Stoffwechselerkrankungen beim Pferd sind gefürchtet – und leider weit verbreitet. Die Ursachen einer Stoffwechselstörung sind meist eine falsche Fütterung und zu wenig Bewegung. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Stoffwechselstörungen rechtzeitig erkennst, welche Stoffwechselerkrankungen es gibt und was Du tun kannst, wenn der Stoffwechsel Deines Pferdes aus der Balance geraten ist. 


Haflinger auf Weide
Fütterungsbedingte Stoffwechselerkrankungen beim Pferd sind weit verbreitet.

Die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen beim Pferd

Stellt man die Frage, was der Stoffwechsel des Pferdes eigentlich ist, könnte die Antwort eigentlich „alles“ lauten – denn der Stoffwechsel ist die Grundlage aller lebenswichtigen Prozesse im Körper. Der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, sorgt dafür, dass zugeführte Nährstoffe dort ankommen, wo der Pferdekörper sie benötigt. Das heißt beispielsweise zur Energiegewinnung, für den Muskelaufbau oder die Zellregeneration. Gesteuert wird der Stoffwechselprozess vom Hormon- und vom Nervensystem, doch auch äußere Faktoren, wie die Temperatur, die Fütterung oder Stress haben Einfluss auf das Stoffwechselgeschehen. Ein großer Teil der Erkrankungen des Pferdes haben ihre Ursache in einer Stoffwechselstörung. Denn das komplexe System des Metabolismus’ kann leicht gestört werden – und dann gerät der gesamte Organismus des Vierbeiners in Schieflage, die Leber und der Darm können Nährstoffe nicht mehr richtig verwerten, Giftstoffe nicht mehr richtig abtransportiert werden. Ist das System gestört, kann daraus eine Stoffwechselerkrankung beim Pferd entstehen. Einige davon sind fütterungsbedingt, andere wiederum haben genetische Ursachen oder sind auf Tumore von Hormondrüsen zurückzuführen. Zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen des Stoffwechsels gehören:

  • Equines Metabolisches Syndrom (EMS)
  • Fütterungsbedingte Hufrehe
  • Equines Cushing Syndrom (ECS)
  • PSSM Typ 1 als Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels
  • Hyperlipidämie

Stoffwechselerkrankungen beim Pferd treten erst dann auf, wenn es eigentlich schon „zu spät“ ist. Ist einmal eine Stoffwechselerkrankung aufgetreten, ist ein sorgfältiges Haltungs- und Fütterungsmanagement erforderlich. Diese Krankheiten beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit des Pferdes stark, können starke Schmerzen verursachen und die Lebensqualität des Pferdes stark einschränken. Damit eine Stoffwechselstörung beim Pferd nicht eine schwerwiegende Krankheit nach sich zieht, gilt es, den Vierbeiner genau zu beobachten. Einige Anzeichen können nämlich schon früh Hinweise darauf geben, dass der Stoffwechsel des Pferdes aus der Balance geraten ist.


Warnzeichen für eine mögliche Stoffwechselstörung beim Pferd

Sollten bei Deinem Pferd eines oder mehrere Symptome einer Stoffwechselstörung auftreten, ist die Abklärung durch einen Tierarzt dringend erforderlich. Dieser kann mittels einer umfassenden Untersuchung, die auch einen Urintest und ein Blutbild einschließt, der Ursache auf den Grund gehen und eine Behandlung einleiten. Sollte eine Stoffwechselstörung oder bereits eine Stoffwechselerkrankung beim Pferd vorliegen, bedeutet das eine erforderliche Umstellung des Futters und die kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Haltungsform des Pferdes. Manchmal ist die Stoffwechselstörung schon so weit vorangeschritten, dass sie bereits schwere Krankheiten des Pferdes nach sich gezogen hat. 


Häufige Stoffwechselerkrankungen des Pferdes im Überblick

Equines Metabolisches Syndrom (EMS)

Eine Stoffwechselstörung, die Hufrehe auslösen kann, ist das Equine Metabolische Syndrom (EMS). Bei EMS handelt es sich um eine Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels. EMS wird auch als Wohlstandserkrankung von Pferden betrachtet. Die Ursachen: zu viel Energiezufuhr und zu wenig Verbrauch dieser Energie durch zu wenig Bewegung. In den ausgeprägten Fettdepots, vor allem an Kruppe und Hals, werden Hormone gebildet und an den Körper abgegeben. Diese Hormone stören das Zusammenspiel zwischen Glukose und dem Hormon Insulin, das den Blutzuckerspiegel steuert. Als erste Krankheitsanzeichen treten starkes Schwitzen, Müdigkeit sowie eine geschwächte Immunabwehr und chronische Hufrehe auf. 

