Katzenbabys sind niedlich, brauchen aber viel Pflege und Erziehung. Geduld, Empathie und klare Regeln sind wichtig. Unerwünschtes Verhalten ignorieren, erwünschtes belohnen. Schimpfen oder Bestrafen verunsichert Kätzchen. Kitten sollten bis zur 12. Woche bei der Mutter bleiben. Katzenbabys haben hohe Nährstoffbedürfnisse und benötigen regelmäßige kleine Mahlzeiten. Freigang sollte erst nach einigen Wochen eingeführt und nur nach den nötigen Impfungen begonnen werden.

Kulleraugen, rosa Näschen und kuscheliges Fell: Katzenbabys wecken mit ihrem niedlichen Aussehen bei vielen Tierfreunden Beschützerinstinkte. Kein Wunder, dass Katzen die Statistik als beliebtestes Haustier Deutschlands anführen. In Asien gelten sie sogar als Glücksboten und heilige Tiere. Kitten brauchen zum Großwerden aber nicht nur Zuwendung. Trotz aller Verliebtheit in Deinen flauschigen Tiernachwuchs solltest Du Dich deshalb mit dem kleinen 1x1 der richtigen Aufzucht und Erziehung von Katzenkindern beschäftigen. Das nachfolgende Porträt will Dir mit relevanten Wissensgrundlagen dabei helfen, die Bedürfnisse Deines kleinen Schützlings zu verstehen.



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Die Hauskatze – ein Steckbrief

  • Ursprüngliche Herkunft: Ostafrika
  • Verbreitung: weltweit
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: bis 50 Zentimeter
  • Gewicht: 2 bis 8 Kilogramm
  • Lebenserwartung: 10 bis 16 Jahre
  • Ernährungstyp: Fleischfresser
  • Nahrung: Insekten, Nagetiere, Vögel
  • Aussehen: braun, schwarz, weiß, rot, getigert
  • Lebensraum: sehr anpassungsfähig
  • Geschlechtsreife: ab dem 12. Monat
  • Paarungszeit: ganzjährig
  • Tragzeit: 60 bis 65 Tage
  • Wurfgröße: 2 bis 8 Junge
  • Sozialverhalten: Einzelgänger


Katzenbaby vs. erwachsene Katze

Mit einer Baby-Katze übernimmst Du – wie bei jedem Tier – eine große Verantwortung. So drollig kleine Kitten auch aussehen, sie werden schnell erwachsen. Im Alter von sechs bis acht Monaten sind sie geschlechtsreif, mit zwölf Monaten zählen sie bereits als ausgewachsen. Wer sich ein Katzenbaby ins Haus holt, hat also in relativ kurzer Zeit vieles im Umgang mit dem kleinen Neuzugang zu lernen und einzuüben. Zunächst solltest Du Dir jedoch einige grundlegende Fragen stellen:


Wer sich darauf ehrliche Antworten gibt, wird als Katzenbesitzer keine bösen Überraschungen erleben. Trotz aller Tierliebe solltest Du Dir zudem klar machen, dass Jungtiere vergleichsweise mehr Zeit benötigen als ein ausgewachsenes Tier, z. B. aus dem Tierheim. Ältere Tiere sind ruhiger, haben zu ihrer Persönlichkeit gefunden und zeigen ihre Vorlieben und Abneigungen eindeutig. Sie lassen weniger Fragen offen und der Erziehungsaufwand ist definitiv geringer als bei Katzenbabys.
Tipp Die Jungen einer Hauskatze werden von der Allgemeinheit bzw. in Fachkreisen unterschiedlich bezeichnet: Katzenbabys, Kätzchen, Katzenjunge und Kitten sind häufig zu hören. In Fachkreisen spricht man auch von „Katzenwelpen“.



