Pferde brauchen kontinuierlich Raufutter in Form von Heu. Heu ist die Basis der Pferdefütterung und liefert dem Pferd Energie und Nährstoffe. Pferde sind Dauerfresser und lange Fresspausen können zu Magengeschwüren und Koliken führen. Kraftfutter versorgt das Pferd mit Energie und wird nach Bedarf gefüttert. Mineralfutter versorgt es mit wichtigen Nährstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, wenn diese im Heu fehlen. Saftfutter wie Möhren und Äpfel liefern ebenfalls Vitamine. Das Pferd sollte das Raufutter immer vor dem Kraftfutter und Mineralfutter fressen. Zu wenig, zu viel oder falsches Futter kann u.a. zu Koliken führen, deshalb immer auf eine ausgewogene Ernährung und richtige Lagerung des Futters achten. Pferdeernährung muss individuell angepasst sein - bei Unsicherheiten hilft eine Futterberatung.

Seine Vergangenheit macht Dein Pferd zu einem klassischen Steppenbewohner. Der Magen Deines Pferdes möchte kontinuierlich Raufutter wie Heu oder Stroh aufnehmen (in freier Wildbahn fressen Pferde über zwölf Stunden pro Tag). Durch die heutige Pferdehaltung nehmen die Tiere ihre Nahrung jedoch nicht mehr kontinuierlich in kleinen Portionen auf, sondern meist in zwei bis drei großen Mahlzeiten. Dies birgt gesundheitliche Risiken, weshalb eine ausgewogene und artgerechte Pferdeernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Pferdes sehr wichtig ist.

Raufutter, Saftfutter, Kraftfutter und Mineralfutter: Die Nahrung der Pferde

Die Nahrung der Pferde lässt sich in vier Kategorien einteilen. Das Raufutter ist die wichtige Grundlage der Pferdefütterung. Heu, Gras und Stroh gehören zum Raufutter und liefern dem Pferd vor allem Rohfaser und Energie zur Erhaltung wichtiger Körperfunktionen. Obst und Gemüse wie Möhren, Äpfel und Rote Bete werden unter dem Begriff Saftfutter zusammengefasst und werden oft in den Wintermonaten als Vitaminergänzung zugefüttert. Zum Kraftfutter gehören Getreide wie Hafer, Gerste und Mais, aber auch Mischungen verschiedener Futterkomponenten in Pferdemüslis und Pellets. Kraftfutter wird nach Bedarf gefüttert und liefert zusätzlich Energie. Mineralfutter liefern alle wichtigen Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe, die im Heu heutzutage leider häufig fehlen. Die richtige Pferdefütterung setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. 


Das richtige Pferdefutter für Dein Pferd finden

Um Dir die Suche nach dem passenden Futter für Dein Pferd zu erleichtern, haben wir eine Entscheidungshilfe erstellt. Viel Spaß beim Futterfinden!


Pferdeernährung: Bestandteile guten Futters

Dein Pferd benötigt eine ausgewogene Ernährung, um seine Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten. Die entscheidensten Bestandteile im Pferdefutter sind:

Fette Fette sind ein wichtiger Energieträger, besonders für die Ausdauer Deines Pferdes. Auch für den Aufbau von Zellmembranen und Körperfettgewebe spielen sie eine entscheidende Rolle. Essentielle Fettsäuren sind zudem wichtig für Hautgesundheit, Fruchtbarkeit und Immunkraft Deines Pferdes.
Kohlenhydrate Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Sie liegen in Form von Rohfaser, Stärke und Zucker vor. Ihr Energiegehalt ist jedoch nur etwa halb so hoch wie der von Fetten.
Proteine Proteine sind für den Körper Deines Pferdes sehr wichtig, denn sie werden für den Aufbau neuer Zellen, sowie Reparaturen am Zellgewebe benötigt. Zudem sind sie für die Bildung von Verdauungsenzymen und Drüsensekreten (z.B. Hormonen) verantwortlich.
Vitamine Vitamine unterstützen den Stoffwechsel Deines Pferdes. Während die meisten Vitamine von Deinem Pferd selbst gebildet werden können, musst Du die essentiellen Vitamine A und E dem Pferd zumindest in Vorstufen zur Verfügung stellen.
Mineralstoffe Mineralstoffe sind für den Aufbau von Körpergewebe, Zellen, Knochen, und Zähnen von entscheidender Bedeutung. Sie stellen außerdem weitere wichtige Abläufe innerhalb des Körperhaushalts Deines Pferdes sicher.