Die Fütterung an EMS erkrankter Pferde sollte wie folgt aussehen:

  • Möglichst wenig schnell verfügbare Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke, um den Blutzuckerspiegel nicht unnötig zu belasten, d. h. getreidefreie Futtermittel
  • Hochwertiges Heu (zur Gewichtsreduktion aber restriktiv und nicht ad libitum füttern)
  • Bedarfsgerechte Versorgung mit ausreichend Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen

Nur durch eine angepasste Fütterung in Kombination mit gesteigerter Bewegung kann das Pferd dem Teufelskreislauf EMS entkommen. Eine langfristige, langsame Gewichtsabnahme ist anzustreben.

Frage an unsere Futterexperten Was kann ich einem Pferd mit EMS Füttern, damit es Muskeln aufbauen kann und mit allem Wichtigen versorgt wird? ► Häufig müssen Pferde mit EMS ja erst einmal abnehmen. Im Idealfall lässt man das Heu auf den Zuckergehalt analysieren, und füttert nur 1,5kg Heu/100kg Körpergewicht. Wichtig ist bei einer Reduktionsdiät, dass hier die Fresszeit z.B. durch Heunetze verlängert wird, so dass die Pausen nicht zu lang werden. Die Heuration sollte immer mit einem guten Mineralfutter ergänzt werden. Eine Ergänzung mit Kraftfutter ist meist nicht notwendig.

Cushing (ECS)

Eine weitere Stoffwechselstörung ist das Equine Cushing Syndrom (ECS), kurz auch Cushing genannt. Betroffene Pferde und Ponys fallen durch lockiges Fell sowie großen Durst auf. Hufrehe und eine schlechte Hufhornqualität sind ebenso häufige Begleiterscheinungen. Bei Cushing handelt es sich um eine Tumor-Erkrankung der Hirnanhangsdrüse, wodurch verstärkt Hormone der Nebennierenrinde ausgeschüttet werden, das heißt der Hormonhaushalt ist gestört. Überwiegend sind ältere Pferde betroffen. Auch hier ist u.a. der Kohlenhydrat-Stoffwechsel gestört, eine Abgrenzung zwischen EMS und ECS ist in der Praxis nicht immer einfach. 

Wichtig! Pferde, bei denen Cushing festgestellt wurde, sollten ebenso besonders zucker- und stärkearm sowie rohfaserreich ernährt werden. Cushing kann, im Gegensatz zu EMS, mit Medikamenten behandelt werden, die der Tierarzt verschreibt.

Hufrehe

Hufrehe ist ein Krankheitsbild, das viele Ursachen haben kann. Neben der fütterungsbedingten Hufrehe gibt es z.B. noch die Geburtsrehe, Vergiftungsrehe oder Belastungsrehe. Heutzutage weiß man jedoch, dass bei der fütterungsbedingten Hufrehe nicht Eiweiß der Auslöser ist, sondern die übermäßige Aufnahme von bestimmten Kohlenhydraten (Fruktane, Stärke, Zucker). Wenn ein Pferd auf der Weide oder nach dem Plündern des Futterwagens einen akuten Reheschub bekommt, sind die aufgenommenen Kohlenhydrate schuld. Auch wenn die Ursachen der Erkrankung vielfältig sind, weist die Entstehung meist denselben Ablauf auf und gipfelt im schlimmsten Falle in einem Ausschuhen (die Huflederhaut löst sich von der Hornkapsel). Eine Hufrehe ist sehr schmerzhaft für ein Pferd. 

 

PSSM

Unter PSSM versteht man die Polysaccharid-Speicher-Myopathie, die sich in zwei Typen unterscheiden lässt: Bei PSSM Typ 1 handelt es sich um eine genetisch bedingte Erkrankung der Muskulatur aufgrund einer Genmutation im GYS1-Gen mit Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels. Unter PSSM Typ 2 fallen Muskelerkrankungen mit ähnlicher Symptomatik, die jedoch verschiedene, andere Gene betreffen. Zu den typischen Anzeichen zählen unter anderem Muskelsteifheit, Abbau der Muskulatur starkes Schwitzen, wiederkehrende, wechselnde Lahmheiten und dunkel verfärbter Urin. Bei PSSM werden Muskelzellen geschädigt und gestört. Die Krankheit ist erblich und nicht heilbar, kann aber durch ein angepasstes Training, eine Optimierung der Haltungsbedingungen mit möglichst viel freier Bewegung und angepasster Fütterung gut gemanaged werden. Aufgrund der Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels sollten vor allem Pferde mit PSSM Typ 1 getreidefrei bzw. stärke- und zuckerarm ernährt werden. Bei beiden PSSM Typen wird eine protein- und fettreiche Fütterung empfohlen. Die Symptome können auch denen eines akuten Kreuzverschlags ähneln. Dieser tritt häufig nach körperlicher Belastung nach längerer Ruhephase auf, v.a. wenn die Zufuhr mit Kohlenhydraten während der Ruhephase nicht reduziert wurde.


