anmutige Haustiere, die teilweise sehr eigensinnig sein können. Und trotzdem ist eine Erziehung unerlässlich. Wer ein Kätzchen oder eine erwachsene Katze bei sich aufnimmt, sollte ihr die Regeln im neuen Zuhause klar und deutlich vermitteln. Die Frage ist nur: Wie erzieht man eine Katze richtig? Wenn Du Dir die Bedürfnisse Deiner Fellnase vor Augen hältst, sie artgerecht behandelst und ihr Freiraum schenkst, klappt es auch mit der frustfreien Erziehung. Wir geben Dir in diesem Beitrag einige hilfreiche Tipps mit an die Hand, damit die Katzenerziehung zum Kinderspiel wird.

 

Lassen sich Katzen überhaupt erziehen?

Eine berechtigte Frage, die sich Katzenbesitzer immer wieder stellen: Ist es überhaupt möglich, eine Katze zu erziehen? Ja, das ist es! Achte darauf, dass Du Deine Fellnase zu nichts drängst und sie nicht herumkommandierst. Sobald sie sich unwohl fühlt, entzieht sie sich der Situation. Der Lernerfolg ist somit hinüber. Mit ein wenig Einfühlsamkeit, viel Geduld und Kontinuität wirst Du Deinem Stubentiger jedoch schnell zeigen, welches Verhalten erwünscht oder ungewollt ist. Beachte: Jede Katze ist anders und sollte individuell betrachtet werden. Kein Charakter gleicht dem anderen. Wenn Du anhaltende Probleme mit der Erziehung Deiner Katze hast, empfiehlt es sich, einen Spezialisten aufzusuchen.

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Katzen lassen sich nicht so leicht erziehen wie Hunde
 

Lernvoraussetzung: Die Sprache der Katzen verstehen

Damit ein harmonisches Zusammenleben mit Deiner Katze funktioniert, ist es nicht nur wichtig, dass Deine Katze Dich versteht. Es ist mindestens genauso wichtig, dass Du Deine Katze verstehst. Und das ist gar nicht so schwer! Unsere Fellnasen zeigen uns durch Ihre Körpersprache deutlich, wie sie sich fühlen und ob ihnen etwas gefällt. Wenn Du die Sprache Deiner Katze verstehen und lernen willst, findest Du alle wichtigen Tipps und Tricks in diesem Beitrag: Katzensprache lernen.

 

 

Katzen richtig belohnen und tadeln

Um Katzen richtig zu erziehen, sollten sich Katzenbesitzer über die Regeln in ihrem Haushalt im Klaren sein. Für den Lernerfolg ist Konsequenz unabdingbar.

Beispiel: Wenn Du Deiner Fellnase an einem Sonntag erlaubst, aufs Bett zu springen und sie am Dienstag deswegen bestrafst, verwirrst Du Deine Katze. Regeländerungen können den gesamten Lernerfolg zunichtemachen. Deswegen: Konsequent und stark bleiben!

Wir – Menschen und Tiere – lernen viel lieber aus Freude als aus Angst. Deswegen solltest Du versuchen, Deine Fellnase für erwünschtes Verhalten gezielt zu belohnen. Diese positive Bestärkung prägt sich im Gedächtnis ein und stärkt die Bindung zwischen Euch. Deine Katze wird zwischen der Belohnung (Leckerli oder Streicheleinheit) und ihrem Verhalten schnell eine Verknüpfung herstellen und sich somit ihrem Zuhause anpassen. 

Du kannst Deine Fellnase auch mit einem strengen „Nein“ tadeln. Ein klares „Nein“, „Aus“ oder „Hör auf“ sollte immer in der gleichen, ernsten Tonlage gesagt werden. Schreien ist hingegen nicht nötig. Katzen sind sehr feinfühlige Wesen und verstehen den scharfen Unterton in Deiner Stimme. 

Wenn Deine Miez etwas Unerwünschtes anstellt, sollte das „Nein“ sofort erfolgen. Zeige Deiner Katze, dass ihr aktuelles Verhalten fehl am Platz ist. Gib Deiner Fellnase außerdem eine Verhaltens-Alternative. Wenn Du nicht willst, dass Deine Katze ihre Krallen an der Tapete schärft, tadle sie mit einem „Nein“ und zeige ihr die Alternative des Kratzbaums. Sobald Dein Stubentiger den Kratzbaum verwendet, lobe ihn wieder kräftig.