In der modernen Pferdefütterung empfiehlt es sich täglich eine Kombination aus Raufutter, Mineralfutter sowie Kraftfutter (Krippenfutter) zu geben und die Mengen individuell auf Dein Pferd abzustimmen. Auf diese Weise stellst Du die ideale Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen sicher.


Raufutter als Basis gesunder Fütterung: Wie viel Heu bekommt ein Pferd?

Raufutter wie Heu, Silage oder Gras bildet die absolute Grundlage der Pferdefütterung. Eine Tagesration von mindestens 1,5 kg Heu je 100 kg Körpergewicht dient als Richtwert für eine ausgewogene Fütterung Deines Pferdes (dies entspricht einer Tagesmenge von 9 kg Heu für ein Großpferd mit 600 kg Körpergewicht). Das Verdauungssystem Deines Pferdes ist auf die ständige Aufnahme von Raufutter angewiesen, denn es liefert dem Pferd lebenswichtiges Protein und Energie. Außerdem stellt eine beständige Aufnahme strukturierter Rohfaser (unverdauliche Bestandteile in pflanzlicher Nahrung) eine gesunde Darmaktivität sicher und verringert das Kolikrisiko. Besitzern älterer Pferde – die ggf. unter Zahnproblemen leiden oder zu Schlundverstopfungen neigen – empfehlen wir, die Fütterung von Heucobs in Erwägung zu ziehen, da diese eingeweicht werden und daher besser zu Kauen sind. Stroh dient übrigens nicht als Heuersatz: Stroh enthält hohe Gehalte an Lignin - einer fürs Pferd schwer verdaulichen Rohfaser. Große Mengen  (über 0,8kg pro 100kg Körpergewicht & Tag) sollten nicht gefüttert werden, da dies das Risiko von Verstopfungskoliken erhöht.


Fütterungstipps rund um Heu, Gras und Stroh

Qualität des Raufutters sicherstellen:

  • Achte darauf, dass das Heu trocken und frei von Schimmel und Staub ist.
  • Nutze die Josera Heuanalyse und lasse Dein Heu analysieren, um den genauen Nährstoffgehalt zu kennen und Mängel festzustellen.

Spezielle Bedürfnisse & Sicherheit:

  • Passe die Portionsgrößen an die Bedürfnisse von älteren Pferden, Jungtieren oder Pferden mit speziellen Ernährungsanforderungen an.
  • Nach Bedarf kann Heu auch im Heunetz gefüttert werden, um die Fressdauer zu verlängern. Dieses sollte bei Pferden mit Hufeisen nicht zu tief hängen, um das Verletzungsrisiko zu verringern.
  • Überprüfe Heunetze und -raufen regelmäßig auf Beschädigungen, um Verletzungsrisiken zu minimieren.
  • Für Pferde mit Zahnproblemen können Heucobs eine gute Alternative sein.
  • Pferden mit Erkrankungen der Atemwege oder Stauballergie kann bedampftes oder gewässertes Heu gefüttert werden.

Lagerung & Hygiene:

  • Lagere Heu und Stroh trocken und gut belüftet, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Entsorge Ballen, die offensichtlich von Schimmel oder starker Verunreinigung durch Erde und Staub betroffen sind.

Weidegang:

  • Sorge für eine natürliche und artgerechte Weidehaltung mit Zugang zu qualitativ hochwertigem Gras.
  • Führe regelmäßige Weidepflege durch, um eine optimale Grasqualität zu erhalten und Überweidung zu vermeiden.
  • Passe die Raufuttergabe an die Qualität und Verfügbarkeit des Weidegrases an.
  • Weide Dein Pferd behutsam an, um das Kolikrisiko zu verringern und das Pferd langsam an das reichhaltige Gras zu gewöhnen. Insbesondere im Frühjahr nach frostigen Nächten ist das Kolikrisiko erhöht!

