Samojede - Wissenswertes zu dem aktiven Begleithund
Der Samojede ist ein sehr menschenbezogener, freundlicher und aktiver Hund. Mit seinem wuscheligen Fell und dem lächelnden Gesichtsausdruck ist er der perfekte Familien- und Begleithund für aktive Menschen. Die aus Sibirien stammende Hunderasse gilt als eine der ältesten der Welt. Was Du noch über den Samojeden wissen solltest, erfährst Du in unserem Rasseportrait.
Die Herkunft des Samojeden
Der Samojede gilt als Urtyp des Hundes und zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt. Schon seit Jahrtausenden findet man diese Rasse bei den sibirischen Völkern bis hoch zum Polarmeer. Die Ureinwohner - Samojeden genannt - waren Nomaden, die gemeinsam mit ihren Hunden wilden Rentierherden folgten.
Die Hunde hatten dabei unterschiedliche Aufgaben: Vom Ziehen der Schlitten und Boote, über das Treiben, Hilfe bei der Jagd und den Schutz der Menschen und Herden. Samojeden sind also sehr vielseitige und unerschrockene Hunde, die sich an das Leben in den Weiten der sibirischen Landschaft perfekt angepasst haben. Die Bindung zwischen Menschen und Hunden war sehr groß, da man gegenseitig aufeinander angewiesen war. Oft schliefen die Hunde bei den Menschen, da man sich so gegenseitig wärmen konnte.
Im Jahr 1889 wurden die ersten Samojeden nach Großbritannien importiert. Der Engländer Ernest Kilburn-Scott war der Erste, der sich mit der Zucht der Rasse beschäftigte. Obwohl Samojeden ursprünglich in allen Fellfarben auftraten, sind heute nur noch sehr selten Exemplare zu finden, die nicht weiß sind. Das weiße Fell wurde schnell als Zuchtstandard definiert, obwohl der typische Samojede in allen möglichen Fellfarben auftrat. Dadurch kam es besonders am Anfang zu Inzucht, denn es war nicht einfach, die sibirischen Völker dazu zu bewegen, ihre Hunde abzugeben. In den 50er Jahren begann man damit, auch Spitze mit einzukreuzen, um die Rasse gesund zu erhalten.
Rassemerkmale und Aussehen des Samojeden
Beim Samojeden gibt es im Prinzip zwei Zuchtrichtungen: Eine relativ ursprüngliche, die vom Aussehen sehr an Schlittenhunde erinnert und eine Showzüchtung, die meist etwas kleiner ist und mit ihrem längeren, plüschigen Fell fast wie ein Teddy aussieht. Die europäischen Samojeden sind alle weiß und haben manchmal sogenannte "Biskuit"-Abzeichen. In seiner Heimat Sibirien kommt er jedoch in allen möglichen Fellfarben vor.
Charakteristisch für den Samojeden sind die aufgestellte Rute, die sich über dem Rücken einrollt. Sein Gesicht sieht immer ein bisschen so aus, als würde er lächeln. Das liegt an der Augenstellung und den Lefzen, die sich leicht nach oben ziehen. Die mittelgroße Rasse zeichnet sich durch ein elegantes, kraftvolles Auftreten aus, das Würde, Charme und Selbstvertrauen ausstrahlt.
Fellpflege beim Samojeden
Das Fell des Samojeden benötigt viel Pflege, damit es nicht verfilzt und riecht. Aufgrund seiner nordischen Herkunft besitzt er ein doppeltes Haarkleid, das sehr üppig ausfällt. Er hat langes Deckhaar und kurze Unterwolle, was besonders den saisonalen Fellwechsel zu einer Herausforderung macht. Er verliert nämlich Unmengen an Fell und sollte dann täglich gebürstet werden.
Charakter und Wesen des Samojeden
Der Samojede fühlt sich am wohlsten in einer Familie mit mehreren Menschen, denn er ist ein sehr umgänglicher und sozialer Hund. Im Laufe der Jahrtausende wurde er besonders in seiner Heimat als vielseitiger Helfer seiner Menschen eingesetzt - eine Rolle, die er auch heute noch gern übernimmt. Das macht ihn gleichzeitig zu einem idealen Arbeits- und Familienhund.
Samojeden zeichnen sich durch ein geringes Aggressionspotenzial aus und sind sehr menschenbezogen. Dennoch solltest Du ihren Schutzinstinkt nicht unterschätzen, denn im Zweifelsfall würde er seine Menschen, ohne zu zögern verteidigen. Teilweise legen Samojeden auch einen starken Jagdtrieb an den Tag, der kontrolliert werden muss. Erfahrung mit Hunden ist deshalb ein großer Vorteil und auch wenn er sich leicht erziehen lässt, ist es kein Hund für Anfänger.
Erziehung, Beschäftigung und Auslastung des Samojeden
In seinem Bewegungsdrang sieht man die Herkunft des Samojeden als Schlittenhund. Sie sind äußerst lauffreudig und sollten auch im Alltag die Möglichkeit haben, sich auszutoben. Dabei sind sie zwar nicht besonders schnell, zeichnen sich jedoch durch jede Menge Ausdauer aus. Er eignet sich hervorragend für Menschen, die gern Wintersport betreiben, Fahrrad fahren oder Laufen gehen.
Artgerechte Beschäftigung ist auch für den Samojeden eine wichtige Voraussetzung für ein ausgeglichenes und zufriedenes Wesen. Wenn er nicht genügend Möglichkeit hat, sich körperlich und geistig auszulasten, kann der freundliche Hund auch schnell zu einem Quälgeist werden. Seinen Frust lässt er dann beispielsweise in übermäßigem Kläffen oder dem Zerlegen von Haus und Garten ab. Durch seine enge Bindung an den Menschen kann es darüber hinaus schwierig werden, ihm das Alleinsein beizubringen.
Samojeden eignen sich nur bedingt für die Wohnungshaltung. Bekommt er genug Beschäftigung, mag das okay sein, aber grundsätzlich fühlt er sich in einem Haus mit Garten wohler. Besonders wenn es sich um eine ursprüngliche Zuchtlinie handelt.
Wenn Du einen Samojeden zu Dir nach Hause holen möchtest, solltest Du Dir darüber bewusst sein, dass Du es hier mit einer sehr intelligenten und willensstarken Rasse zu tun hast. Liebevolle Konsequenz legen bereits im Welpenalter den Grundstein für ein harmonisches Miteinander. Dann hast Du mit dem Samojeden einen wundervollen Begleit- und Familienhund, der immer gern dabei ist.
Gesunde Ernährung des Samojeden
Auch beim Samojeden ist eine ausgewogene und möglichst artgerechte Ernährung die Basis für ein langes und glückliches Hundeleben. Besonders in der Beschaffenheit des Fells zeigt sich, ob Dein Vierbeiner mit genügend Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt wird. Wirkt es stumpf, brüchig und schuppig, solltest Du Dir die Zusammensetzung des Futters genauer anschauen.
Wenn Du mit Deinem Samojeden körperlich sehr aktiv bist, achte darauf, dass er einen höheren Nährstoffbedarf hat, der täglich gedeckt werden sollte. Kontrolliere regelmäßig das Gewicht Deines Hundes durch wiegen oder ertasten. Aufgrund seines dichten und buschigen Fells sieht man ihm eventuelles Über- oder Untergewicht nicht so schnell an.
Achte auf die Zusammensetzung des Futters, besonders wenn Du Fertigfutter fütterst. Der Samojede neigt erblich bedingt zu Diabetes. Daher solltest Du auf Zucker und künstliche Zusatzstoffe im Futter verzichten.
Hier gibt es gutes Essen zum Schlemmen.
Rassespezifische Krankheiten des Samojeden
Wenn Du einen gesunden Welpen möchtest, solltest Du bei der Wahl des Züchters darauf achten, dass dieser Dir gesunde Eltern zeigen kann. Generell ist die etwas ursprünglichere Zuchtrichtung weniger anfällig für Erbkrankheiten als die Showzucht.
Fazit
Wenn Ihr eine aktive Familie seid, die sich gern sportlich betätigt und viel in der freien Natur unterwegs ist, passt der Samojede perfekt zu Euch. Er ist sehr kinderlieb und menschenfreundlich, was ihn zum idealen Begleit- und Familienhund macht. Wichtig ist eine liebevolle und konsequente Erziehung, damit das Zusammenleben mit dem intelligenten und selbstsicheren Hund harmonisch verläuft. Mit seinem umwerfenden Charme erobert er die Herzen im Sturm.