Kolik beim Pferd: Notfall erkennen & behandeln
Kolik beim Pferd kann beängstigend sein. Es ist eine ernsthafte Verdauungsstörung, die durch verschiedene Ursachen wie schlechte Heuqualität, Stress oder Fütterungsfehler ausgelöst werden kann. Anzeichen einer Kolik sind unter anderem starke Unruhe, extremes Schwitzen und wiederholtes Hinlegen. Bei Verdacht auf Kolik ist es wichtig, sofort einen Tierarzt zu kontaktieren und das Pferd nicht zu füttern oder zu tränken, bis Hilfe eintrifft. Bis dahin kann man das Pferd im Schritt führen. Wälzen ist ebenfalls erlaubt, wenn das Pferd danach wieder aufsteht. Präventiv sollten Fütterungsfehler vermieden werden und auf die Qualität des Futters geachtet werden. Zudem sollte präventiv Stress beim Fressen vermieden werden. Auch das Anweiden birgt ein Kolikrisiko und sollte schrittweise erfolgen. Nach einer Kolik ist es wichtig, mit dem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um die richtige Fütterung und Bewegung zu planen und weitere Risiken zu minimieren. Eine Heuanalyse kann dabei helfen, die Qualität des Futters zu überprüfen und sicherzustellen, dass es die Bedürfnisse des Pferdes erfüllt.
Eine Kolik beim eigenen Pferd ist der Alptraum eines jeden Pferdebesitzers. Gestern hat Dein Vierbeiner noch munter auf der Weide getobt und plötzlich ist seine Gesundheit durch eine Kolik gefährdet. Denn bedauerlicherweise sind die Bauchschmerzen mit teils gravierenden Folgen weit verbreitet. Und entsprechend gefürchtet! Neben milderen Krankheitsverläufen gibt es Pferde mit Koliken, die operiert werden müssen – und einige überleben die Operation leider nicht. Doch warum sind so viele Pferde anfällig für Bauchschmerzen? Kannst Du einer Kolik bei Deinem Pferd vorbeugen? Und was ist zu tun, wenn es Deinen Vierbeiner mal erwischt hat? Das Wichtigste zu den Ursachen, Anzeichen, Symptomen einer Kolik und hilfreiche Tipps erhältst Du in unserem Ratgeber.
Erste Hilfe Maßnahmen im Fall einer Kolik bei Deinem Pferd
Kolik beim Pferd - was ist das?
Eine Kolik ist ein Überbegriff für verschiedene Störungen im Verdauungssystem des Pferdes, die starke Bauchschmerzen verursachen können. Im Wesentlichen gibt es folgende Arten von Koliken:
- Gaskolik: Die Gaskolik ist die häufigste Form und wird durch eine übermäßige Ansammlung von Gas in bestimmten Teilen des Verdauungstraktes verursacht. Dies führt zu einer Ausdehnung des Darms und verursacht starke Schmerzen.
- Krampfkolik: Die Krampfkolik ist eine Form der Kolik, bei der es zu starken, wellenförmigen Darmbewegungen kommt. Meist ist diese Art der Kolik auf eine Fehlernährung oder Stress zurückzuführen und führt zu krampfartigen Schmerzen beim Pferd.
- Sandkolik: Die Sandkolik tritt auf, wenn das Pferd Sand oder Erde mit der Nahrung aufnimmt. Dieser sammelt sich im Darm an und kann zu Entzündungen und Verstopfungen führen, die starke Schmerzen verursachen.
- Verstopfungskolik: Verstopfungs-Kolik tritt auf, wenn es im Darm zu einem Nahrungsmittelstau kommt. Dies kann durch unzureichende Wasseraufnahme, zu schnelles Fressen oder das Fressen von ungeeigneten Materialien verursacht werden.
- Darmverschlingungen/-drehungen/-klemmungen: Die Darmverschlingungs-Kolik ist eine schwere Form und tritt auf, wenn ein Teil des Darms sich um sich selbst oder um ein anderes Organ dreht. Dies führt zu einer Unterbrechung der Blutversorgung und kann ohne sofortige tierärztliche Behandlung lebensbedrohlich sein.
- Darmverschluss: Ein Darmverschluss ist eine besonders schwere Form der Kolik. Hierbei kommt es zu einer vollständigen Blockade des Darms, meist aufgrund von Verstopfungen. Ein Darmverschluss ist ein absoluter Notfall und muss sofort tierärztlich behandelt werden, da er lebensbedrohlich für das Pferd sein kann.