Achtsamkeit:

  • Beobachte die Fressgewohnheiten und den Gesundheitszustand des Pferdes, um die Fütterung gegebenenfalls anzupassen.




Fütterungsfehler: Lange Fresspausen

Einer der häufigsten Fütterungsfehler sind lange Pausen zwischen den Raufutter Rationen, die die Wahrscheinlichkeit für Magengeschwüre und Koliken erhöhen. Das Pferd beschäftigt sich in der freien Natur ca. 12 bis 16 Stunden mit der Nahrungsaufnahme. Das ist auch gut so, denn der Magen des Pferdes produziert ständig Magensäure, die durch den beim Kauen gebildeten Speichel abgepuffert wird. Zu lange Fresspausen von einigen Stunden können dazu führen, dass nicht ausreichend Magensäure abgepuffert werden kann und der Magen übersäuert. Die Magenschleimhaut wird angegriffen und kann Magengeschwüre entwickeln. Auch Koliken sind die Folge von zu wenig Raufutter-Aufnahme. Lange Fresspausen können auch psychische Folgen für Vierbeiner haben: Manche Pferde suchen sich dann eine „alternative Beschäftigung“ zum Fressen, wie z.B. das Koppen. Beim Koppen beißt das Pferd auf einen Gegenstand, spannt dabei die untere Halsmuskulatur an und zieht so Luft in die Speiseröhre. Bereits 2002 deutete eine britische Studie darauf hin, dass Magengeschwüre beim Pferd und Koppen im Zusammenhang stehen.

Fazit: Das Grasen auf der Weide sowie die Versorgung mit frischem Heu sind die Grundlage der Pferdeernährung. Aufgrund des Verdauungsapparats Deines Lieblings sollte das Futter, möglichst kontinuierlich, in vielen kleinen Mahlzeiten aufgenommen werden. Lange Fresspausen sollten vermieden werden.



Mineralfutter: Rundum fit und versorgt

Leider sind die heimischen Wiesen und Weiden lange nicht mehr so nahrhaft, wie sie es einst gewesen sind. Die Mineralstoff- und Vitamingehalte des Raufutters reichen daher häufig nicht mehr aus, oder liegen in ungünstigen Mengenverhältnissen vor. Um kein Ungleichgewicht entstehen zu lassen, braucht jedes Pferd zur Erhaltung seiner Vitalität täglich ein vitaminreiches Mineralfutter. Die Mineralien sind unter anderem für funktionierende Skelettfunktionen, Nerven und Muskeln erforderlich. Mineralfutter gibt es in verschiedenen Formen, z.B. in Form von Pellets oder praktischer Leckerli Form. Steht Dein Pferd überwiegend in einer Box und hat seinen eigenen Futtertrog, dann können Pellets die richtige Wahl sein. Steht das Pferd allerdings im Offenstall oder auf der Weide, dann können die Josera Kraut und Rüben Mineralcobs praktisch aus der Hand gefüttert werden.



Die bekanntesten Mineralstoffe sind Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium und Chlor. Diese sind in den meisten hochwertigen Futtermitteln enthalten. Pferde benötigen aber auch Spurenelemente wie Selen, Kupfer, Zink und Jod. Salzlecksteine sind zusätzlich zum Mineralfutter übrigens unerlässlich: Ein klassischer Salzleckstein liefert vor allem Natrium und Chlor. Vor allem der Bedarf an Natrium kann über die Gabe von Kraft- und Mineralfutter nicht gedeckt werden. Durch einen Salzleckstein zur freien Verfügung kann Dein Pferd seinen Salzhaushalt selbständig regulieren.



Fazit: Zusammen mit dem täglichen Raufutter bildet Mineralfutter die zweite, wichtige Stütze der Pferdefütterung. Durch die Auswahl eines hochwertigen Mineralfutters können Mängel in Heu und Gras kompensiert werden. Ein zusätzlicher Salzleckstein rundet die Mineralstoffversorgung ab.