Kitten-Erziehung: Was ist zu beachten

Wenn Du Dir ein zwölf Wochen altes Katzenbaby in den Haushalt holst, musst Du Dich von Anfang an darauf einstellen, geduldige Erziehungsarbeit zu leisten. Einerseits brauchen Kitten noch viel Geborgenheit und Schutz. Gleichzeitig gilt es, dem Toben der kleinen Wilden rechtzeitig Einhalt zu gebieten. Wichtig ist beim Kitten-Erziehen: Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert, erwünschtes Verhalten wird belohnt. Wenn Du Deine Katzen richtig erziehen möchtest, solltest Du folgende Fehler vermeiden:

  • Lautes Schimpfen oder Schreien: Beides verunsichert den kleinen Liebling und führt zu Stress. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Bruch im Verhältnis zwischen Kätzchen und Halter. Lautstärke ist für Katzen extrem unangenehm, weil sie ein dreimal besseres Gehör besitzen als wir Menschen.
  • Bestrafung: Ist dem kleinen Wildfang ein Malheur passiert, sind Schläge, Wegsperren und Aggression absolut falsche Mittel, um ihm beizubringen, dass er sich falsch verhalten hat. So wird das Vertrauen empfindlich gestört und das Kätzchen kann Angst und Scheu entwickeln.
  • Der falsche Zeitpunkt: Soll das Kleine für ein Missgeschick, z. B. eine umgekippte Pflanze, gerügt werden, müsste die Kritik theoretisch unmittelbar dem Geschehen folgen und nicht erst beim Nachhausekommen. Das würde dein Katzenbaby nicht verstehen. Ein Katzenkind lernt nicht durch Bestrafung, sondern durch ruhige, sparsam eingesetzte Kommandos wie z. B. „Nein“.

Es ist ein Vorurteil, zu glauben, dass Du jungen Katzen nichts beibringen kannst. Mit der nötigen Ruhe und Geduld können Katzenkinder lernen, auf ihren Namen zu hören, das Kommando „Nein“ zu begreifen und beim Berühren der Pfote mit dem Kratzen an Gegenständen zu stoppen. Katzenbabys aufziehen erfordert viel Geduld und Empathie!
 

Wann darf ein Katzenbaby von der Mutter getrennt werden?

Nach einer Tragezeit von circa 62 bis 65 Tagen werden die Jungen geboren. Die Größe des Wurfs hängt von der Rasse ab. Häufig sind es vier bis fünf Katzenbabys, die mit geschlossenen Augen in den ersten Wochen vollkommen auf die Fürsorge der Katzenmutter angewiesen sind. Sie säugt sie und stimuliert durch das Lecken am Bauch der Kleinen, dass diese urinieren. Kätzchen öffnen ihre Augen erst nach gut einer Woche. Bis die Sehfähigkeit vollständig ausgebildet ist, dauert es nochmals neun Wochen. Erst dann ist die Sehschärfe der Katzenbabys optimal und ihre Entwicklung so weit, dass sie anfangen, die Welt zu erkunden.

Kitten-Geschwisterpärchen frontal
Im Spiel mit den Geschwistern lernen Katzenbabys die Welt und ihre Anforderungen kennen.

In dieser Zeit lernen sie durch Nachahmen und spielen mit den Geschwistern und erfahren, wie die Katzentoilette zu benutzen ist und wie Körperpflege funktioniert. Das ist einer der Gründe, weshalb Katzenbabys bis zur 12. Woche bei ihrer Mutter bleiben sollten, um diese elementare Phase der Sozialisierung abzuschließen. Dazu kommt, dass sie zwar bereits ab der dritten Woche auch etwas feste Nahrung fressen, aber die Milch der Mutter noch bis zur siebten Woche essenziell ist. Viele Katzenbabys werden sogar noch bis zur Trennung von der Katzenmama gesäugt.
Tipp Bei Katzenbabys kannst Du das Geschlecht leicht erkennen. Kitten, deren Genitalien eine i-Form zeigen, sind weiblich. Ist die Form eines Doppelpunkts zu sehen, ist das Kleine männlichen Geschlechts.