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Risikofaktor Kolik: Die Ursachen beim Pferd
Der Verdauungstrakt
Die Ursache einer Kolik beim Pferd liegt im Verdauungstrakt des Pferdes, der unter bestimmten Umständen mal besser und mal weniger gut funktioniert. Dabei spielt die Fütterung eine entscheidende Rolle: Raufutter ist die Grundlage der Pferdefütterung und sollte jedem Pferd in Form von Heu in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Der Zugang zu Trinkwasser ist auch von elementarer Bedeutung für jeden Vierbeiner. Stehen dem Vierbeiner nicht ausreichend Wasser und Heu zur Verfügung kann dies bereits eine Kolik auslösen. Auch das Füttern von Nahrungsmitteln mit blähender Wirkung oder gar für das Pferd ungeeignete Nahrung, wie z.B. Giftpflanzen ist häufig die Ursache einer Kolik beim Pferd.
Stress
Eine weitere häufige Kolik-Ursache ist Stress. Zum Beispiel ausgelöst durch erhöhte Belastung, einen Stallwechsel, Turniere oder eine Veränderung im sozialen Umfeld des Pferdes, gilt als möglicher Auslöser für Koliken. Das vegetative Nervensystem des Pferdes reagiert stark auf Stress. Es versetzt das Fluchttier Pferd in „Alarmbereitschaft“. Dadurch kann die Verdauung beeinträchtigt und aus der Balance gebracht werden. Es kommt zu einer Krampfkolik.
Wetterumschwung
Zu Zeiten starker Wetterumschwünge stehen die Tierarzt-Telefone oftmals nicht still. Der Grund: viele Pferde reagieren sehr sensibel auf extreme Temperatur und Wetterveränderungen und es kommt zu Koliken.
Vorerkrankungen & Parasitenbefall
Koliken können beim Pferd außerdem auch in Verbindung mit verschiedenster Vorerkrankungen oder Parasitenbefall auftreten.
Achtung! Unbehandelte Gas-, Sand-, Verstopfungs- und Krampfkoliken können schnell zu einer Verschlingung des Darms oder gar einem Darmverschluss beim Pferd führen. Deshalb ist ein rasches Handeln besser für den Krankheitsverlauf. Nicht selten muss im Fall einer Kolik operiert werden, um dem Pferd eine Überlebenschance zu geben.
Achtung aufgepasst! Anzeichen für eine Kolik beim Pferd
Die genannten Verhaltensweisen können Hinweise darauf sein, dass Dein Pferd von einer Kolik betroffen ist. Stellst Du ungewöhnliches Verhalten bei Deinem Pferd fest, ist es immer ratsam zeitnah einen Tierarzt zu rufen.
Letzte Chance - Kolik OP
Eine Kolik OP beim Pferd ist immer ein schwerer medizinischer Eingriff, der nicht immer notwendig ist. Eine Kolik ist immer eine ernstzunehmende Erkrankung beim Pferd, die teilweise direkt im Stall durch einen Tierarzt behandelt werden kann. In schwereren Fällen ist es aber notwendig das Pferd mit Kolik in einer Pferdeklinik zu behandeln und im Notfall sogar zu operieren. Für das erkrankte Pferd ist die Kolikoperation dann ein lebensrettender Eingriff, zu dem es keine Alternative gibt. Leider überlebt nicht jedes Pferd die Kolik OP und auch nach dem Eingriff kann es zu Komplikationen kommen, die zum Tod des Pferdes führen.
Tritt der Fall ein und Dein Tierarzt empfiehlt Dir Dein erkranktes Pferd operieren zu lassen, muss es oft schnell gehen. Nehme Dir trotzdem einen Augenblick Zeit und lasse Dir den möglichen Kostenaufwand erklären. Natürlich steht das Wohl Deines Vierbeiners im Mittelpunkt! Prüfen, ob Dein Pferd eine OP Versicherung hat und bedenke, dass eine Kolik OP und die Nachsorge-Untersuchungen bis zur vollständigen Genesung teuer werden können. Mehrere Tausend Euro sind keine Seltenheit!
Nach der Kolik: Die richtige Fütterung ist wichtig!
Nach der erfolgreichen Behandlung einer Kolik ist die richtige Nachsorge für Dein Pferd sehr wichtig. Es sind einige Punkte zu beachten, um Rückfällen vorzubeugen und Deinen Vierbeiner gesund zu erhalten. Überwache die Fütterung Deines Pferdes nach der Erkrankung. Es ist wichtig, dass Dein Pferd ausreichend gutes Heu zu sich nimmt und genug trinkt. Kraftfutter solltest Du, wenn überhaupt, behutsam wieder einführen und am besten in kleinen Portionen füttern. Halte hierzu immer Rücksprache mit Deinem Tierarzt!
Stelle mögliche Qualitätsmängel im Futter sicher um einer nächsten Kolik vorzubeugen. Unsere Josera Heuanalyse kann helfen, um über die Qualität und Nährwerte Deines Heus Bescheid zu wissen.