Kraftfutter: mehr Energie für den Tag

Kraftfutter, oder auch Krippenfutter genannt, dient in erster Linie der Energiezufuhr. Krippenfutter wird gefüttert, sobald das Pferd beispielsweise durch Beritt, Turniervorbereitungen oder andere körperliche Arbeit einen erhöhten Leistungsbedarf aufweist. Grundsätzlich wird in der Pferdefütterung zwischen Erhaltungsbedarf und Leistungsbedarf unterschieden:

Erhaltungsbedarf: Der Erhaltungsbedarf bezeichnet die Energiemenge, die zum Erhalt der Körpertemperatur sowie für alle vitalen Funktionen wie Atmung, Verdauung, Zellerneuerung und geringfügige Bewegung benötigt wird. Der Erhaltungsbedarf lässt sich in der Regel bereits über eine ausreichende Versorgung mit Mineralfutter und Raufutter sicherstellen.

Leistungsbedarf: Der Leistungsbedarf hängt von der Art der Beanspruchung und von der Höhe der zu erbringenden Leistung Deines Pferdes ab. Dein Pferd steht in leichter Arbeit, wenn es täglich ca. eine Stunde gearbeitet wird, davon 30 Minuten Schritt, 20 Minuten Trab und 10 Minuten Galopp. Der Energiebedarf Deines Pferdes erhöht sich bei leichter Arbeit um ca. 25 %. In mittlerer Arbeit wird Dein Pferd täglich ca. 1 – 2 Stunden im Schritt, Trab und Galopp gearbeitet. Von schwerer Arbeit wird gesprochen, wenn Dein Pferd zudem sehr lange/kurzfristige Höchstleistungen erbringen muss, z. B. im gehobenen Turniersport. Aber auch neben dem reiterlichen Einsatz kann ein Pferd einen erhöhten Energiebedarf haben. Zum Beispiel benötigen Zuchtpferde im Zuchteinsatz Kraftfutter, ebenso wie Absatzfohlen im Wachstum bis mindestens 1 Jahr.



Kraftfutter von Josera




In einem hochwertigen Pferde-Müsli werden verschiedene verschiedene Futterkomponenten wie z.B. aufgeschlossene Getreideflocken, rohfaserreiche Luzerne, wertvolle Öle und Mineralien miteinander vermischt. Dies ermöglicht dem Besitzer eine einfache Form der Pferdeernährung. Es empfiehlt sich, Mischungen mit hydrothermisch aufgeschlossenem Getreide zu verwenden, wodurch das Futter besonders bekömmlich und wesentlich leichter verdaulich wird. Ein mineralisiertes Pferdefutter hat zudem den Vorteil, dass in den meisten Fällen ab einer Fütterungsmenge von etwa 2 kg pro Tag auf die zusätzliche Beigabe von Mineralfutter verzichtet werden kann. 

Kraftfutter wird auf der Basis der nachfolgenden Komponenten gemischt:

  1. Hafer: Hafer ist für Pferde besonders leicht verdaulich und das einzige Getreide, das auch unaufgeschlossen, d.h. als ganzes Haferkorn, an Pferde verfüttert werden kann. Viele Pferdehalter haben Bedenken wegen der sogenannten „Haferspinnigkeit“, die jedoch nicht nachgewiesen ist. Zahlreiche haferfreie Produkte schaffen ohnehin Alternativen.
  2. Gerste: Gerste ist das typische Kraftfutter für Pferde im vorderen Orient. Die Gerstenstärke ist jedoch schwer verdaulich und sollte deshalb geschrotet, oder hydrothermisch aufgeschlossen werden. Der Energiegehalt von Gerste ist höher, als der von Hafer.
  3. Mais: Schaut man in die Krippen amerikanischer Pferdeställe, so findet man dort oft Mais vor. Mais hat einen hohen Energiegehalt und einen verhältnismäßig geringen Eiweißgehalt. Auch Mais liefert schwer verdauliche Stärke, daher muss auch hier eine hydrothermische Behandlung des Getreides stattfinden.


Wichtig ist, dass Du vor dem Kraftfutter immer erst das Raufutter fütterst. Weiterhin ist zu beachten, dass Dein Pferd von Natur aus nicht auf die Verdauung von großen Mengen Kraftfutter eingestellt ist. Krippenfutter sollte daher in mehreren kleinen Tagesgaben gefüttert werden. (Achte außerdem auf die Fütterungsempfehlungen Deines Herstellers.) Zur üblichen Ration Krippenfutter kann außerdem zwei bis drei Mal pro Woche Mash, anstelle des Kraftfutters gegeben werden, um die Verdauung und das Wohlbefinden Deines Pferdes zu fördern.