 

 

Clicker-Training

Eine weitere Erziehungsmethode für Katzen ist das sogenannte Clicker-Training. Dabei wird ein positiver Reiz, der auf eine Verhaltensweise folgt, mit dem Clicker verbunden. Diese Art des operativen Lernens verspricht in den meisten Fällen große Erfolge und viele Katzen haben Freude daran. Willst Du mehr zum Clicker-Training erfahren? Unter folgendem Beitrag findest Du alle wichtigen Informationen: Clickertraining mit Katze: Lassen sich die kleinen Tiger erziehen?

 

Katzen und Kätzchen stubenrein machen

Eine der elementarsten Verhaltensweisen einer Hauskatze ist die Stubenreinheit. Gerade Wohnungskatzen sind auf ein Katzenklo angewiesen und Du bist sicher ebenfalls glücklich, wenn Deine Miez stubenrein ist. Wie gewöhnt man eine Katze ans Katzenklo?

Auch bei der Gewöhnung ans Katzenklo gilt: mit Geduld und ohne Zwang. Katzen sind sehr reinliche Tiere. Ihre Exkremente zu vergraben gehört zu ihrem natürlichen Instinktverhalten. Wenn Du Deiner Fellnase ein Katzenklo zur Verfügung stellst, sollte dies an einem ruhigen Ort stehen, gut zugänglich sein und nicht verschoben werden. Bleibe anfangs stets in der Nähe Deines Stubentigers – insbesondere, wenn er frisst. Die meisten Katzen wollen nach dem Fressen das Katzenklo aufsuchen. Das ist die Chance, Deine Miez an die Toilette zu gewöhnen! Wenn Deine Katze allein in die Katzentoilette steigt, lobe dies fleißig. Andernfalls setze Deine Fellnase im Katzenklo ab. Verrichtet sie dort ihr Geschäft? Dann darfst Du wieder fleißig loben. Reinige das Katzenklo nicht sofort nach der Benutzung. Deine Fellnase wird ihr Katzenklo mit ihrem Notduft-Geruch verknüpfen. Diese Prozedur solltest Du mehrmals wiederholen, bis Dein Stubentiger das Katzenklo akzeptiert und es eigenständig benutzt.

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Auch Katzen können Sozialkompetenz entwickeln

 

Sozialkompetenz bei der Einzel- oder Paarhaltung

Um mit anderen Lebewesen friedlich zusammenzuleben, benötigen Katzen wie auch Menschen eine ausgebildete Sozialkompetenz. Das bedeutet, dass eine Katze weiß, wie man sich rücksichts- und respektvoll verhält. Ob Du eine oder mehrere Katzen hältst, hängt von Deiner individuellen Lebensweise ab. Fakt ist aber, dass Katzen in einer Paar- oder Mehrhaltung oftmals sozial kompetenter sind, da sie im Miteinander Rücksicht, Respekt, Hierarchieverhältnisse, Schmerz und Zuwendung lernen. Ein starkes Territorialverhalten, Futterneid oder Eifersucht kann einer Katze abgewöhnt werden, wenn sie mit anderen Artgenossen zusammenlebt. 

Wenn Du jedoch nur eine Katze hast und ihre Sozialkompetenz trainieren willst, ist das ebenfalls problemlos möglich. Durch das gemeinsame Spielen, Trainieren und Kuscheln lernt Deine Katze ebenfalls, wann ihr Verhalten angemessen ist. Wenn Dein Stubentiger Dich beim Spielen zu sehr kratzt oder Dich sogar angreift, kann dies durch ein scharfes „Nein“ und Abwendung unterbunden werden. Deine Katze lernt somit, dass Dir ihr feindseliges Verhalten nicht gefällt. Genauso verhält es sich auch bei der Futterverteilung und im Territorialverhalten. Beide Ressourcen verwaltest Du als Katzenbesitzer, was Du durch eine klare Erziehung mit Lob und Tadel vermittelst.

 

Die Katze Katze sein lassen

Deine Katze zeigt ein unerwünschtes Verhalten? Nimm es nicht persönlich. Deine Katze will Dich nicht ärgern. Viele Verhaltensweisen stecken in der Natur Deiner Katze. Dazu gehören z. B. das Stutzen der Krallen und nächtliches Herumtollen. Du wirst Deinem Stubentiger weder das Kratzen noch das Jagen abgewöhnen können. Aber Du kannst ihm beibringen, wo und womit er kratzen und spielen darf. Zeige Deiner Katze die Alternativen und bewege sie dazu, ihre instinktiven Bedürfnisse am jeweiligen Katzenzubehör zu befriedigen. Eine Katze zu erziehen ist ein Prozess, der mit viel Liebe und Geduld verbunden ist. Wenn Du es jedoch schaffst, Deiner Fellnase die Regeln Deines Hauses beizubringen, steht einem harmonischen Zusammenleben nichts mehr im Wege.