Kitten-Ernährung im Alter von drei Wochen

Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb eine Katzenmutter ihre Kleinen nicht säugt. Sie kann krank oder gar bei der Geburt verstorben sein. Manchmal nimmt eine Katze ihre Jungen einfach nicht an, weil sie selbst zu jung ist. Dann bleibt oft nur die Option, Katzenbabys mit der Flasche aufzuziehen und ihnen rund um die Uhr, alle drei Stunden, das Milchfläschchen sowie die nötige Körperwärme und Berührungen zu bieten.
Ersatzmilch erhältst Du beim Tierarzt oder im Fachhandel. Besonders Neugeborene und 4 Wochen alte Katzenbabys sind sorgsam zu füttern. Im Fachhandel oder beim Arzt erhältst Du zudem relevante Informationen, wenn es z. B. um das richtige Kittenfutter oder die Futtermenge für Kitten geht. Zusätzlich muss beim Katzenbaby nach jeder Nahrungsaufnahme eine sanfte Massage des Bäuchleins folgen, zumindest bis der kleine Stubentiger die ersten drei Wochen überstanden hat.

Frontalaufnahme Katzengeschwister
Wenige Wochen alte Kitten müssen alle drei Stunden mit Ersatzmilch gefüttert werden.

Tipp Am Anfang ist es wichtig, dass Du die Katzenbabys alle drei Stunden fütterst. Ab der dritten Lebenswoche werden die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten größer. Am besten ist es, ein Gewichtsprotokoll zu führen. Wenn die Kleinen dann vier Wochen alt sind, kannst Du mit dem Zufüttern von Kitten-Nassfutter oder eingeweichter fester Babykost beginnen.


 

Baby-Katzen richtig füttern: Wie viel fressen Kitten im Alter von zwölf Wochen?

Katzenbabys haben in ihrem ersten Lebensjahr einen besonders hohen Bedarf an Nährstoffen, vor allem an hochwertigem Eiweiß, aber auch an Flüssigkeit, damit sie sich perfekt entwickeln können. Anfangs ist die Milch der Katzenmutter die ideale Ernährung für die Kleinen. Wenn nach Wochen die Milchproduktion bei der Katzenmutter abflaut, kannst Du in der sogenannten Entwöhnungsphase mit dem Zufüttern bei den Babys beginnen.
Hierfür ist es wichtig, in ein hochwertiges Katzenfutter für Kitten zu investieren, denn in diesem Alter sind die Kleinen besonders krankheitsanfällig. Katzenkinder sollten wöchentlich circa 100 Gramm zunehmen. Als Katzehalter solltest Du das Bäuchlein regelmäßig auf Blähungen untersuchen. Denn letzteres kann ein Anzeichen für Verdauungsbeschwerden sein, die nur mithilfe eines Tierarztes behandelt werden sollten. Deshalb ist es sinnvoll, den Katzenbabys die Entwöhnung von der Muttermilch zu erleichtern. Das geschieht entweder mit Feuchtfutter oder mit einem Brei aus festem Futter, das Du in Wasser einweichst. Erst nach acht Wochen kannst Du Kitten mit uneingeweichter Trockennahrung füttern.
Ab dem dritten Lebensmonat ernährt sich das Kleine dann nur noch von Kittenfutter. Der kleine Katzenmagen braucht anfangs im Idealfall vier bis sechs kleine Mahlzeiten täglich. Erst ab dem zwölften Lebensmonat solltest Du Dein Kätzchen schrittweise auf Katzenfutter für erwachsene Tiere umgewöhnen.

Hochwertiges Nassfutter für Kitten


Ein Nassfutter, welches als Alleinfuttermittel deklariert ist, ist besonders gut für Dein Kitten geeignet, da es alle wichtigen Nährstoffe liefert. Außerdem erleichtert es den Übergang von der Muttermilch auf die erste Nahrung und enthält im Vergleich mehr Flüssigkeit als Trockenfutter. Ein hochwertiges Nassfutter für Kitten zeichnet sich durch einen hohen Fleischanteil und den Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe aus. Es fördert ein gesundes Wachstum Deines Kittens. Regelmäßige Mahlzeiten mit einem hochwertigen Kittenfutter legen quasi den Grundstein für ein langes und gesundes Leben Deines kleinen Lieblings.