Unser Tipp: Unsere Futterwaage hilft Dir dabei die Rationen Deines Vierbeiners genau zu portionieren oder die Heumenge Deines Vierbeiners abzuwiegen!

Wohltuendes Mash


Frage an unsere Futterexperten Wie kann man die Ernährung optimieren, wenn die Pferde Tag und Nacht Weidegang haben? ► Wichtig ist es immer ausreichend Heu zur Verfügung zu stellen, ggf. überprüfen wie viel die Pferde bei komplettem Weidegang noch fressen wollen, das Kraftfutter wenn benötigt der Arbeit anzupassen und auf ausreichende Mineralisierung der Pferde achten.


Futter richtig lagern: Gesundheit und Haltbarkeit

Sowohl Heu, als auch Kraftfutter sollte trocken und kühl gelagert werden. Besonders Hafer neigt oftmals zu Schimmel, da er im Anschluss an die Ernte für gewöhnlich nachreifen muss. Zu beachten ist außerdem, dass ein Gesundheitsrisiko von Verschmutzungen durch Nagetiere (z. B. Kot) ausgeht. Besonders kritisch sind Verunreinigungen durch Tierkadaver (z. B. Mäuse, Vögel etc.). Kraft- und Mineralfutter sollten daher geschlossen gelagert werden. Aber auch in Heu- oder Strohballen können kleine Tiere enthalten sein, die während der Ernte in die Ballenpresse geraten sind. Hier schafft leider nur ein wachsames Auge Abhilfe.


Problemfall Kolik: Erkrankungen vermeiden

Dein Pferd kann keine fälschlicherweise aufgenommene Nahrung erbrechen. Sobald eine verunreinigte oder vielleicht sogar giftige Nahrung im Magen angekommen ist, verhindert der Schließmuskel des Magens den Rückfluss der Nahrung. Deshalb ist ein Pferd sehr anfällig für Koliken, welche leider eine häufige Todesursache darstellen.

Aus diesem Grund sollte beispielsweise niemals Rasenschnitt gefüttert werden. Grünfutter sollte zudem nicht zu kurz geschnitten sein: Dein Pferd beginnt ansonsten zu schlingen und kaut das Futter nicht mehr ausreichend, was zu Verstopfungskoliken führen kann. Auch die übermäßige Fütterung zu großer Mengen Kraftfutter oder verdorbenes Futter (gärendes Obst, Futter mit Hefe- und Schimmelpilzen) kann unter Umständen zu einer Kolik führen.

Anzeichen einer Kolik sind:

  • Starke Unruhe
  • Extremes Schwitzen
  • Aufblähen des Bauches
  • Wiederholtes Hinlegen und Aufstehen
  • Treten mit den Hinterbeinen gegen den Bauch
  • Beißen in den Bauch
  • Apathisches Verhalten
  • Kreislaufprobleme
  • Pferd liegt und möchte nicht aufstehen
  • frisst nicht und / oder äpfelt nicht

Wenn Du Dich umfassend über das Thema Kolik informieren möchtest, lies unseren Ratgeber zum Thema Kolik.


Wichtig: Wenn Du eine Kolik vermutest, solltest Du dringend Deinen Tierarzt konsultieren.


Zusammenfassung: Das Wichtigste in Kürze

Überblick:

  • Pferde sind Steppenbewohner, das bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum kontinuierlich kleine Mengen an Nahrung aufnehmen. Auch Pferde in Boxenhaltung sollten daher mehrmals täglich in kleinen Portionen gefüttert und mit ausreichend Heu versorgt werden.
  • Das oberste Gebot für die richtige Pferdefütterung heißt: genügend Raufutter. Von genügend wird gesprochen, wenn das Pferd pro 100 kg Körpergewicht mindestens 1,5 kg Heu am Tag erhält.
  • Mineralfutter ist notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Wir empfehlen außerdem einen Salzleckstein zur freien Verfügung zu stellen.
  • Kraftfutter muss individuell an den Energiebedarf Deines Pferdes angepasst werden. Nicht immer ist das Zufüttern von Krippenfutter zwingend erforderlich. Eine Überfütterung ist genauso gefährlich wie zu wenig Futter.
  • Dein Pferdefutter sollte stets trocken und kühl gelagert werden. Idealerweise ist es von der Verunreinigung durch fremde Tiere geschützt und verschlossen.
  • Eine Kolik ist die häufigste Folge falscher Ernährung und sehr gefährlich für Dein Pferd. Im Falle des Auftretens einer Kolik, sollte dringendst ein Tierarzt gerufen werden.

Wir hoffen, Dir einen guten Überblick über die Grundlagen der Pferdefütterung gegeben zu haben. Natürlich ist die Fütterung von Tieren auch immer Vertrauens- und Gefühlssache, sowie individuell und von Tier zu Tier sehr unterschiedlich. Was dem einen Pferd schnell zu viel wird, kann einem vergleichbaren Pferd nicht reichen, um seinen Energiehaushalt zu decken. Daher gilt: Beobachte das Fressverhalten Deines Pferdes und beachte seine äußere Erscheinung. Gewichtszu- oder -abnahme, Unruhe oder eine verminderte Fellqualität können Anzeichen für Defizite in der Fütterung sein. 

Bei Fragen kannst Du Dich selbstverständlich mit uns in Verbindung setzen - wir helfen Dir gerne! Nutze auch Du unsere kostenlose und unverbindliche Futterberatung! Unser Online-Ratgeber bietet zudem wichtige Informationen zur Tierhaltung und –ernährung. 

Du erreichst unsere Ernährungsexperten telefonisch unter 09371 940-950 oder nutze unser Kontaktformular.

 

Die richtige Pferdefütterung - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp


Wie viel Raufutter sollte ein Pferd pro Tag bekommen?

Ein Pferd sollte mindestens 1,5 kg Heu je 100 kg Körpergewicht täglich erhalten. Dies dient als Richtwert, um den Basisbedarf zu decken.


Warum ist Raufutter so wichtig für Pferde?

Pferde produzieren permanent Magensäure. Bei der regelmäßigen Aufnahme von Heu (max. 4h Fresspause) wird Speichel produziert, der diese Magensäure puffert und so vor Magenschleimhautreizungen schützt. Es versorgt das Pferd außerdem mit Energie und Nährstoffen.


Wie oft sollte ein Pferd gefüttert werden?

Heu sollte dem Pferd immer zur Verfügung stehen und sollte deshalb 3 Mal am Tag gefüttert werden. Das Kraftfutter sollte in mehrere kleine Portionen aufgeteilt und gefüttert werden. Die tägliche Menge Mineralfutter kann einfach mit dem Kraftfutter gegeben werden. Saftfutter kann als Belohnung oder in Ergänzung einmal oder mehrmals am Tag gefüttert werden.


Was ist bei der Lagerung von Pferdefutter zu beachten?

Futter sollte trocken und kühl gelagert werden, um Schimmel und Verunreinigungen zu verhindern. Insbesondere Raufutter muss vor Nässe und Schädlingen geschützt sein.


Welche Rolle spielt Mineralfutter in der Pferdeernährung?

Mineralfutter liefert lebenswichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die oft  nicht mehr ausreichend im Heu enthalten sind, und unterstützt so die Gesundheit des Pferdes.


Was passiert, wenn ein Pferd zu viel Kraftfutter bekommt?

Eine Überfütterung mit Kraftfutter kann zu einem Überschuss an Energie, zu Verdauungsproblemen und Koliken führen. Daher sollte Kraftfutter bedarfsgerecht und in Abstimmung mit der Arbeitsleistung gegeben werden. Bekommt ein Pferd langfristig zu viel Kraftfutter kann es zu Stoffwechselproblemen und Übergewicht führen.


Wann benötigt ein Pferd zusätzliches Kraftfutter?

Ein Pferd benötigt zusätzliches Kraftfutter, wenn es durch Training oder Zuchteinsatz einen erhöhten Energiebedarf hat. Die Menge sollte der Leistung angepasst werden.