Das Verdauungssystem des Pferdes ist durch die Kolik ordentlich aus der Balance geraten. Außerdem können der Stress und der Futterentzug durch die Kolik und die Gabe von Medikamenten zu einer erhöhten Freisetzung von Magensäure führen. Dies begünstigt die Entstehung von Magengeschwüren.
Hier kann Josera Help GastroRelax ein geeignetes Ergänzungsfutter sein: Es enthält wohltuende Magenkräuter und Schleimstoffe, die eine stabile Gelschicht bilden und so die Magenschleimhaut vor negativen Einflüssen schützen können. Das enthaltene Magnesiumoxid dient zudem als Säurepuffer und der Stabilisierung des pH-Werts im Magen.
Außerdem ist eine Versorgung mit den richtigen Nährstoffen und Mineralien ebenfalls wichtig, damit das Pferd schnell wieder auf die Beine kommt. Auch leicht verdauliches Mash, das die Darmmotorik fördert, und Heucobs können nach einer Kolik wertvolle Ergänzungen darstellen. Halte diesbezüglich Rücksprache mit Deinem Tierarzt.
Nach der Kolik: Die richtige Bewegung hilft!
Zusätzlich zur Futterüberwachung ist es wichtig, dass Du die körperliche Aktivität Deines Pferdes im Auge behältst. Ein langsamer und stetiger Wiedereinstieg in die Bewegung kann dazu beitragen, das Verdauungssystem Deines Pferdes zu stimulieren und eine erneute Kolik zu verhindern. Denke daran, dass jede Phase der Nachsorge nach einer Kolik in enger Absprache mit Deinem Tierarzt erfolgen sollte.
Fütterungsfehler vermeiden – Koliken vorbeugen durch optimales Futtermanagement
Falsche Fütterung ist eine der Hauptursachen für Koliken. Mit dem entsprechenden Wissen können Pferdehalter vermeiden, dass es beim Tier zum Alarm im Darm kommt.
Wenn Du diese Punkte beherzigst, minimierst Du das Risiko für fütterungsbedingte Koliken enorm. Gerne beraten Dich unsere Experten zur richtigen Fütterung Deines Pferdes.
Fazit
Fütterungsfehler und Stress sind die häufigsten Auslöser einer Kolik beim Pferd.
Im Falle eines Falles muss es schnell gehen – deswegen zügig den Tierarzt konsultieren, wenn das Pferd Anzeichen einer Kolik zeigt! Bis dieser da ist, kann das Pferd im Schritt geführt oder longiert werden und darf sich wälzen.
Stelle auch Wasser bereit, damit es bei Bedarf trinken kann!
Besonders nach einer Kolik spielt ein ausgeklügeltes Fütterungsmanagement eine Rolle. Außerdem solltest Du herausfinden, was die Kolik bei deinem Pferd ausgelöst haben könnte, um diese in Zukunft vermeiden zu können.
Kolik beim Pferd FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten kurz und knapp
Was sind die drei häufigsten Anzeichen einer Kolik bei meinem Pferd?
Die drei häufigsten Anzeichen sind starke Unruhe, extremes Schwitzen und wiederholtes Hinlegen und Aufstehen. Achte auf diese Symptome, um schnell reagieren und einen Tierarzt rufen zu können.
Was kann ich tun, wenn ich vermute, dass mein Pferd eine Kolik hat?
Wenn Du eine Kolik bei Deinem Pferd vermutest, solltest Du sofort den Tierarzt kontaktieren. Bis dieser eintrifft, kannst Du Dein Pferd im Schritt führen. Wälzen ist ebenfalls erlaubt.
Kann ich einer Kolik bei meinem Pferd vorbeugen?
Ja, eine artgerechte Fütterung und Stressvermeidung können dazu beitragen, das Risiko einer Kolik zu verringern. Achte auf eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Raufutter und frischem Wasser und vermeide plötzliche Futterumstellungen.
Welche Rolle spielt die Fütterung nach einer Kolik?
Nach einer überstandenen Kolik ist die richtige Fütterung entscheidend, um Rückfälle zu verhindern. Hier solltest Du Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt halten. Oft ist eine ausreichende Versorgung mit gutem Heu, genügend Wasser und eine behutsame Wiedereinführung von Kraftfutter sehr wichtig.
Welche Rolle spielt Bewegung nach einer Kolik?
Ein langsamer und stetiger Wiedereinstieg in die Bewegung kann dazu beitragen, das Verdauungssystem Deines Pferdes zu stimulieren und eine erneute Kolik zu verhindern. Achte darauf, dies in enger Absprache mit Deinem Tierarzt zu tun.