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Tipp Wenn das Kleine noch nicht mit dem Futternapf zurechtkommt, liegt das daran, dass es noch nicht gelernt hat, sich herunter zu beugen. Am besten fütterst Du Dein Kitten dann mit dem Löffeltrick. Das heißt, Du hältst etwas Futter auf dem Löffel in Brusthöhe des Kätzchens und senkst ihn langsam Richtung Napf ab.



Freigang für Katzenbabys

Holst Du Dein „Wunschkind“ oder möglicherweise sogar mehrere Samtpfoten zu Dir nach Hause, ist viel Aufregung geboten. Beide Parteien – Du als Katzenbesitzer und Deine neuen Mitbewohner – müssen sich erst einmal aneinander gewöhnen. Deshalb raten Tierärzte und Experten zu viel Geduld im Umgang mit Kitten. Du solltest zudem ausreichend Zeit einplanen, um den Bedürfnissen der Katzenkinder gerecht zu werden. Ziehen ein oder zwei junge Katzen bei Dir ein, ist es wichtig, sie langsam einzugewöhnen und sie erst einmal drei bis vier Wochen im Haus zu halten, bis sie sich heimisch fühlen.
Danach kannst Du die Katzenbabys schrittweise an Freigang gewöhnen, sofern die Umgebung dafür geeignet ist oder im Idealfall sogar ein Garten zur Verfügung steht. Anfangs ist es am besten, Du setzt Dich zusammen mit ihnen nach draußen und rufst sie regelmäßig beim Namen, während die Kleinen das Terrain erforschen. Das wird Deinem Katzennachwuchs Orientierung und Sicherheit geben. Später kannst Du auch eine Katzenklappe an der Haustüre installieren, damit Deine Lieblinge jederzeit raus- und reinflitzen können. So ersparst Du Dir das Mühsal eines ewigen „Pförtners“.
Expertenwissen Aber Achtung: Katzenbabys impfen ist vorab eine unerlässliche Pflicht. Deine kleinen Schützlinge müssen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und -leukose sowie – falls nötig – gegen Tollwut geimpft werden. Danach können sie ihren Bewegungsdrang im Freien ausleben!



Katzenbabys FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp


Wann darf ein Katzenbaby von der Mutter getrennt werden?

Katzenbabys sollten frühestens nach der 12. Woche von der Mutter getrennt werden, damit sie wichtige Sozialfähigkeiten erlernen können.

 

Wie oft sollte ein Katzenbaby gefüttert werden?

In den ersten Wochen sollten Katzenbabys alle drei Stunden mit Muttermilch oder spezieller Ersatznahrung gefüttert werden, sofern die Mutter verstorben ist oder andere Gründe vorliegen. Ab der dritten Woche werden die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten größer. Bei der Umstellung auf feste Nahrung sollten im Idealfall vier bis sieben kleine Mahlzeiten gefüttert werden.

 

Was fressen Katzenbabys nach der Entwöhnung von der Muttermilch?

Nach der Entwöhnung von der Muttermilch sollten Katzenbabys mit speziellem Kittenfutter gefüttert werden. Anfangs eignet sich Nassfutter oder eingeweichte feste Babykost.

 

Wann dürfen Katzenbabys nach draußen?

Katzenbabys sollten erst nach einigen Wochen im neuen Zuhause und nur nach den notwendigen Impfungen Freigang bekommen.

 

Wie erkenne ich das Geschlecht eines Katzenbabys?

Das Geschlecht eines Katzenbabys lässt sich relativ einfach an den Genitalien erkennen. Eine i-Form deutet auf ein weibliches, eine Doppelpunkt-Form auf ein männliches Katzenbaby hin.

 

Wie erziehe ich mein Katzenbaby richtig?

Unerwünschtes Verhalten sollte ignoriert und erwünschtes Verhalten belohnt werden. Schimpfen oder Bestrafen verunsichert das Kätzchen und sollte vermieden werden.

 

Welche Impfungen benötigen Katzenbabys?

Katzenbabys müssen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und -leukose sowie gegebenenfalls gegen Tollwut geimpft werden.