Schecke auf Weide
Das richtige Futter ist bei Stoffwechselstörungen besonders wichtig.

 

Stoffwechselerkrankung beim Pferd – Welches Futter?

Fruktanreiches Gras und ein „Zuviel“ an Getreide können für Pferde mit Stoffwechselproblemen gefährlich werden und Leber und Darm in ihrer Funktion beeinträchtigen. Wichtig ist eine Fütterung mit möglichst wenig schnell verfügbaren Kohlehydraten wie Stärke und Zucker. Hochwertiges Heu sollte den Mittelpunkt bei Ernährung eines Pferdes mit einer Stoffwechselerkrankung oder einer Stoffwechselstörung sein. Da dem gestörten Stoffwechsel wichtige Nährstoffe fehlen, sollte ein zucker- und stärkearmes Futter mit viel Struktur gereicht werden, das alle notwendigen Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthält, die der Pferdekörper braucht, um möglichst reibungslos zu funktionieren. Da z.B. bei Gewichtsreduktion nur sehr geringe bis keine Kraftfuttermengen gefüttert werden, sollte unbedingt ein hochwertiges Mineralfutter gegeben werden. So ist die Versorgung mit für den Stoffwechsel wichtigen Stoffen sichergestellt.

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Josera Help MyoGast Struktur wurde unter besonderer Rücksichtnahme auf aktuelle Forschung zur Muskelgesundheit - insbesondere PSSM 1 & 2 - entwickelt. Hohe Gehalte an essenziellen Aminosäuren können nicht nur den Muskelaufbau und -erhalt unterstützen, sondern auch ein starkes und elastisches Bindegewebe fördern. Der pflanzliche Komplex Josera EquiFlavin® enthält Apfel, Traube und Oregano. Diese Pflanzen sind allgemein für ihre antientzündlich wirkenden Flavonoide, die zum Zellschutz beitragen können, bekannt.

Bewusst wurde auf den Zusatz von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen verzichtet, um eine tierindividuelle Ergänzung zu ermöglichen. In Kombination mit dem Josera Help AminoBalancer können vor allem Pferde mit Problemen im Muskelstoffwechsel optimal mit den für die Muskulatur wichtigen Aminosäuren unterstützt werden.

Unser Josera Help AminoBalancer basiert auf einer einzigartigen Kombination aus Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und dem pflanzlichen Komplex Josera EquiFlavin®. Ein durch beispielsweise Training erhöhter Bedarf an Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen wird gezielt ausgeglichen.

Josera Help MyoGast Struktur und Josera Help AminoBalancer sind also ein perfektes Team, wenn's um die geeignete Fütterung zur Unterstützung einer normalen Funktion des Muskelstoffwechsels geht. Ach und – lecker sind sie auch!


JOSERA Kraut & Rüben und Joker-Mineral

Durch eine Anpassung der Futterration kann bei Stoffwechselstörungen häufig eine Verbesserung für die betroffenen Pferde und Ponys erreicht werden. Energiearme, rohfaserreiche Rationen (Heu!) sind eine gute Grundlage des Speiseplans. Leicht verdauliche Kohlenhydrate müssen reduziert werden. Für die Fütterung von Pferden, die an fütterungsbedingten Stoffwechselstörungen leiden, eignen sich besonders die hochwertigen Mineralfutter Josera Kraut & Rüben Mineral oder Josera Joker-Mineral.

Wird ein Krippenfutter benötigt, z.B. um Fütterungsstress zu vermeiden, wenn alle anderen Pferde im Stall ihr Kraftfutter erhalten, ist Josera Kraut & Rüben Struktur eine geeignete Wahl. Josera Kraut & Rüben Struktur ist ein getreidefreies Strukturmüsli für eine leichte und kohlenhydratarme Pferdeernährung. Durch den geringen Stärke- und Zuckergehalt sowie den hohen Rohfaseranteil ist es für Pferde geeignet, die für fütterungsbedingte Stoffwechselstörungen oder Übergewicht anfällig sind. 

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Fazit

Beobachte Dein Pferd genau: Stoffwechselstörungen lassen sich häufig bereits erkennen, bevor sie eine schwerwiegende Krankheit nach sich ziehen. Dringend empfohlen bei Stoffwechselerkrankungen Deines Pferdes werden eine artgerechte Haltung mit reichlich Bewegung sowie eine getreidefreie Ernährung mit wenig leicht verdaulichen Kohlehydraten (Stärke und Zucker) und die Versorgung mit wichtigen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen.